Foto: Benjamin Soland

Vom Nati-Juwel zum Bankdrücker
Der tiefe Fall von FCB-Verteidiger Nicolas Vouilloz

Im Frühling noch Stammkraft, spielt Nicolas Voullioz (23) beim FC Basel plötzlich keine Rolle mehr. Trainer Celestini stellt sogar lieber sein System um, als den Genfer einzuwechseln.
Publiziert: 24.09.2024 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2024 um 14:03 Uhr
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Nicolas Vouilloz sitzt beim FCB nur noch auf der Ersatzbank.
Foto: Pius Koller
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Lucas WerderReporter Fussball

Zehn Minuten sind im Klassiker zwischen Basel und Zürich gespielt, als FCB-Verteidiger Arnau Comas verletzt am Boden liegen bleibt. Sofort springt Nicolas Vouilloz (23) von der Ersatzbank auf und beginnt, sich an der Seitenlinie intensiv warm zu machen. Doch kurz darauf kommt nicht etwa der Genfer, sondern Neuzugang Marin Soticek ins Spiel.

Statt Innenverteidiger Comas mit Vouilloz zu ersetzen, bringt FCB-Trainer Fabio Celestini lieber einen Flügelspieler und stellt früh von einer Dreier- auf eine Viererkette um. Vouilloz nimmt wieder auf der Bank Platz. Dort, wo er seit April seinen Stammplatz hat.

Erst Vertragsverlängerung, dann Wechsel

Dabei ist es etwas mehr als ein Jahr her, dass Vouilloz mit der U21-Nati an der EM in Rumänien für Furore sorgte. Dort kommt er in drei der vier Schweizer Spiele zum Einsatz und überzeugt auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position mit starken Leistungen.

Nur logisch, gilt der damalige Servette-Profi als künftiger Kandidat für die Nati. Doch nach einem schwachen Saisonstart findet sich Vouilloz bei den Grenats plötzlich nur noch auf der Bank wieder. Trotzdem verlängert das Eigengewächs im November seinen Vertrag, lässt sich aber eine Klausel einbauen. Und weil sich seine Situation nicht verbessert, macht Vouilloz schon im Winter davon Gebrauch. Für eine Mini-Ablöse im tiefen sechsstelligen Bereich wechselt der Verteidiger nach Basel.

In der Liga nur 62 Spielminuten

Beim FCB ist Vouilloz sofort Stammkraft, steht in 14 seiner ersten 15 Ligaspiele in der Startelf. Doch dann wird er von Jonas Adjetey auf die Bank verdrängt und zieht sich im Saisonendspurt auch noch eine Innenbandverletzung zu. Die Saison ist plötzlich gelaufen.

Von diesem Rückschlag scheint sich der Genfer bis heute nicht erholt zu haben. Erst 62 Super-League-Minuten hat er in dieser Saison auf dem Konto. In der FCB-Abwehr ist das Trio Adjetey, Barisic und van Breemen gesetzt. Weil im Cup gegen Nyon Barisic und van Breemen ausfallen, darf Vouilloz Mitte September wieder einmal von Beginn an ran. Dem Bankdrücker ist die fehlende Spielpraxis aber deutlich anzusehen. Er wirkt komplett verunsichert, verliert gefühlt jeden Zweikampf.

Weil van Breemen aber weiterhin fraglich ist und Comas mit einer Schulterverletzung wochenlang ausfallen wird, könnte Vouilloz am Sonntag gegen Luzern trotzdem eine neue Chance bekommen. Ausser, Celestini wirft sein bewährtes System dieses Mal von Anfang an über den Haufen. Für das einstige Nati-Juwel wäre es der nächste Nackenschlag.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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