Während FCZ-Meistertrainer André Breitenreiter bei der erstbesten Möglichkeit dem Lockruf aus der Bundesliga erlegen ist, bleibt Christoph Spycher auch nach sechs Jahren YB treu. Zuletzt hatte Gladbach Anfang Jahr Interesse am Berner Erfolgs-Sportchef, doch der lebte ein weiteres Mal vor, was er auch von seinen Spielern verlangt: Loyalität gegenüber Gelb-Schwarz. Und nun also der Sprung in den Verwaltungsrat, auf die Ebene, wo in einem Fussballklub die langfristigen Fragen entschieden werden.
Kann man das Treuebekenntnis analog dem Klubslogan «YB forever» verstehen? Spycher: «Wenn ich ehrlich bin: Nein, das ist es nicht. Es ist ein Bekenntnis für die nächsten drei Jahre. Gut möglich, dass es danach mit YB und mir weitergeht. Aber ich bin kein romantisch veranlagter Mensch, wenn, dann nur mit meiner Frau. Zu sagen, YB wird für immer mein Arbeitgeber sein, wäre gelogen.»
Also: Nicht «YB forever», dafür «Big Boss Spycher»! Denn nicht weniger als das wird künftig seine Rolle sein. Und war wohl auch die Bedingung für seinen Verbleib. Musste er bisher – laut Organigramm zumindest – noch dem Verwaltungsrat rapportieren, ist er ab sofort in sportlichen Frage die höchste Instanz. Sowohl strategisch als auch operativ. Spycher wird in den kommenden Tagen final entscheiden, wer künftig YB-Trainer ist. Und wird auch die Verantwortung für das Kader der nächsten Saison tragen.
Da stellt sich dann schon die Frage: Für was es braucht es neben Spycher einen Sportchef? Ist das die richtige Bezeichnung für den Job, den Steve von Bergen angenommen hat? Es heisst, Steve von Bergen werde Kompetenzen erhalten in vertraglichen Frage und in der Führung der Mannschaft – was nach Sportchef tönt. Aber es heisst eben auch, Spycher werde durch von Bergen im Alltag entlastet, insbesondere in den strengen Monaten des Transferfensters – was eher nach Assistent von Spycher tönt.
Spycher hat seinen Nachfolger als Sportchef selber ausgesucht: Steve von Bergen war bis vor drei Jahren YB-Captain zu Aktivzeiten so etwas wie Spychers Ohr und Sprachrohr in die Kabine. Seit dem Karriereende hat von Bergen ins Trainerbusiness reingeschnuppert, als die Anfrage von Spycher für einen Job in der Führungscrew kam, habe er nicht gezögert: «Ich brenne auf den Job. Die Zukunft der Profiabteilung mitzugestalten, das ist eine grosse und wunderbare Aufgabe.»
Bis vor wenigen Tagen war von Bergen noch Assistent von Interimstrainer Matteo Vanetta. Deshalb, so die Begründung, trete er in den Ausstand bei der Frage, ob sein ehemaliger Chef bald sein ihm Unterstellter sein soll. In der (wichtigen) Trainerfrage hat der neue Sportchef nichts zu melden, soll künftig aber eng mit dem künftigen Chefcoach zusammenarbeiten – eine gelinde gesagt eigenartige Konstellation. Aber stellvertretend dafür, dass bei YB auch in Zukunft kein sportlicher Entscheid ohne das Einverständnis von Christoph Spycher gefällt wird.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |