Das Spiel
Die Ausgangslage an diesem Donnerstagabend ist prickelnd. Zweiter gegen Dritter, ein neuer Leader ist – Resultat egal – garantiert. Es knistert und brennt im Basler St. Jakob-Park. Zuerst in der Muttenzerkurve – und dann wenige Sekunden nach Anpfiff davor. Die FCB-Verteidigung pennt, Levin Winkler trifft nach nur 34 Sekunden zur Führung.
Weckruf für den FCB! Denn dieser dreht dann auf – und legt sich in Form von Kevin Carlos im gegnerischen Strafraum hin. Schiri Dudic fällt darauf herein und zeigt auf den Punkt. Xherdan Shaqiri sagt Danke und chippt die Kugel stinkfrech unter die Latte. Der FCB übernimmt dann das Spielgeschehen und müsste längst führen, scheitert aber am glänzend reagierenden Luzern-Goalie Loretz.
Apropos Goalie: Beim FCB sorgt man sich um seinen. Marvin Hitz zwickt es kurz vor dem Seitenwechsel im Oberschenkel – und muss dann in der Pause gleich drin bleiben. Seine Teamkollegen verdauen die Nachricht gut – und gehen in Führung! Wieder fällt Carlos im Strafraum, wieder trifft Shaqiri vom Punkt.
Und Luzern? Die können auf den doppelten Shaqiri nicht mehr richtig reagieren – auch weil die Luzerner Offensive im Abschluss viel zu ungenau ist. So ist der FC Basel nach einem verdienten 2:1-Sieg neuer Leader – und der FC Luzern muss nach dem verpassten Sprung an die Spitze wieder einen Blick in den Rückspiegel werfen.
Die Tore
1. Minute, Levin Winkler, 0:1: Ciganiks spielt einen Ball von links in die Mitte. Dieser segelt an Mann und Maus vorbei und landet bei Winkler. Dessen erster Abschluss aus knapp 10 Meter wird geblockt, der zweite wird dann gleich doppelt abgefälscht und hopst dann am geschlagenen Hitz vorbei ins Tor.
4. Minute, Xherdan Shaqiri, 1:1. Kade bringt einen Ball von der Grundlinie noch in den Strafraum. Dort kommt Kevin Carlos an den Ball – und fällt dann ohne wirklich erkennbare Berührung der dahinterstehenden Knezevic und Freimann. Ref Dudic zeigt aber ohne zu zögern auf den Punkt. Weil der VAR sich danach nicht meldet, darf Xherdan Shaqiri anlaufen – und chippt den Ball stinkfrech unter die Latte.
57. Minute, Xherdan Shaqiri, 2:1. Shaqiri leitet weiter auf Carlos. Dieser dreht sich im Strafraum schmuck und hebt dann ab. Schiri Dudic lässt zuerst weiterspielen, sieht später aber am Bildschirm: Freimann trifft Carlos wirklich am Fuss. Den darauffolgenden Penalty versenkt Shaqiri sicher links unten im Tor.
Die Stimmen (gegenüber Blue)
Xherdan Shaqiri: «Man hat gesehen, dass Luzern gut drauf ist. Wir wollten die Tabellenführung übernehmen und haben das auch gemacht. Wir sind nicht gerade perfekt gestartet, haben aber bewiesen, dass wir das Spiel drehen können. Wir glauben an unsere Qualitäten.»
Mirko Salvi: «Ich hatte ein gutes Gefühl. Ich bin in der Halbzeit reingekommen, dabei aber ruhig geblieben. Weil ich weiss, dass ich vor mir super Spieler habe. Luzern hat eine gute Mannschaft, wir haben aber wirklich gut verteidigt.»
Levin Winkler: «Es war von Anfang an ein wildes Spiel. Vielleicht waren wir auch zu unruhig mit dem Ball, haben unsere Chancen nicht gut genug genutzt. Es war mehr drin. Schade, dass wir das nicht sauber ausgespielt haben. Es war immer ein Traum, hier ein Tor zu schiessen – heute war es halt auf der anderen Seite. Wenn man den ganzen Nachwuchs hier absolviert hat, ist das ein spezielles Gefühl. Früher habe ich jedes Spiel hier geschaut, heute darf ich selbst ein Tor hier erzielen – ein geiles Gefühl.»
Der Beste
Pascal Loretz. Ist einzig von Shaqiri per Penalty zu bezwingen. Alles andere, was FCL-Goalie sonst auf seinen Kasten bekommt, pariert er teilweise überragend.
Der Schlechteste
Sinan Karweina. Ersetzt den gelbgesperrten Rrudhani auf der Spielmacher-Position. Oder versucht es zumindest. Muss nach 45 Minuten vom Platz
Das gab zu reden
Es ist schon in Basel fast eine Tradition, dass sich gesperrte Spieler jeweils im Joggeli in die Muttenzerkurve stellen. Am Donnerstagabend gilt das auch für Dominik Schmid und Albian Ajeti. Während Schmid nach seiner Gelbsperre am Sonntag in Genf bereits wieder mittun darf, muss Ajeti noch eine weitere Partie aussetzen.
Die Schiris
Beim ersten Penalty entscheidet Schiedsrichter Alessandro Dudic sofort auf Penalty. Ein sehr strenger Entscheid, VAR Piccolo hätte sich kaum gemeldet. Das muss dieser dann vor dem zweiten Strafstoss, als Dudic das Foul von Freimann übersieht.
Die Fans
21’549 Fans weisen die Basler aus. Ein starker Wert für einen eiskalten Donnerstagabend im Februar.
So gehts weiter
Der FC Basel reist am Sonntag nach Genf und trifft dort um 14.15 Uhr auf Servette. Gleichentags um 16.30 Uhr empfängt der FC Luzern Schlusslicht Winterthur.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 22 | 26 | 40 | |
2 | FC Lugano | 22 | 7 | 38 | |
3 | FC Luzern | 22 | 6 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Zürich | 22 | -1 | 33 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
7 | FC St. Gallen | 22 | 6 | 32 | |
8 | BSC Young Boys | 22 | 2 | 31 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 22 | -15 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 22 | -30 | 14 |