Warum musste Da Silva gehen?
Die plötzliche Sportchef-Trennung wirft bei Lugano Fragen auf

Der FC Lugano hat völlig überraschend Sportchef Carlos Da Silva freigestellt. Gründe dafür nennt der Klub zwar nicht. Aber die Rolle von Sebastian Pelzer als «Chief Sports Officer» könnte eine Rolle gespielt haben.
Publiziert: 18.02.2025 um 20:31 Uhr
|
Aktualisiert: 18.02.2025 um 20:39 Uhr
1/5
Carlos Da Silva muss seinen Platz in Lugano räumen.
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus

Auf einen Blick

  • Lugano stellt Sportchef Da Silva überraschend nach Transferfenster-Ende frei
  • Pelzer übernimmt als alleiniger Sportchef, Zusammenarbeit dauerte kurz
  • Einen Grund für die Freistellung nennt der Klub nicht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_909.JPG
Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Aus dem Nichts verschickt Lugano am Dienstagnachmittag eine Medienmitteilung. Der Inhalt? Sportchef Carlos Da Silva (41) ist per sofort freigestellt. Das kommt sehr überraschend, schliesslich ist der Klub noch in drei Wettbewerben auf Kurs: in der Super League Leader, im Cup im Viertelfinal und in der Conference League im Achtelfinal. 

Einen Grund für die Freistellung Da Silvas nennen die Verantwortlichen in ihrer Mitteilung nicht. Und auch auf Blick-Anfragen geht niemand ein. So bleibt Raum für Spekulationen. Wobei, etwas Licht ist in dieser ganzen Sache dennoch zu erkennen. 

War die Trennung eine Frage der Zeit?

Seit Anfang Jahr ist Da Silva nämlich nicht mehr allein für die erste Mannschaft verantwortlich gewesen. Da die Bianconeri per 1. Januar Sebastian Pelzer (44) vom Partnerklub Chicago ins Tessin geholt haben. Und diese Konstellation mit zwei Verantwortlichen im Sportbereich ist vielen Personen im Klubumfeld von Anfang an komisch vorgekommen. Nach dem Motto: Zu viele Köche verderben den Brei.

Die Klubführung betonte allerdings damals, dass dieser Schritt ganz harmlos sei. Im Organigramm wurde Da Silva seitdem als «Head of First Team» geführt, Pelzer seinerseits als «Chief Sports Officer». An den jeweiligen Kompetenzen würde sich dabei nichts ändern, versicherte CEO Martin Blaser vor einem Monat an der Pressekonferenz vor dem Rückrundenstart.

Beziehung Da Silva-Pelzer schien zu funktionieren

«Sebastian Pelzer war als Technischer Direktor von Chicago schon für Lugano zuständig und stand fast täglich in Kontakt mit Carlos Da Silva. Die Arbeit hier in Lugano führten sie gemeinsam durch und die endgültige sportliche Verantwortung trugen sie immer in Chicago», so Blaser.

Um seinen Aussagen Glauben zu schenken, stützte sich Blaser auf ein amerikanisches Sprichwort: «If you tell the truth, you don't have to remember anything» (zu Deutsch: Erzählst du die Wahrheit, musst du dich an weniger erinnern). Und er gab an, dass es nur einen einzigen Unterschied zu vorher gebe: «Jetzt arbeiten Da Silva und Pelzer im gleichen Büro und nicht mehr auf zwei verschiedenen Kontinenten.» Alles ganz harmlos eben.

Passend dazu verhielten sich an jener Pressekonferenz auch die beiden Direktbeteiligten. Da Silva und Pelzer schienen zu harmonieren. Der portugiesisch-schweizerische Doppelbürger brachte nach dem Stehlunch dem Deutschen sogar höchstpersönlich einen Kaffee an den Tisch.

Ab sofort nur noch ein Sportchef

Nun wird Pelzer sich den Kaffee ab sofort alleine holen müssen. Nur gut eineinhalb Monate hat die Zusammenarbeit mit Da Silva gedauert. Ob man sich auf der Geschäftsstelle an der Via Pioda 14 in dieser kurzen Zeit einig wurde, dass es doch nur einen Verantwortlichen für den Sportbereich braucht? Oder ist Da Silva zum Verhängnis geworden, dass er in den letzten Tagen des Transfermarkts die Offensive nicht wie vom Trainer Mattia Croci-Torti (42) gewünscht verstärken konnte? Einen Zufall scheint es jedenfalls nicht zu sein, dass er nur einen Tag nach Transferschluss seine Sachen packen muss.

Fakt ist und so schreibt es der Klub in seiner sehr kurzgehaltenen Mitteilung, dass die Freistellung Da Silvas «im Zuge der Planung der kommenden Saisons» geschehe. Heisst: Ab sofort ist Pelzer der alleinige starke Mann im Tessin. Da Silva ist hingegen nach dreieinhalb Jahren Geschichte.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
24
9
42
2
FC Basel
FC Basel
24
25
41
3
FC Luzern
FC Luzern
24
5
39
4
Servette FC
Servette FC
24
4
39
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
24
10
36
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
24
6
35
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
24
5
34
8
FC Zürich
FC Zürich
24
-3
33
9
FC Sion
FC Sion
24
-4
30
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
24
-17
24
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
24
-10
22
12
FC Winterthur
FC Winterthur
24
-30
17
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?