Severins Kopfballtor verschärft die Krise des FCB
3:14
Basel – Servette 0:1:Severins Kopfballtor verschärft die Krise des FCB

Überraschende Worte von FCB-Coach Vogel nach Servette-Niederlage
«Wir haben mit Willen und Leidenschaft verteidigt»

Servette gewinnt zum ersten Mal überhaupt im neuen Joggeli. Und FCB-Trainer Heiko Vogel scheint ein anderes Spiel gesehen zu haben.
Publiziert: 22.10.2023 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2023 um 09:28 Uhr
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Drei Spiele, drei Niederlagen, 0:7 Tore: Vogels Bilanz nach der Entlassung von Timo Schultz.
Foto: freshfocus
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Stefan KreisReporter Fussball

Oktober 1998. Bill Clinton ist US-Präsident, Frankreich amtierender Weltmeister, Zinédine Zidane der König der Fussballwelt. Und Servette gewinnt zum letzten Mal im Joggeli. Guy Mathez war damals FCB-Trainer, die Bebbi bloss ein Durchschnittsklub, Servette auf dem Weg zum 17. Meistertitel der Klubgeschichte. Ein Vierteljahrhundert ist das her. 

Von Glückwünschen zum Jahrtausendsieg will Heiko Vogel (47) aber nicht viel wissen. Stattdessen redet der FCB-Trainer die starke Leistung der Genfer klein. Man habe 0:1 verloren, weil man den Gegentreffer nach einer Standardsituation kassiert habe, sagt Vogel hinterher. «Das ärgert mich, weil wir mit Willen und Leidenschaft verteidigt haben.» Dass Servette bereits in der ersten Hälfte zwei Top-Chancen durch die komplett frei stehenden Dereck Kutesa (25) und Chris Bedia (27) hatte. Dass die Genfer in der Schuss-Statistik mit 18:8 vorne liegen. Dass die Genfer zweimal Aluminium trafen und auch mit zwei oder drei Toren Unterschied hätten gewinnen können, wird grosszügig ausgeblendet. 

Erschreckend schwacher Auftritt

Und vorne? Da findet Vogel für den erschreckend ideen- und harmlosen Auftritt seiner Mannschaft ebenfalls überraschende Worte. «Ein Quäntchen» habe gefehlt, so der Pfälzer. «Ein Stück Gnadenlosigkeit» im Abschluss. Bemerkenswerte Aussagen. Weil der FCB praktisch keine Torchancen hatte. Eine der wenigen vergibt Renato Veiga (20), weil er von der Strafraumgrenze direkt abzieht, statt seinen besser postierten Mitspieler Thierno Barry (21) zu bedienen. 

Vielleicht, weil Veiga im Hinterkopf hat, was für ein Pech seinem Mitspieler in den letzten Wochen an den Stollen klebte. Vielleicht auch, weil er einfach zu egoistisch ist. Taulant Xhaka (32) jedenfalls appelliert nach dem Spiel an den Stolz eines jeden Einzelnen: «Ich weiss nicht, ob die Hälfte der Spieler bei uns versteht, worum es geht. Was es heisst, dieses Trikot zu tragen.» Man müsse nun zusammensitzen, Dinge ansprechen, so der Publikumsliebling. «Es tut mir weh. Ich mache mir Gedanken. Als älterer Spieler versuche ich, aufzumuntern, aber ich war noch nie in einer solchen Situation.»

1998, als der FCB zum bislang letzten Mal zu Hause gegen Servette verloren hat und ähnlich weit entfernt von der Tabellenspitze gewesen ist, war Xhaka sieben Jahre alt. 

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Mannschaft
SP
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PT
1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
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14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
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20
8
FC Sion
FC Sion
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0
17
9
BSC Young Boys
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16
10
Yverdon Sport FC
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14
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15
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FC Winterthur
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14
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12
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