Vor einem Jahr noch in der 3. Liga Kroatiens
FCZ-Entdeckung Markelo stand am Karriereabgrund

Es ist eine Floskel, doch der Fall von FCZ-Spieler Jahnoah Markelo (22) zeigt, wie schnell es im Fussball gehen kann. Vor etwas mehr als einem Jahr schien der Holländer weit weg von einer Fussballkarriere.
Publiziert: 07.03.2025 um 20:34 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2025 um 10:00 Uhr
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Handschlag mit dem Boss: Jahnoah Markelo mit FCZ-Präsident Ancillo Canepa.
Foto: TOTO MARTI
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Die Aussagen von FCZ-Trainer Ricardo Moniz (60) vor sechs Wochen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Luzern (1:3) lassen erahnen, wie speziell der Karriereweg von FCZ-Spektakelspieler Jahnoah Markelos (22) ist. «Ich dachte zuerst (nach dem Wechsel im Herbst, Anm. d. Red.) er sei jünger. In Holland bist du mit 20 schon weg und vergessen. Hier in Zürich ist er aber noch jung.»

Markelo machte die Jugendzeit zwar bei Ajax und später Twente, schaffte den Sprung aber nicht zum Profi. Im Sommer 2023 ist er dann bei den Go Ahead Eagles in der Eredivisie unter Vertrag. Zum Einsatz kommt er da aber so gut wie nie und wechselt zu Celje nach Slowenien, dem aktuellen Lugano-Gegner in der Conference League. Doch auch dieser Klub hat keine Verwendung für ihn. 

Letzte Chance vor Bedeutungslosigkeit gepackt

Um Spielpraxis zu bekommen und um seiner Karriere nochmals eine Chance zu geben, lässt sich der Bankdrücker nach Zagreb ausleihen. Aber nicht etwa zu einem der Erstligisten Dinamo oder Lokomotiva – sondern zu Kustosija aus der 3. Liga.

Markelos Karriere scheint angesichts der Wechsel näher am Ende, als einem Aufstieg nach oben. Gelandet irgendwo im Fussball-Niemandsland. Das Portal «Transfermarkt» schreibt bei Kustosija nur einer Handvoll Spieler überhaupt einen Marktwert zu. Der Holländer ist kurz nach seinem Wechsel «wertlos», 0 Franken wert.

Beim FCZ schiebt er Extraschichten

Doch für den jungen Markelo wird der Gang in die 3. Liga zum Wendepunkt seiner Laufbahn. Der ehemalige Ajax-Junior schiesst Tor um Tor und verpasst den Aufstieg in die zweite Liga knapp. In der Barrage muss sich Kustosija in Hin- und Rückspiel dem Oberklassigen NK Orijent geschlagen geben. Markelo trifft in beiden Partien.

Trotz seiner starken Saison hat Celje nach seiner Leih-Rückkehr keine Verwendung für den Offensivspieler. Der Trainer setzt offenbar nicht auf ihn.

Mithilfe seines Agenten Andy Bara, der unter anderem auch Barcelonas Superstar Dani Olmo berät, und FCZ-Sportchef Milos Malenovic (40), landet Markelo im letzten Herbst ablösefrei in Zürich. «Ich war in Austausch mit dem Berater. Wir hatten ihn dann zum Probetraining eingeladen und er ist sehr positiv aufgefallen», sagt Malenovic.

Aufgrund des Qualitätsunterschieds zwischen der 3. kroatischen Liga und der Super League hat Markelo zu Beginn aber Mühe mit der Intensität in der Schweiz. Nach einigen Wochen in der U21 und einigen Extraschichten schafft er dennoch den Sprung in erste Mannschaft. Malenovic: «Für uns spielt es keine Rolle, aus welcher Liga ein Spieler kommt. Sofern er Qualitäten und Charakter hat, glauben wir fest daran, dass wir Spieler weiterentwickeln können.» 

Kommt immer besser in Fahrt

Beim FCZ ist der Flügelspieler nun auf gutem Weg, nach der Station in der kroatischen 3. Liga seine nächste Chance zu nutzen und seine Profikarriere mit etwas Verspätung doch noch zu lancieren. 

Markelo hat sich zuletzt mit vielen auffälligen Aktionen in den Vordergrund gespielt. Vor zwei Wochen erzielte er gegen Yverdon den sehenswerten 2:1-Siegestreffer. Am vergangenen Sonntag legt er gegen Lugano noch einen drauf. Er bereitet das 1:0 durch Steven Zuber vor, dann erzielt er per Traumtor den zweiten Zürcher Treffer. So solls weitergehen. «Er hat grosses Potenzial, wir lassen nicht zu, dass er sich zurücklehnen kann. Er wird täglich mit Details konfrontiert», sagt Malenovic über den neuen Spektakelmacher beim FCZ. 

Markelos Fackel stiehlt Doppelpacker Zuber die Show
3:14
Lugano – FCZ 0:3:Markelos Fackel stiehlt Doppelpacker Zuber die Show


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