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«Und als Dank haut er jetzt ab»
Norwegische Politiker schiessen gegen Papa Haaland

Alf-Inge Haaland zieht bald in die Schweiz. In Norwegen ist er deswegen noch immer Gesprächsthema Nummer eins. Und arg in der Kritik.
Publiziert: 05.06.2023 um 19:41 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2023 um 20:32 Uhr
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Alf-Inge Haaland (r.) steht in Norwegen mächtig in der Kritik.
Foto: keystone-sda.ch

Alf-Inge Haaland (50) wechselt aus Norwegen in die Schweiz. Der Grund ist klar: Er will Steuern sparen. Wie so viele seiner Landsmänner und Landsfrauen, die bereits vor ihm in die Schweiz gezogen sind.

Das sorgt bei den Norwegern für Ärger. Im Fall von Haaland noch etwas mehr als bei den anderen Schwerreichen. Warum? Es hängt mit dem Fussball zusammen. «Norwegen hat ihm und seinem Sohn alles gegeben. Dank der norwegischen Sportbewegung war es beiden möglich, zu trainieren. Und jetzt haut er ab, um Steuern zu sparen», sagt Agnes Viljugrein, Abgeordnete und Angehörige der sozialdemokratischen Partei Norwegens.

«Eine der schlimmsten Steueroasen»

Was sie damit anspricht: Das Land hat Erling Braut Haaland (22) zu dem gemacht, was er heute ist. Also der Superstar schlechthin, den alle Sponsoren mit Millionenverträgen ködern. Am ManCity-Stürmer verdient auch sein Vater und jetzt Steuerflüchtling Alf-Inge kräftig mit, er ist Berater seines Sohnes. «Es ist wirklich eine Ohrfeige, wenn der Lohn von unseren jährlichen Bemühungen und Ausbildungen darin besteht, dass er jetzt in eine der schlimmsten Steueroasen der Welt zieht», so die Abgeordnete in «Dagbladet» weiter.

Dass die vermögenden Norweger und Norwegerinnen in der Steueroase Schweiz tatsächlich enorm an Geld sparen, zeigen folgende Vergleiche: In Zürich beispielsweise bezahlen sie auf ihr Vermögen 0,6 Prozent Steuern – etwa halb so viel wie es in der Heimat der Fall wäre. In Luzern beträgt diese Steuer noch die Hälfte, also 0,3 Prozent – sie sparen dort also zwei Drittel der Vermögenssteuer. Und in Wollerau (Sz) würden Norweger gar nur noch einen Zehntel der Steuern bezahlen, die sie in Norwegen blechen müssten.

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Vater Haaland soll als Dank spenden

Gar als primitiv und provokativ betitelt Politikerin Marie Martinussen von der linken Partei «Rodt» das Haaland-Vorhaben. «Ein Fussballmillionär entgeht der Steuerlast, während gleichzeitig viele Kinder gezwungen sind, den Sport aufzugeben, weil sie es sich nicht leisten können – das ist moralisch verwerflich.»

Sie bringt auch gleich einen Vorschlag mit, wie Haaland sich anständig verabschieden könne. «Er sollte als Dankeschön an die Gemeinschaft mit seinen Steuergeldern einen Beitrag an Norwegen leisten.»

Während Alf-Inges Sohn Erling Haaland den Ball ins Rollen bringt, gibt der Umzug des Vaters vielleicht den Anstoss für eine Gesetzüberarbeitung. Denn: Der Fall mache deutlich, dass die Regierung eine Auswanderungssteuer einführen müsse, die man nicht umgehen könne. Sonst würden die Norweger sich daheim zu Millionären und danach stets aus dem Staub machen. (par)

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