Das gibt zu reden:
Erst 11 Minuten sind im Wallis gespielt, als allen Anwesenden im Tourbillon der Atem stockt. Nach einem hohen Ball in den Lausanne-Strafraum rasseln Goalie Diaw und Abwehrturm Nanizayamo ineinander. Es folgen bange Momente. Nanizayamo bleibt liegen, wird lange gepflegt und erst nach rund 10 Minuten unter Applaus vom Feld getragen. Mit Verdacht auf Hirnerschütterung – es wäre laut Klub die dritte in seiner Karriere – wird der Franzose ins Spital gebracht. Blue Sport meldet sich in der Halbzeitpause mit einem Gesundheits-Update. Der Unglücksrabe sei schwer ansprechbar, könne nur Ja und Nein sagen und den eigenen Namen nur mit Mühe aussprechen. Nach der Partie heisst es, Nanizayamo werde eines Scannings unterzogen werden, um allfällige Schäden im Kopf zu entdecken oder bestenfalls ausschliessen zu können. Goalie Diaw bedauert den unabsichtlichen Check gegen seinen Teamkollegen nach Abpfiff sehr – und sagt ins Blue-Mikrofon: «Ich hoffe wirklich, es ist nichts Schlimmes – und, dass er sich schnell erholt!»
Update:
Am Montag erklärt Lausanne auf Blick-Anfrage, Nanizayamo gehe es den Umständen entsprechend wieder gut. Er habe die Nacht zur Überwachung im Spital verbracht. Die Diagnose ergab eine schwere Hirnerschütterung, weitere Verletzungen konnten glücklicherweise ausgeschlossen werden.
Nanizayamo befindet sich wieder zu Hause. Die Saison ist für ihn nun aber gelaufen. Die restlichen vier Liga-Spiele wird er von der Tribüne aus verfolgen müssen.
Das Spiel:
Sion braucht im Abstiegskampf jeden Punkt, um am Barrage-Platz – Vaduz hat am Samstag verloren – dranzubleiben. Und es sind die Walliser, die in der ersten Halbzeit die dicken Chancen versieben. Karlen köpfelt nach dem Zusammenprall von Diaw und Nanizayamo am leeren (!) Tor vorbei. In der Mega-Nachspielzeit verballert Anto Grgic auch noch einen Penalty. Grgic, sonst ein sicherer Schütze, tritt den Elfer aber auch schwach.
Pleiten, Pech und Pannen … doch die Walker-Truppe rappelt sich auf. Nach rund einer Stunde steht CC an der Seitenlinie unten, merkt, dass gegen passive Lausanner der Sieg drin liegt, feuert seine Mannen lautstark an. Prompt verhaut Gaëtan Karlen den nächsten Hochkaräter (65.), ehe er nur zwei Minuten später doch noch zur verdienten Führung trifft. Riesen-Jubel im Wallis! Doch der hält nur rund eine Viertelstunde und dem Lausanner-Ausgleich. In den Schlussminuten suchen beide Mannschaften den Sieg, versieben noch je eine Top-Chance. Doch es bleibt beim 1:1.
Die Tore:
1:0, 67. Minute | Guillaume Hoarau legt eine scharfe Iapichino-Hereingabe herrlich ab auf Gaëtan Karlen, der zur Führung einschiebt.
1:1, 83. Minute | Sion bringt nach einem Lausanne-Freistoss den Ball nicht weg, Moritz Jenz – in der ersten Halbzeit noch Penalty-Verursacher – setzt per Kopf nach und trifft ins lange Eck.
Die Tabelle:
Nach der Pleite des FC Vaduz gegen Luzern und dem Punktgewinn der Walliser heute, liegt Sion noch zwei Punkte hinter dem Barrage-Platz.
Der Beste: Mory Diaw. Der Lausanne Goalie behält in heiklen Situationen die Übersicht und klaut Sion zwei Punkte.
Der Schlechteste: Hicham Mahou. Der Lausanne Stürmer findet nicht ins Spiel und hat nach 62 Minuten Feierabend.
So gehts weiter:
Lausanne empfängt nächsten Sonntag den FC Zürich. Sion reist zum Abstiegskampf-Gipfel in die Ostschweiz zum FC St. Gallen.
Tourbillon – 100 Fans; SR: Jaccottet (4)
Bemerkungen:
Sion ohne Baltazar (gesperrt). Abdellaoui, Doldur, Kabashi, Bamert, Wesley, Vlasenko, Tupta (verletzt), SereyDié (Trainingsrückstand).
Lausanne ohne Falk, Geissmann, Mastil, Monteiro, Turkes, Zohouri (verletzt).
Gelbe Karten: 45. Iapichino, 45+2 Puertas (Foulspiel). 49. Bolingi, 83. Lacroix (Unsportlichkeit).
Einwechslungen:
Sion: Clemenza (79.für Karlen). Martic (79.für Tosetti).
Lausanne: Suzuki, (20.für Nanizayamo). Guessand (62.für Mahou). Bares (62.für Da Cunha). Zekhnini (80.für Flo).
Aufstellungen
Sion: Fickentscher; Cavaré, Lacroix, Ndoye, Iapichino; Khasa, Grgic, Araz, Tosetti; Karlen, Hoarau.
Lausanne: Diaw; Loosl, Jenz, Nanizayamo; Boranijasevic, Puertas, Kukuruzovic, Flo; Da Cunha; Bolingi, Mahou.
Tourbillon – 100 Fans; SR: Jaccottet (4)
Bemerkungen:
Sion ohne Baltazar (gesperrt). Abdellaoui, Doldur, Kabashi, Bamert, Wesley, Vlasenko, Tupta (verletzt), SereyDié (Trainingsrückstand).
Lausanne ohne Falk, Geissmann, Mastil, Monteiro, Turkes, Zohouri (verletzt).
Gelbe Karten: 45. Iapichino, 45+2 Puertas (Foulspiel). 49. Bolingi, 83. Lacroix (Unsportlichkeit).
Einwechslungen:
Sion: Clemenza (79.für Karlen). Martic (79.für Tosetti).
Lausanne: Suzuki, (20.für Nanizayamo). Guessand (62.für Mahou). Bares (62.für Da Cunha). Zekhnini (80.für Flo).
Aufstellungen
Sion: Fickentscher; Cavaré, Lacroix, Ndoye, Iapichino; Khasa, Grgic, Araz, Tosetti; Karlen, Hoarau.
Lausanne: Diaw; Loosl, Jenz, Nanizayamo; Boranijasevic, Puertas, Kukuruzovic, Flo; Da Cunha; Bolingi, Mahou.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |