Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wütet immer noch. Schon vier Monate sind seit dem Beginn vergangen. Mehrere Millionen Menschen haben seither ihr Hab und Gut zurückgelassen und sind geflüchtet.
Nicht nur in der Ukraine sorgt der Krieg für Unmut. Auch in Russland äussern sich immer wieder angesehene Leute zur aktuellen Situation. Der Letzte im Bunde? Ex-Fussball-Star Igor Denisov (38). Er spielte während seiner Karriere bei sämtlichen russischen Topklubs und war jahrelang Captain der russischen Nationalmannschaft.
In einem Gespräch mit dem Sportjournalisten Nobel Arustamyan findet Denisov klare Worte. Er stellt dabei klar: «Ich weiss nicht, vielleicht werde ich für diese Worte inhaftiert oder getötet.» Denn was jetzt kommt, hat es in sich.
«Ich bin bereit, vor dir auf die Knie zu fallen»
Als der Krieg am 24. Februar seinen Anfang nahm, «war ich einfach nur schockiert», erinnert sich Denisov. «Diese Ereignisse sind eine Katastrophe. Völliger Horror.» Eigentlich habe er schon damals ein Youtube-Video drehen wollen, in dem er seine Meinung kundtut. Nur weil ihm seine Freunde davon abgeraten haben, habe er es nicht gemacht.
Jetzt sei die Zeit aber gekommen, um darüber zu sprechen. «Ich mag es nicht, wenn Menschen sterben. Ich kann dazu nicht mehr schweigen», sagt Denisov. Niemand könne ihm die Gründe für den Krieg erklären. «Vielleicht, weil ich nicht belesen bin, vielleicht, weil ich mich in Geschichte nicht gut auskenne.» Der ehemalige Mittelfeldspieler fleht den russischen Präsidenten Wladimir Putin richtiggehend an, dem Krieg ein Ende zu setzen. «Ich bin bereit, vor dir auf die Knie zu fallen, damit das alles aufhört.» (cef)