Schiri pfeift höchst umstrittenen Penalty in der Nachspielzeit
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Lugano im Pech:Schiri pfeift höchst umstrittenen Penalty in der Nachspielzeit

«Völlig verrückte Regel»
Croci-Torti nach Luganos Penaltydrama komplett bedient

Luganos Europareise endet bitter nach Elfmeter-Drama. Trainer Croci-Torti kritisiert die Regelauslegung, sieht aber auch eigene Fehler. Trotz der Enttäuschung blickt er optimistisch auf die kommenden Aufgaben in der Liga.
Publiziert: 07:27 Uhr
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Aktualisiert: 09:27 Uhr
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Mattia Croci-Torti hadert nach dem Europacup-Aus.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

  • Lugano scheidet trotz starker Leistung aus der Conference League aus
  • Trainer Croci-Torti kritisiert umstrittene Elfmeter-Entscheidung und Defensivschwächen
  • Lugano kassierte vier Gegentore gegen Celje und verliert im Elfmeterschiessen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Mattia Croci-Torti (42) ist am Boden zerstört, als er nach dem dramatischen Ende der Europareise an der Pressekonferenz auftaucht. Das Spiel hat beim sonst so aufgestellten Tessiner sichtlich Spuren hinterlassen. Man kann nur erahnen, wie viele Nerven die 120 Minuten plus Penaltyschiessen gekostet haben.

Steffen legt sich mit Lugano-Fan an
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Nach bitterem Europa-Aus:Steffen legt sich mit Lugano-Fan an

«Dieses Spiel hätte nie in die Verlängerung gehen dürfen», fängt Croci-Torti seine Analyse an. Und damit kommt er ziemlich schnell auf die entscheidende Szene zu sprechen. Lugano ist in der 92. Minute 4:2 in Führung und auf bestem Weg in den Viertelfinal der Conference League, als der lettische Schiri Andris Treimanis den Slowenen einen Penalty gibt und Albian Hajdari mit Rot vom Platz stellt.

«Es ist eine völlig verrückte Regel»

Als einen Penalty des modernen Fussballs bezeichnet Croci-Torti den Strafstoss. Und damit ist er mit Sicherheit nicht allein. «Ich hab mir die Szene bestimmt schon sechsmal angeschaut. Dabei sehe ich, wie Hajdari den Gegner klar antizipiert, den Ball wegschlägt und erst dann das Schienbein des Gegenspielers trifft. Niemand hat protestiert. Und auch der Schiedsrichter hat es zunächst nicht gesehen», meint «Crus».

Am Ende gab es den Penalty für Celje trotzdem, zum Leidwesen von Lugano. «Ich muss verstehen, dass die Verteidiger im eigenen Strafraum heutzutage nicht mehr verteidigen dürfen. Weil sonst passiert das, was heute Abend geschehen ist. Es ist eine völlig verrückte Regel und schwierig zu verdauen», sagt Croci-Torti.

Nicht nur die Schuld beim Schiri suchen

Die Schuld dafür sucht der Trainer aber nicht nur beim Schiedsrichter, sondern auch bei sich selber. «Der Ball darf nie und nimmer dorthin kommen. Wir haben es in dieser Aktion mehrmals nicht geschafft, die Situation zu klären. Das ist der schwerwiegende Fehler, den wir begangen haben», so Croci-Torti.

Und damit wären wir beim Stichwort Defensive. Denn kassiert man vier Tore gegen einen Gegner von überschaubarer Qualität wie Celje, dann funktioniert doch einiges nicht. «Wir sind zu fragil und erhalten viel zu einfache Gegentore», sagt Croci-Torti. Auch wenn er sich nicht an viele Möglichkeiten der Slowenen erinnere.

«Ich bin stolz»

«Bei der kleinsten Chance erzielen die Gegner gegen uns ein Tor», sagt Croci-Torti. Das wiederhole sich in den letzten Wochen zu oft und müsse schleunigst in den Griff gekriegt werden. «Morgen werde ich meinen Spielern sicher zwei, drei Szenen zeigen, die sie nicht gut gemeistert haben. Aber ansonsten bin ich stolz auf die Mannschaft, was sie heute gezeigt hat.»

Lange Zeit, um die Fehler zu analysieren, hat Lugano aber nicht. Schon am Sonntag steht das Spiel in Winterthur an. Mit welcher Einstellung geht man nach dieser europäischen Enttäuschung und den vorausgegangenen fünf Pleiten in Folge in diese Partie? «Psychologisch werden wir sie in einer guten Verfassung angehen. Wir haben heute gezeigt, dass wir eine starke Mannschaft sind. Die europäische Reise, die wir hingelegt haben, war fantastisch. Nur schade, sind wir gegen einen schlechteren Gegner ausgeschieden.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
27
9
48
2
FC Basel
FC Basel
27
27
46
3
FC Luzern
FC Luzern
27
6
44
4
FC Lugano
FC Lugano
27
4
42
5
BSC Young Boys
BSC Young Boys
27
8
40
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
27
4
39
7
FC Zürich
FC Zürich
27
-1
39
8
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
27
6
37
9
FC Sion
FC Sion
27
-6
33
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
27
-17
28
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
27
-11
26
12
FC Winterthur
FC Winterthur
27
-29
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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