Dass es kein Grossereignis wie eine Fussball-Europameisterschaft ohne die Bundeshauptstadt als Spielort geben könne, war allen klar. Insbesondere Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Eine Euro ohne Bern ist undenkbar», sagt er zu SonntagsBlick. Weshalb eine Kandidatur ohne die im Moment fussballverrückteste Stadt der Schweiz auch gar nie in Betracht gezogen wurde.
Doch das hiess: Ade Kunstrasen! «Es war eine Voraussetzung für die Bewerbung von Bern als Host City», erläutert SFV-Kommunikationschef Adrian Arnold. Bern habe entsprechende Garantien abgegeben, dass auf Naturrasen gespielt werden wird.
YB übt sanften Druck auf die Stadt aus
So weit, so gut. Nur kann die Stadt Bern diese Garantien nicht abgeben, ohne sich mit dem Eigentümer des Wankdorf-Stadions geeinigt zu haben. Und das ist – als Ausnahme in der Schweiz - nicht die Stadt, sondern der Fussballverein, also YB. Der Klub mit Kunstrasen in seinem Stadion, auf dem schon zwei Champions-League-Gruppenphasen gespielt wurden. Der Plastik soll YB dabei nicht etwa einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, sondern den Bernern, die über kein eigenes Trainingscenter verfügen, die Möglichkeit geben, die Mehrheit der Einheiten im Stadion abzuhalten.
Klar, dass nun der Berner Sport Club seinerseits Garantien von der Stadt einfordert in Bezug auf Trainingsgelegenheiten auf Naturrasen. «Der notwendige Wechsel auf Naturrasen kann nur vollzogen werden, wenn eine vollwertige Ersatzlösung für den Trainingsbetrieb in der Nähe des Stadions gefunden werden kann», so YB-Kommunikationschef Albert Staudenmann. «Die erste Mannschaft von YB muss sich im Juni/Juli 2025 intensiv auf allfällige europäische Wettbewerbe und die Meisterschaft vorbereiten können.»
YB würde liebend gerne auf Naturrasen spielen
Und er nimmt der Mär vom bewusst gesuchten Wettbewerbsvorteil den Wind aus den Segeln, indem er betont, dass YB liebend gerne auf Naturrasen spielen würde, sofern eine dem Profi-Fussball würdige Trainingsplatz-Situation gefunden wird.
Und da wiederum kommt nochmals die Stadt ins Spiel. Wie ist das also mit dieser Lösung, Alec von Graffenried? «YB muss in dieser Zeit natürlich trainieren können. Da braucht es eine Ersatzlösung. Die Stadt wird mit YB zusammen Lösungen suchen – und finden!» Und danach? «Die Stadt braucht ganz generell mehr Fussballfelder, weil die Sportart boomt. Auch weil immer mehr Mädchen schutten», sagt der grüne Stapi. Und da werde man gemeinsam mit YB auch eine Dauerlösung finden.
Stapi Von Graffenried: «Final muss in Bern sein»
Und noch etwas betont der 60-Jährige: «2008 war der Final der Euro in Wien. Bei einer Euro in der Schweiz muss der Final natürlich in Bern stattfinden, wie der WM-Final 1954. Aber das ist eh klar …»
Der Naturrasen wird auch die Schweizer Fussballfans glücklich machen. Denn fortan werden auch Länderspiele endlich wieder im ehemaligen Stade de Suisse möglich sein. «Das ist eine Win-win-Situation, denn wieder in Bern spielen zu können, ist immer der Wunsch des Verbandes gewesen», sagt Arnold. Weil Bern die Bundeshauptstadt sei. Wegen der Historie. Und wegen Berns zentraler Lage.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |