Wird der FCB-Stürmer schwach?
Albaner wollen uns Ademi klauen!

FCB-Stürmer Kemal Ademi könnte für die Schweiz, für Deutschland, für den Kosovo und für Albanien spielen.  Für welches Land entscheidet sich der Mann aus Herisau?
Publiziert: 16.08.2019 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:05 Uhr
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Kemal Ademi ist mit seinen 196 Zentimetern ein Hüne.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Stefan Kreis

Renato Cedrola hatte in letzer Zeit keine ruhige Minute mehr. Ständig wird er von Verbandsoffiziellen aus dem Kosovo und aus Albanien kontaktiert. «Sie rufen an, bieten Kemal für die nächsten Länderspiele auf, wollen ihn von einem Nationenwechsel überzeugen», sagt der Ademi-Berater.

Für seinen Klienten sei das zurzeit aber kein Thema. Priorität habe ganz klar die Schweizer Nati. «Er ist in Herisau aufgewachsen, ist hier zuhause, fühlt sich als Schweizer», sagt Cedrola.

Ademis Heimat ist Herisau

Bezug zur Heimat seiner Eltern habe Ademi kaum. Zwar leben noch Teile der Verwandtschaft im Kosovo, Kemal selbst sei aber nur sehr selten dort. Als die Familie während des Kosovo-Krieges flüchtet, ist Ademi noch nicht geboren.

Seine Heimat ist Herisau. Dort, wo der Vater als Hauswart in einer Schule arbeitet. Dort, wo Ademi beim FC Herisau mit dem Fussballspielen beginnt. Im Juniorenalter folgt der Wechsel zum FC St.Gallen. Via Hoffenheim und Xamax führt sein Weg zum FC Basel.

Dort schiesst er zuletzt drei Tore in seinen ersten drei Startelfeinsätzen, überzeugt mit Kampf und Wasserverdrängung im Sturmzentrum, ist dank seiner Körpergrösse eine Waffe, bringt Qualitäten mit, die kaum ein Zweiter hat. Klar, dass sowohl der Kosovo als auch Albanien aufmerksam auf den 196cm-Riesen geworden sind.

Und für den FCB ist Ademi im Moment und wohl auch in naher Zukunft enorm wichtig, nachdem Ricky van Wolfswinkel mindestens ein halbes Jahr ausfällt. Denn für den FCB geht es, trotz verlorener Champions-League-Qualifikation Schlag auf Schlag. Bis Mitte Dezember sind noch 14 Runden in der Meisterschaft zu spielen. Hinzu kommen zwei Cup-Runden sowie sechs Gruppenspiele in der Europa League – ein Mammutprogramm!

Auch Deutschland wäre theoretisch möglich

Das Buhlen der Albaner und Kosovaren ist auch dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) nicht verborgen geblieben. Der SFV ist mittlerweile selber aktiv geworden, Ademis Name wird heiss diskutiert. Nati-Manager Pierluigi Tami hat das Gespräch mit Vladimir Petkovic gesucht. Ob der Trainer den Hünen bald aufbieten wird? Oder haben die Avancen aus Albanien am Ende doch Erfolg?

Übrigens: Weil Ademi im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen geboren ist, besitzt er auch noch die Deutsche Staatsbürgerschaft und könnte theoretisch für Deutschland spielen.

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