Es ist der 14. April dieses Jahres. Winterthur siegt in der Pontaise gegen Stade Lausanne-Ouchy 1:0. Der Jubel ist gross auf der Gäste-Bank, denn bereits ein Spieltag vor Ende der Qualifikation steht fest: Der FCW gehört zu den besten sechs Mannschaften der Liga und spielt in der Championship Group. Der Underdog hat Teams wie Luzern, Basel oder GC, die mit deutlich mehr Geld wirtschaften, ein Schnippchen geschlagen.
Verantwortlich für das Wunder von Winterthur, das mit seinem Offensivfussball die ganze Liga begeistert und zudem noch im Cup-Halbfinal steht, sind Cheftrainer Patrick Rahmen (55) und sein Assistent Ognjen Zaric (35). Bereits zuvor in Basel arbeiten die beiden in gleicher Rollenverteilung mehr als ein Jahr erfolgreich zusammen, ehe Rahmen im Februar 2022 entlassen wird, obwohl er in den 37 Spielen als Cheftrainer im Schnitt 2,11 Punkte holt. Und damit noch immer der erfolgreichste Basler Trainer seit Urs Fischer ist. Ein Fehler, den später auch FCB-Präsident David Degen eingestehen muss.
Liegt auch über Rahmen der «Winti-Fluch»?
Scheinbar funktionieren die beiden aber nur als Duo. Zaric gelingt mit dem FCW dank des 1:0-Siegs gegen St. Gallen zwar ein Traumstart als Chef an der Linie, danach holen die Winterthurer in fünf Spielen aber nur noch einen Punkt und bleiben in den letzten vier Partien ohne Torerfolg. Und Rahmen ist als YB-Trainer in der Liga noch sieglos, saisonübergreifend hat der Baselbieter sogar zwölf Liga-Spiele in Serie nicht mehr gewonnen.
Rahmen droht Opfer des «Winti-Fluchs» zu werden. Bereits Alex Frei, der Winti zurück ins Oberhaus führte, und Bruno Berner, der mit dem FCW den Klassenerhalt schaffte, folgten dem Ruf eines auf dem Papier besseren Klubs, unterschrieben beim FCB bzw. bei GC und kletterten die Karriereleiter scheinbar hoch. Doch beide scheiterten beim neuen Arbeitgeber und wurden nach wenigen Monaten entlassen.
Auch Zaric ist unter Zugzwang
Droht nun Rahmen das ähnliche Schicksal wie seinen beiden Vorgängern? Spätestens an seiner alten Wirkungsstätte muss er liefern. Drei Punkte sind ein Muss, ansonsten dürfte auch die Berner Chefetage um Big Boss Christoph Spycher unruhig werden. Mit Ausnahme der beiden Galatasaray-Spiele konnte der Meister in dieser Saison nie überzeugen. Und beim 0:3 am Dienstag gegen Aston Villa erhielt auch die Champions-League-Euphorie in der Bundeshauptstadt einen ersten Dämpfer.
Aber auch in Winterthur macht sich erste Nervosität breit. Vor dem Duell gegen YB wollte sich Zaric auf Blick-Anfrage zu seinem früheren Chef nicht äussern. Begründung der Kommunikationsabteilung: «Wir möchten uns 100 Prozent auf das Spiel fokussieren.» Mit Fabian Frei, Lukas Mühl und Labinot Bajrami hat der FCW noch einmal aufgerüstet. Denn auch der Schützi-Klub braucht dringend Punkte. Am besten bereits heute Sonntag, womit Zaric den Stuhl seines Ex-Chefs definitiv ins Wackeln bringen würde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |