Das Spiel
«In einem Film ist es immer so, dass es ein Happy End gibt», sagt GC-Trainer Marco Schällibaum im Blue-Interview vor dem Spiel. Dass das zwar nicht immer so ist, dürfte Schälli am Freitagabend herzlich egal sein. Denn GC entscheidet den Rückspiel-Knüller dieser Barrage spät für sich.
Schon früh sieht es gut aus für die Hoppers und ihre Fans. Nach gerade mal drei Minuten nimmt Giotto Morandi – der im Hinspiel schon für den Ausgleich gesorgt hat – wunderbar mit der Brust an und haut das Leder volley in die Maschen. Die Thuner lassen sich davon aber nicht wirklich beeindrucken, und machen nach zwei verpassten GC-Chancen mächtig Dampf, ohne allerdings zu reüssieren.
Derweil hadern beide Seiten mit kniffligen Elfer-Entscheidungen (siehe: Das gab zu reden)– bis sich die Berner Oberländer kurz vor der Pause doch noch über einen Pfiff freuen können. Koro Kone nimmt dankend an und netzt vom Punkt ein.
Angepeitscht vom Oberländer Publikum machen die Thuner auch im zweiten Durchgang Druck, suchen die Führung. Doch GC erholt sich und wird mit zunehmender Spieldauer immer besser. Auch weil die Zürcher technisch deutlich versierter sind. Und das zahlt sich spät aus!
Der oft gescholtene GC-Stürmer Asumah Abubakar drückt nach einem Eckball einen Kopfball von Tovers über die Linie. Und in allerletzter Sekunde rettet Goalie Justin Hammel mit einer mirakulösen Parade gegen Castroman GC den Sieg (96.). So bleibt Thun mindestens eine weitere Saison in der Challenge League. Obwohl man im Oberland so nahe dran war.
GC-Trainer Marco Schällibaum macht damit sein Versprechen wahr und hält mit GC die Klasse – und feiert nun mit den gut 2000 GC-Fans ausgelassen den Ligaerhalt.
Der Beste
Klassenerhalt-Torschütze Asumah Abubakar. Kommt als Joker rein und spielt stark auf. Dann macht er in der Nachspielzeit mit seinem Stochertreffer den Unterschied.
Der Schlechteste
Justin Roth. Eigentlich solide Partie, aber beim frühen GC-Tor steht er komplett im Schilf. Zuerst bei der Aktion, bei der er eigentlich den Ball erobert und sogleich mit einem komplett kuriosen Sohlenpass nach hinten wieder hergibt. Im Anschluss irrt er komplett desorientiert herum, statt bei Morandi stehenzubleiben. Doch auch Jan Bamert steht komplett im Schilf.
Das gab zu reden I
Zwei heisse Szenen in je einem Strafraum kurz vor der Pause. Zuerst duellieren sich Thuns Bamert und Momoh an der Strafraumgrenze. Momoh fällt nach dem harten Zweikampf (37.). Entscheidend: Bamert berührt den Nigerianer am Schluss mit dem Fuss. Doch war das auf der Linie oder davor? Nicht aufzuschlüsseln.
Dann kriegt Bamert Minuten später auf der Gegenseite den Penalty, als Ndenge nach einem Freistoss in ihn hineinrutscht (41.). Auch hier ist es ein kniffliger Entscheid. Kann man geben, muss man aber nicht. Deshalb greift der VAR auch nicht ein.
Das gab zu reden II
Just vor dem Spiel wird klar, dass bei Thun der Captain ausfällt. Marco Bürki kann mit seiner Bänderverletzung, die er sich im Hinspiel eingehandelt hat, nicht mittun. Für ihn spielt ein GC-Bueb gegen GC. Jan Bamert schaffte als Teenager bei GC den Weg in den Profifussball, jetzt steht er in diesem wichtigen Spiel gegen seinen Ex-Klub in der Startaufstellung. Dann steht er voll im Mittelpunkt (siehe oben).
So gehts weiter
Sommerferien! Der FC Thun kann den nächsten Anlauf zur Mission Aufstieg nehmen und GC kurz feiern. Danach sollte man über die Bücher gehen, um nicht noch einmal eine solche Saison zu erleben wie die abgelaufene.
Stockhorn Arena, 10’014 (ausverkauft), SR: Schnyder
Tore: 3. Morandi (Abels) 0:1. 43. Kone (Penalty) 1:1. 91. Abubakar (Tobers) 1:2.
Aufstellung Thun: Matic; Dähler, Bamert, Sutter, Franke; Bertone, Janjicic,Roth; Dos Santos; Gutbub, Kone.
Aufstellung GC: Hammel; Abels, Tobers, Seko, Ndicka; Ndenge, Abrashi; Mabil, Morandi, de Carvalho; Momoh.
Einwechslungen:
Thun: Matoshi (76. für Janjicic). Castroman (76. für Dos Santos). Sacko (76. für Gutbub). Djacko (81. für Franke). 93. Toggenburger (für Roth). GC: Abubakar (68. für De Carvalho). 94. Paskotsi (für Mabil). 93. Meyer (für Abrashi)
Gelb: 41. Ndenge (Foul). 45. Schällibaum (Trainer), 52. Abels (beide Reklamieren). 54. Bamert, 94. Mabil (beide Foul).
Rot: 94. Kone (Tätlichk.).
Bemerkungen: Thun ohne Bürki, Wyssen, Tebily (alle verletzt). GC ohne Kameri, Kempter, Shabani (alle verletzt) und Batista Meier (nicht im Aufgebot).
Stockhorn Arena, 10’014 (ausverkauft), SR: Schnyder
Tore: 3. Morandi (Abels) 0:1. 43. Kone (Penalty) 1:1. 91. Abubakar (Tobers) 1:2.
Aufstellung Thun: Matic; Dähler, Bamert, Sutter, Franke; Bertone, Janjicic,Roth; Dos Santos; Gutbub, Kone.
Aufstellung GC: Hammel; Abels, Tobers, Seko, Ndicka; Ndenge, Abrashi; Mabil, Morandi, de Carvalho; Momoh.
Einwechslungen:
Thun: Matoshi (76. für Janjicic). Castroman (76. für Dos Santos). Sacko (76. für Gutbub). Djacko (81. für Franke). 93. Toggenburger (für Roth). GC: Abubakar (68. für De Carvalho). 94. Paskotsi (für Mabil). 93. Meyer (für Abrashi)
Gelb: 41. Ndenge (Foul). 45. Schällibaum (Trainer), 52. Abels (beide Reklamieren). 54. Bamert, 94. Mabil (beide Foul).
Rot: 94. Kone (Tätlichk.).
Bemerkungen: Thun ohne Bürki, Wyssen, Tebily (alle verletzt). GC ohne Kameri, Kempter, Shabani (alle verletzt) und Batista Meier (nicht im Aufgebot).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |