«Ich muss zuerst mit Marco Walker sprechen»
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CC nach Sion-Pleite in Vaduz:«Ich muss zuerst mit Marco Walker sprechen»

CC nach dem Vaduz-Debakel
«Wir stehen mit einem Bein in der Challenge League»

Sion-Präsident Christian Constantin ist im Moment vom Pech verfolgt: Totalschaden an seinem Ferrari. Und nach dem 0:3 in Vaduz zeichnet sich der sportliche Totalschaden ab. Perspektiven? Keine. Es sei beschissen, sagt er.
Publiziert: 12.04.2021 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2021 um 14:41 Uhr
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Christian Constantin vor dem Debakel zu Vaduz mit seinem besten Freund Alex Burgener auf der Bank.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Die Welt meint es nicht gut mit Sion-Präsident Christian Constantin. Am Freitag schiesst ihn ein besoffener Franzose in seinem Ferrari ab. Totalschaden! Und nach dem 0:3 in Vaduz ist auch der sportliche Totalschaden zum Greifen nah: Der Abstieg in die Challenge League.

Nach Vaduz reist CC aber weder in seinem Privatjet, noch im Helikopter und auch nicht in seinem orangefarbenen Lamborghini. Wegen seiner Schulterschmerzen nach dem Crash vom Freitag lässt er sich von einem seiner besten Freunde ins Ländle fahren.

Alles ist beschissen...

Wie gross der Frust bei CC derzeit ist, sagt er am Freitag gegenüber dem Westschweizer Radio: «Die aktuelle Periode ist beschissen. Sportlich beschissen. Wirtschaftlich beschissen. Sozial beschissen. Und sie ist vor allem beschissen, weil es keine Visionen für die Zukunft gibt. Nein, im Moment ist rein gar nichts gut…» Und was das Sportliche anbelangt, brauche es jetzt ein Wunder, um den Ligaerhalt doch noch zu schaffen.

Mittlerweile sitzt CC im Mercedes, bereit zur Abfahrt. Sekunden vor der vierstündigen Fahrt, sagt er was Sache ist. Auch in Sachen Trainer, dessen Bilanz nach zwei 0:3-Niederlagen mit nur einem Punkt aus drei Spielen miserabel ist.

Mit einem Bein in der Challenge League

Christian Constantin, 0:3 in Vaduz. Die Challenge League ist nahe …
In der Tat stehen wir mit einem Bein in der Challenge League.

Haben Sie nach dem Spiel zur Mannschaft gesprochen? Sie waren ja in der Garderobe.
Nein. Wenn man so verloren hat, nützt das nichts, etwas zu sagen. Damit würde man nur Öl ins Feuer giessen.

Wie kann das passieren, das drei Viertel des Spiels gut sind, dass man die bessere Mannschaft ist, die besseren Torchancen hat, während Vaduz null hat – und am Ende gehts 0:3 aus?
Das war doch in dieser Meisterschaft regelmässig der Fall. Denn diese Mannschaft hat in Sachen Mentalität schwere Defizite. Und es ist eine Mannschaft, die nicht das sucht, was im Fussball essenziell ist: Punkte!

Wie denn das, keine Mentalität?
Ich kann mir das auch nicht erklären. Sicher stellt sich dann eine gewisse Verkrampfung ein. Dagegen muss man ankämpfen. Dann ist da eine gewisse Fragilität, die man von den Spielern entfernen muss. Es bringt nichts, in dieser Geisteshaltung zu bleiben. Wir müssen den Spielern nun begreiflich, dass Stand jetzt praktisch alles gesagt ist. Dass das, was sie noch tun können, ein Plus ist. Und danach schauen wir, was dabei herauskommt.

Auch der Tsunami-Vergleich bleibt nutzlos

Sie haben vor dem Spiel zur Mannschaft gesprochen und von einem Tsunami geredet, von dem man keine Ahnung habe, dass er auf einen zukomme. Offenbar hat das nicht zu einem Bewusstwerden geführt.
Nein, nichts dergleichen. Im Gegenteil. Wir kassieren einen Platzverweis auf stupide Art und Weise durch pures Eigenverschulden des Spielers und müssen das Spiel zu zehnt beenden. Und gleich danach erhalten wir das zweite Tor. In vier Minuten, die gegen uns liefen, ist alles entschieden.

Sitzt Marco Walker im nächsten Spiel noch auf der Bank?
Ich denke ja. Weil der arme Marco ja nichts dafür kann. Aber ich muss zuerst mit ihm sprechen, um zu sehen, wie seine Geisteshaltung ist, wie es ihm geht.

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