Den heutigen Tag hat sich Michael Kempter, quasi als zweite Amtshandlung nach der Vertragsunterzeichnung beim FC St. Gallen, sofort rausgesucht. Das Spiel gegen seine «alte Liebe», den FCZ. Zum ersten Mal überhaupt trifft der 26-Jährige als Gegner auf seinen Ex-Klub.
14 Jahre war der Rudolfstetter (AG), der sich als Zürcher sieht, beim Stadtklub zu Hause. «Ein Stückchen Blau-Weiss ist immer noch da», sagt Kempter. Nach einer solch langen Zeit sei das ja auch normal, findet er.
Es ging nicht um Geld
Ganz so normal erscheint es einem nicht mehr, kennt man die Geschichte der Trennung vom vergangenen Sommer. Am Geld ist die Liaison jedenfalls nicht gescheitert. Das sei zwar so rübergekommen, sagt Kempter, «aber darum ging es nicht. Ich wäre gerne beim FCZ geblieben». Für die Zürcher habe er gar Angebote aus der 2. Bundesliga ausgeschlagen.
Einen Tag vor Trainingsstart dann der Schock. Die Zürcher wollen nicht mehr verlängern. Weshalb? Kempter möchte nicht ins Detail gehen. Er habe den Entscheid jedenfalls nicht verstanden. Nicht einmal mehr von den Mitspielern konnte er sich richtig verabschieden.
Wie gerne hätte er sich nach dem erlittenen Kreuzbandriss und den zwei Jahren, in denen er sich über Umwege zurückgekämpft hatte, beim FCZ nochmals beweisen und im besten Fall gar zum ersten Mal eine Saison durchspielen wollen. Als Profi ist ihm das bisher noch nicht gelungen.
«Ich hatte viel Pech»
Kempter wechselt in die Challenge League zu Absteiger Xamax mit dem Ziel, schnellstmöglich wieder in der Super League zu spielen. Sein Plan geht auf. Beim FCSG ist er gar links aussen gesetzt, kompensiert Miro Muheims Abgang (zum HSV d. Red.) sehr gut. «Ich hatte in den vergangenen Jahren viel Pech», resümiert Kempter. «Und jetzt werde ich endlich belohnt. Ich war noch nie so glücklich.» Stammplatz, Debüt mit der philippinischen Nationalmannschaft, erste gemeinsame Wohnung mit seiner Freundin – Kempter läufts, und mit den Ostschweizern möchte er nun ein weiteres Ausrufezeichen setzen.
Und wie denkt er ein Jahr später über die Geschehnisse mit seiner alten Liebe? Von einer Versöhnung möchte Kempter, der eng mit dem ebenso ausgemusterten Marco Schönbächler befreundet ist, nicht sprechen. «Ich habe einfach versucht zu vergessen».
Heute überwiegt die Vorfreude auf die Partie und Kempters Kampfansage an seinen Ex-Klub, die ist klar: «Ich will euch zeigen, was ihr verpasst habt.»
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |