In diesem Abstiegskampf ist so richtig Zunder drin! Eine einzige Runde reicht, um die Würfel für die Hälfte der Super-League-Teams wieder komplett neu zu mischen – und den Druck massiv zu erhöhen. Nur zwei Zähler zwischen Barrage-Platz neun und Rang sechs! Auch Lausanne (Fünfter) und Basel (Vierter) dürfen sich keine Baisse leisten. Der Schlussspurt verspricht Drama und Spannung pur!
Der Absturz des FC Sion und der Aufschwung des FC Vaduz machen es möglich. Die Liechtensteiner, die noch bis Ende Januar nur einen einzigen Sieg auf dem Konto hatten, zünden in diesem Frühjahr plötzlich den Turbo und bringen so Luzern, St. Gallen und den FCZ völlig unerwartet noch einmal in die Bredouille. Ein Abstieg könnte die Vereine in Coronazeiten empfindlich treffen, gar vor Existenzsorgen stellen!
Wie ist die Stimmung in den Klubs? Blick hat sich umgehört.
Canepa: «Bin ein gebranntes Kind!»
Der mit Vaduz punktgleiche FCL sowie der FCSG geben sich noch locker. Luzern verweist darauf, dass «noch Vieles möglich» sei: «In erster Linie fokussieren wir uns auf unsere eigenen Leistungen und sind davon überzeugt, als Mannschaft die nötigen Punkte zu holen.»
Der FCSG richtet aus: «Wir zittern nicht, sondern arbeiten konzentriert weiter. Es bringt überhaupt nichts, in Hektik zu verfallen. Wir stellen uns der Situation, haben volles Vertrauen in Team und Trainer.»
Ähnlich hatte es 2016 schon beim FCZ getönt. Wie es damals endete, weiss jeder Schweizer Fussballfan: im krachenden Abstieg der Stadtzürcher … Es sind diese Erfahrungen, die Klub-Präsident Ancillo Canepa beunruhigen: «Natürlich bin ich ein gebranntes Kind, wegen dem, was vor fünf Jahren geschehen ist. Damals war es für uns lange Zeit unvorstellbar, dass wir absteigen könnten. Und dann ist es doch passiert. Deshalb ist es beim FCZ allen klar, dass die Lage ernst ist.» Canepa betont, in seinem Verein werde nun «keine Hysterie» ausbrechen, dennoch habe man in der Tabelle auch den Blick nach hinten gerichtet. Das nächste Spiel für die Zürcher? Am Samstag in Sion. Kein Spiel für schwache Nerven.
Contini: «Gefährlich, wenn man Vaduz unterschätzt»
Lausanne-Trainer Giorgio Contini, mit seinem Team immerhin bei 37 Punkten und damit noch in Europacup-Reichweite, verneint derweil mit aller Vehemenz, auch nur im entferntesten an die vorderen Plätze zu denken: «Platz acht haben wir als Ziel herausgegeben, nix anderes! Und was Vaduz betrifft? Ich war dort fünf Jahre lang Trainer. Ich weiss genau, wie dort gearbeitet wird und dass es sehr gefährlich ist, diesen Klub zu unterschätzen.»
Und wie klingts beim Team der Stunde? Vaduz-Sportchef Franz Burgmeier: «Der aktuelle Erfolg ist eine Bestätigung dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber für uns ist klar: Wir dürfen kein einziges Prozent nachlassen!» Nun würden «acht Finalspiele» warten.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |