Lausanne-Zekhnini will es wie Haaland und Odegaard machen
«Wir Norweger sind im Vormarsch!»

Mit 17 brachte er BVB-Star Mats Hummels aus der Fassung, mit 19 wechselte er zur Fiorentina. Doch zuletzt geriet die Karriere von Lausannes Rafik Zekhnini (23) ins Stocken. Der Norweger sagt dennoch: «Ich werde es wieder auf die grosse Bühne schaffen!»
Publiziert: 09.05.2021 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2021 um 11:35 Uhr
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Grosse Performance gegen Dortmund 2015: Rafik Zekhnini macht in der Europa-League-Quali mit dem Odds BK auf sich aufmerksam.
Foto: imago/DeFodi
Marco Pescio

Es ist der 20. August 2015, der Rafik Zekhnini auf den Radar etlicher Top-Klubs aus Europa bringt. Ein sensationeller Auftritt und ein Interview nach Spielschluss – und der Name Zekhnini macht die Runde!

Der damals 17-jährige Flügel kickt bei seinem Heimatverein Odds BK in der norwegischen Küstenstadt Skien. Ein Highlight der Klubgeschichte steht an! In der Europa-League-Quali wartet das grosse Borussia Dortmund. Und Zekhnini ist nicht zu bremsen: Schon in der ersten Minute überfordert er die BVB-Abwehr und liefert den Assist zum 1:0. Nach 19 Minuten stehts 3:0 für den Underdog! Die anfangs perplexen Dortmunder fangen sich erst nach der Pause, drehen die Partie noch auf 4:3. Abwehrchef Mats Hummels ist nach der Partie dennoch tief beeindruckt: «Dieser Linksaussen, der ist sehr gut und sehr schnell!» Als ein Reporter einräumt, der Junge sei erst 17 Jahre alt, sagt Hummels vor laufender Kamera: «Wirklich? Erst 17? What the fuck!»

Ganz Norwegen ist entzückt. Da reift nach Real-Madrid-Juwel Martin Odegaard ein weiteres Supertalent heran! Erling Haaland ist zu jenem Zeitpunkt erst 15 und steht noch vier Jahre vor seinem Torrausch in Salzburg und später beim BVB.

Zekhnini ist in aller Munde! Er wechselt mit 19 zur Fiorentina, gibt sein Debüt in Mailand im legendären San Siro gegen Inter. Alles sieht nach dem perfekten, geradlinigen Aufstieg in seiner noch jungen Karriere aus.

Zwischen Ärger und Kampfgeist

Doch dann bekommt er erstmals Gegenwind zu spüren. Der Auftritt im San Siro bleibt sein einziger. Immer wieder wird er ausgeliehen. Zu Rosenborg Trondheim, zu Twente Enschede, wo er zwei gute Saisons spielt, und zuletzt zu Lausanne.

«Ich kam alleine nach Florenz, war umgeben von Top-Spielern und musste mich in Windeseile weiterentwickeln», erinnert sich der heute 23-Jährige zurück. Der Durchbruch gelungen ist ihm dabei nicht.

Noch nicht, wie er betont: «Ich nehme alles mit aus den letzten Jahren, was mich stärker macht.» Der Ärger darüber, dass er zuletzt wegen einer Oberschenkelverletzung von Januar bis Ende April ausgefallen ist, schwingt in seinen Worten klar mit. «Wenn ich mal diese Blessuren loswerden würde, dann könnte ich endlich mein ganzes Potenzial zeigen!»

«Unsere Zukunft ist rosig!»

Zekhnini, dessen Zukunft ab Sommer noch offen ist (Vertrag bei Fiorentina bis 2022), will ins Nationalteam. Er will Teil des norwegischen Aufschwungs sein. «Wir Norweger sind im Vormarsch», sagt er und erklärt: «In unserem Land wird gute Arbeit geleistet, da kommen noch viele Talente nach. Unsere Zukunft ist rosig!»

Mit Zekhnini? Na klar, wenn es nach ihm geht: «Ich werde es wieder auf die grosse Bühne schaffen.» Vergleiche mit Haaland und Co. scheint er aber nicht besonders zu mögen: «Ich fokussiere mich lieber auf mich – und auf Lausanne. Wir können im Endspurt noch einen Sprung nach vorne machen!»

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