Viele Klauseln und Fallstricke
Werden Spielerverträge für GC zum Verhängnis im Abstiegskampf?

Knifflige Abmachungen: Bei den Grasshoppers könnten Vertragsklauseln darüber entscheiden, wer im Abstiegskampf spielt – und wer nicht.
Publiziert: 08.01.2025 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2025 um 15:28 Uhr
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Damit es dieses Bild auch nächste Saison geben kann, muss GC dringend ein paar Spieler verpflichten. Derzeit haben nur acht Feldspieler einen Vertrag, der länger läuft als bis zum 30. Juni.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

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Florian RazReporter Fussball

Acht Feldspieler und zwei Goalies. So viele Profifussballer haben derzeit bei den Grasshoppers einen Vertrag, der auch für die kommende Saison Gültigkeit besitzt. Das reicht laut offiziellen Regeln zwar, um einen Match zu beginnen. Für einen Klub, dessen Eigentümer vor einem Jahr durchaus offensiv die Lust auf Siege verkündet haben, ist das dann aber doch ein etwas arg schmales Kader.

20 Verträge laufen bei GC Ende Juni aus. Fünf davon sind Leihspieler. Bei den anderen 15 heisst es: Seit dem Jahresbeginn dürfen die Agenten dieser Spieler ganz offiziell mit anderen Arbeitgebern über Verträge für die kommende Saison verhandeln.

GC ist die Resterampe der Liga

Natürlich haben die anderen Klubs die Vertragssituation bei den Hoppers im Blick. Und überlegen sich ganz genau, welche der ablösefreien Spieler sie im Sommer für lau verpflichten könnten. Vor allem Servette ist äusserst interessiert und denkt an Giotto Morandi und Tsiy Ndenge. GC ist die Resterampe der Liga. 

Wobei es ein paar Haken und Ösen gibt: Nicht weniger als sechs Spieler haben Optionen für eine Verlängerung um ein Jahr in ihren Verträgen. Solche Klauseln scheinen eine Art Spezialität des ehemaligen Sportchefs Bernt Haas gewesen zu sein.

Einmal sind die Neuen um den aktuellen Sportchef Stephan Schwarz schon von den Konstrukten ihrer Vorgänger überrascht worden. Das war, als sich Pascal Schürpfs Vertrag im letzten April automatisch und ohne Wissen der Verantwortlichen verlängerte, weil er auf die festgeschriebene Zahl an Einsätzen kam.

Goalie Hammel ist dank Klausel länger an GC gebunden

Zuletzt konnte GC aber auch von einer solchen Klausel profitieren. Ende Dezember verkündete der Klub stolz: «GC Zürich verlängert mit Justin Hammel um zwei Jahre.» Eine leicht geschönte PR-Darstellung. Im Text war die nette Formulierung zu lesen, die Verlängerung sei «aufgrund der Vertragskonstellation» zustande gekommen.

Fakt ist: Der mit Abstand konstanteste Spieler der letzten Saisons hat sich nicht aktiv für zwei weitere Jahre in Zürich entschieden. Auch hier verlängerte sich der Vertrag automatisch, weil Hammel auf eine gewisse Anzahl Einsätze gekommen war.

Wie Blick öffentlich gemacht hat, steht mit Giotto Morandi ein weiterer Leistungsträger nur noch fünf Einsätze vor einer automatischen Verlängerung um ein Jahr. Weil der 25-Jährige GC aber verlassen will, birgt die Option Sprengkraft. Kann der Klub ihn zu Einsätzen zwingen? Soll er ihn möglichst rasch abgeben?

Ähnlich ist die Situation bei Saulo Decarli, Dirk Abels, Tim Meyer, Sony Kittel und Kristers Tobers, der das Interesse von Aberdeen geweckt haben soll. Sie alle haben eine Option in ihrem Arbeitspapier, die den Kontrakt um zwölf Monate verlängern könnte.

Muss Trainer Oral nach Vertragsklausel aufstellen?

Wobei sich bei ihnen noch eine zusätzliche Frage stellt: Was, wenn der Klub den Spieler zwar nicht länger halten will – aber im Kampf gegen den Abstieg doch auf ihn angewiesen ist? Wird Trainer Tomas Oral dann gezwungen, sein Team aufgrund der Vertragsklauseln aufzustellen? Keine guten Aussichten für eine Mannschaft im Abstiegskampf.

Wenigstens ist die Lage bei Théo Ndicka, Dorian Babunski und Awer Mabil klar. Ihre Verträge wurden am Dienstag trotz Option ebenso aufgelöst wie jener von Asumah Abubakar.

Und bei den Leihspielern Veron Lupi und Imourane Hassane können die Grasshoppers in Ruhe nach dem Saisonende entscheiden. Sie besitzen bei beiden Leihspielern eine Option auf eine definitive Übernahme. Ohne dass sie ihre Einsätze zählen müssen.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
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