«Steven Zuber ist der Hungrigste von allen»
Der FCZ-Königstransfer schlägt voll ein

Der FCZ-Königstransfer mischt die Super League schon gehörig auf: Die Zürcher Chefs sind begeistert von der Art, wie Steven Zuber Leadership vorlebt. «Er pusht das ganze Team», sagt Sportchef Milos Malenovic zu Blick.
Publiziert: 04.03.2025 um 19:55 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2025 um 20:06 Uhr
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Ricardo Moniz (l.) schwärmt von Steven Zuber: «Er zieht die Jungen mit seiner extrem guten und menschlichen Art mit.»
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

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Sven SchochReporter Sport

«Mir gefällt dieser Typ Mensch. Er ist bodenständig und immer offen. Ich bin extrem happy, einen Spieler mit solchen Qualitäten im Team zu haben», sagt Zürichs Coach Ricardo Moniz über seinen aktuellen Frontmann Steven Zuber.

Der kantige Holländer ist in der Regel nicht bekannt dafür, nur Blumen zu verteilen, bei der Lobeshymne für den 56-fachen Internationalen kommt seine empathische Seite zum Vorschein: «Zuber zieht die Jungen mit seiner extrem guten und menschlichen Art mit.»

Dabei gibt es bestimmt einfachere Konstellationen für einen Rückkehrer in die Super League, als sie Steven Zuber beim FC Zürich um den Jahreswechsel vorgefunden hat. Das kritische Kurven-Publikum aus dem Süden des Letzigrunds hält deutliche Botschaften für den früheren GC-Hauptdarsteller bereit.

Auf dem Rasen reiht der FCZ zunächst ein missratenes Ergebnis ans nächste. Dazu kommen permanente Nebengeräusche: Teamkollege Daniel Denoon verbringt eine Nacht in Untersuchungshaft, Neuzugang Benjamin Mendy wird von seiner unrühmlichen Vergangenheit eingeholt. Zuber blendet aus, was er nicht beeinflussen kann. Sein umfassender Fussball-Lebenslauf ist dabei hilfreich.

Vom Double-Sieger zum Überzähligen

Vor seiner Unterschrift beim FCZ ist der Winterthurer während fast zwölf Jahren im Ausland engagiert. In Moskau lernt er ganz neue Sitten kennen. Das «Stahlbad» Bundesliga härtet ihn in 131 Partien für die TSG Hoffenheim, Stuttgart und Frankfurt ab. Der Schweizer setzt auch in Deutschland überall Akzente, ehe er ab 2021 in Athen durch das Feuer der griechischen Fussballszene geht.

Vom Gewinn des Doubles als Stammspieler bis zum Abgleiten in den Status des Überzähligen mit nur noch knapp 60 Minuten Spielzeit in fünf Monaten – der zweifache EM-Viertelfinalist bekommt auch beim letzten Gastspiel im Ausland alle Facetten zu spüren.

Klagen sind von ihm hingegen keine zu hören. Der 33-Jährige schaut sich im vergangenen Dezember lieber nach Optionen um. Der FCZ und sein langjähriger Berater Milos Malenovic bieten ihm die Chance zum Comeback: ein Vertrag bis 2026, verbunden mit hohen Erwartungen. «Das ist ein Leader-Typ und damit genau das, was wir brauchen», sagt Klubchef Ancillo Canepa am Tag der offiziellen Präsentation des neuen Hoffnungsträgers.

Huggels Kompliment: «Ein Top-Spieler, ein Top-Charakter»

Sportchef Malenovic hat eingekauft, was sich Canepa gewünscht hat. Sein Königstransfer erfüllt die Erwartungen bisher zu 100 Prozent. Nahezu in jeder seiner acht Meisterschaftspartien gehört Zuber zu den besten FCZ-Protagonisten. Mit seinem Drive, mit seiner Entschlossenheit, den Ball zu treiben und die Teamkollegen zu animieren, ist er für alle Beteiligten ein Gewinn. Seit seiner Ankunft führt er teamintern nahezu alle relevanten Statistiken an: mit fünf Treffern in Cup und Liga, mit 131 Pässen im letzten Drittel, mit 25 Schüssen.

Die Zahlen sind nur der eine Teil der Wahrheit: «Steven ist auf dem Platz souverän in allem, was er macht. Er stimuliert und pusht das ganze Team», lobt Sportchef Malenovic. «Was er täglich im Training leistet, ist beeindruckend. Ich kenne ihn ja schon lange, aber wie er sich jeden Tag zu 1000 Prozent einsetzt, sein Spezialprogramm durchzieht, verdient höchsten Respekt. Er lebt den Jungen die Leistungskultur vor. Steven ist der Hungrigste von allen. Ein Musterprofi, wie man ihn sich nur wünschen kann!», verteilt Malenovic im Gespräch mit Blick Komplimente.

Zubers positiver Einfluss fällt auch ausserhalb der Zürcher Bubble auf. Im Vergleich zu seiner fernen Super-League-Zeit als Jungspund bei den Hoppers verzichtet der langjährige Nationalspieler auf technischen Firlefanz. Hinter jeder Aktion stecken Power und Speed. Beni Huggel, seit Jahren bei SRF ein profunder und eloquenter Beobachter der nationalen Szene, hält hörbar viel von der neuen FCZ-Galionsfigur: «Ich fand ihn immer gut in der Nati. Er hat viele Aktionen im 100-Prozent-Modus gemacht – das gelingt ihm nach wie vor. Im heutigen Fussball ist das total wichtig. Ein Top-Spieler, ein Top-Charakter.»

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