Das Spiel
45 Minuten Fussball im Joggeli beim Startelf-Debüt von Xherdan Shaqiri, null Abschlüsse des Zauberwürfels. Nicht nur das. Die gesamte FCB-Equipe gibt im ersten Durchgang keinen einzigen Schuss in Richtung Yannick Brecher ab. Wenn dann auch noch die eigenen Standardsituationen – wie der mies gespielten Baro-Ecke, die dem FCZ den Konter zum 1:0 ermöglicht – zum Bumerang werden, ist der rabenschwarze Abend perfekt. Erst recht gegen einen FCZ, der eine grundsolide Mannschaftsleistung präsentiert. Sehr solidarisch in der Defensive, mit effizienten Nadelstichen in der Offensive.
Die Bebbi haben zwar – vor allem in der zweiten Halbzeit – stets mehr Ballbesitz, lassen aber jegliche Zielstrebigkeit und Spielfreude vermissen. So sind es auch nach dem Seitenwechsel die Gäste, die dann und wann für Torgefahr sorgen. Die Bemühungen sind den Hausherren bis zum Schluss anzusehen – nur eine wirkliche Torchance (Bradley Fink in der Nachspielzeit) und sechs Schüsse in Richtung Tor im 400. Spiel von Urgestein Taulant Xhaka sprechen aber eine deutliche Sprache. Einer davon ist übrigens ein Shaqiri-Freistoss direkt in die Mauer. Der erste Auftritt des Superstars über 90 Minuten passt ins Basler Kollektiv – ungenügend.
Das Gesicht der Basler Niederlage ist aber Romario Baro, der fünf Minuten vor dem Ende auch noch mit Gelb-Rot vom Platz fliegt (siehe «Der Schlechteste»).
Die Tore
31. Minute, Mounir Chouiar, 0:1. Ballet schnappt sich nach einer viel zu weit getretenen FCB-Ecke die Kugel, steckt durch zu Katic, der mit einem langen Flachpass den Torschützen lanciert. Es ist das erste Tor des Franzosen für den FCZ.
55. Minute, Juan José Perea, 0:2. Condé schickt Perea mit einem langen Ball über links ins Duell mit Innenverteidiger Adjetey. Der Kolumbianer setzt sich körperlich robust durch und behält vor dem Tor die Nerven.
Die Stimmen
«Wir waren top motiviert, vor dieser Kulisse zu spielen. Es war ein ausgeglichenes Spiel, Zürich war aber etwas aggressiver. Wir haben gegen die grossen Verteidiger vom FCZ zu viel mit hohen Bällen agiert», sagt Jubiläumsmann Taulant Xhaka nach dem Spiel. Sein 400. Spiel hat sich der Haudegen aber natürlich anders vorgestellt. «Ich bin sehr stolz über diese Anzahl Spiele, hätte aber natürlich gern gewonnen und länger gespielt», meint er nach seinem 15-Minuten-Einsatz. «Wenn der Trainer das Gefühl hat, er will nicht mit mir starten, kann ich auch nichts machen.»
Der FCZ auf der anderen Seite freut man sich über die Leistung. «Defensiv haben wir nichts zugelassen. Yannick Brecher musste keinen einzigen Ball halten. Kompliment an die ganze Mannschaft», freut sich Abwehrspieler Mirlind Kryeziu.
Der Beste
Juan José Perea bleibt im FCZ-Sturm lange ohne brauchbaren Ball. Sein Treffer zum 2:0 ist dann aber ganz grosse Klasse.
Der Schlechteste
Ramorio Baro bekommt im Basler Zentrum gegenüber Jubilar Taulant Xhaka den Vorzug. Ein Entscheid, der komplett nach hinten losgeht. Mit seinem miserablen Eckball mitschuldig am 0:1 und fliegt kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz.
Das gab zu reden I
Vor der Partie wird FCB-Rekordspieler Fabian Frei verabschiedet. Nach 543 Einsätzen für den FCB ist der Ostschweizer vor knapp zwei Wochen nach Winterthur weitergezogen. «E Spieler für d Ewigkeit – Dangge Fabi», schreibt die Muttenzerkurve auf einem grossen Transparent.
Das gab zu reden II
Nach knapp 20 Minuten macht FCB-Captain Dominik Schmid schmerzhafte Begegnung mit Samuel Ballet. Der Aussenverteidiger wird (unabsichtlich) im Gesicht getroffen und verliert dabei ein grosses Stück eines Schneidezahns.
Die Zuschauer
36'000 Fans sorgen im ausverkauften Joggeli für eine mehr als würdige Kulisse. Zum ersten Mal seit dem Conference-League-Halbfinal gegen Florenz im Mai 2023 ist der St. Jakobs-Park bis auf dem letzten Platz belegt.
Das Schiedsrichter-Gespann
Lionel Tschudi (Schiedsrichter), Bekim Zogaj (Asistent), Susanne Küng (Assistentin), Johannes von Mandach (VAR). In einer hitzigen Partie behält das Schiedsrichter-Gespann einen kühlen Kopf. Tschudi fährt eine gute Linie, trotz vieler Fouls bleibt eine Kartenflut aus.
So gehts weiter
Am Dienstag gastiert der FCZ zum Nachholspiel beim FC St. Gallen (20.30 Uhr). Am Sonntag empfängt der FCZ den FC Sion im Letzigrund (14.15 Uhr). Basel spielt gut zwei Stunden später in Luzern (16.30 Uhr).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |