«Hier haben nicht alle verstanden, um was es geht»
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Trauriger Sion-Goalie:«Hier haben nicht alle verstanden, um was es geht»

Sion-Captain Kevin Fickentscher redet Klartext
«Es gibt Ausländer, die nicht mal wissen, was sie da erleben»

Viel zu lange dachte man beim FC Sion, irgendwann komme alles gut. Nun, da es wohl zu spät ist, muss der Frust raus. Vor allem bei Captain Kevin Fickentscher.
Publiziert: 12.04.2021 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 11:59 Uhr
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Da war die Sittener Welt noch einigermassen in Ordnung, als Kevin Fickentscher den Laden dicht hielt und es im Rheinpark 0:0 stand.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Eigentlich ist Kevin Fickentscher (32) Vize-Captain des FC Sion. Nicht immer war er in dieser Saison erste Wahl. Ex-Trainer Fabio Grosso machte Timothy Fayulu temporär zur Nummer eins. Für Interimstrainer Christian Constantin und auch den aktuellen Coach Marco Walker hingegen ist der Waadtländer die Nummer eins. Und jetzt, da Geoffrey Serey wegen Corona-Fällen in seinem direkten Umfeld der Nationalmannschaft immer noch in Quarantäne steckt, trägt Fickentscher die Binde – und nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch wenn es schwierig sei, derzeit noch Worte zu finden.

«Diese Mannschaft ist tot!»

Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, dass immer noch nicht alle den Ernst der Lage erkannt hätten, antwortet der Keeper: «Es gibt Leute, die aus dem Ausland kommen und kaum Französisch sprechen. Die wissen nicht, was sie da erleben. Ich habe in der Tat das Gefühl, dass das noch nicht alle verstanden haben. Und das macht mich traurig.» Nein, dieses Team habe keinen Charakter. «Diese Mannschaft ist tot!»

Was eigentlich auch einem Angriff auf Präsident Christian Constantin gleichkommt. Dieser stellt die Mannschaft jeweilen zusammen und ist verantwortlich für die Charaktere, die da zusammenkommen. Doch Fickentscher kann sich das leisten. CC hat höchsten Respekt vor dem Goalie und dessen Vertrag erst gerade vor drei Wochen um zwei Jahre bis 2023 verlängert.

Sion verdiene die Position des Absteigers

Für ihn selber als Captain, so Fickentscher weiter, sei es auch schwierig, da etwas zu machen: «Ich bin kein Psychologe. Ich muss mich zuerst auch um mich kümmern. Ich versuche der Mannschaft meine Energie zu geben und so viel wie möglich zu machen. Aber ein einzelner Spieler wird uns nicht aus diesem Tief herausholen. Wir müssen das alle zusammen als Team machen. Heute ist das nicht der Fall.»

Dennoch will Fickentscher nicht aufgeben. Es sei alles eng. Auch wenn Sion nun sechs Punkte hinten läge. «Aber wir müssen klar mehr machen, sonst haben wir keine Chance. Denn wir haben es nicht verstanden, dieses Spiel wie einen Final anzugehen. Deshalb verdienen wir unsere momentane Position.»

Es ist die Position des Absteigers.

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