Super-League-Bosse
Wer abkassiert – und wer selber Geld reinsteckt

David Degen (41) kassiert als FCB-Präsident ein Honorar. Wie sieht es bei den anderen Führungspersonen in der Super League aus?
Publiziert: 07.05.2024 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2024 um 14:53 Uhr
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David Degen ist beim FCB auf Mandatsbasis enagiert.
Foto: TOTO MARTI
Fussball-Redaktion

Nicht nur Spesenentschädigungen – FCB-Boss David Degen ist mit einem Mandatsvertrag angestellt, wie im April 2024 bekannt wurde. Wie hoch der Lohn des Präsidenten ist, sagt Degen nicht. VR-Kollege Dan Holzmann meint aber: «Er verlangt weit weniger als jemand anderes, der Präsident eines 100-Millionen-Unternehmens ist.»

Wie schaut das bei den anderen Schweizer Klubs aus? Blick sagt dir, wer kassiert. Und wer nicht.

YB

YB-Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger steht in einem Mandatsverhältnis mit der BSC Young Boys AG und erhält für seine Arbeit ein Honorar. Zudem werden allfällige Spesen entschädigt. Auch die früheren Präsidenten erhielten eine angemessene Entschädigung.

Lugano

Im Gegensatz zu CEO Martin Blaser bezieht Investor Joe Mansueto keinen Lohn. Einfach so buttert der Amerikaner aber nicht Geld in den Klub. «Wir hoffen, nicht zu viel Geld zu verlieren, sondern am Ende etwas zu verdienen», sagte er bei seinem Einstieg vor zwei Jahren.

Servette

Thierry Regenass, Verwaltungsratsboss des Fussballklubs, tritt im Ende Saison zurück. Er ist für seine Tätigkeit bezahlt worden. Bei Servette verwaltet die Genève Sports SA die verschiedenen Sportsektionen. In deren Verwaltungsrat sitzen unter anderem je ein Verwaltungsratsmitglied der Rugby-, Hockey und Fussball-Abteilung.

Winterthur

Der Klub ist untrennbar mit dem Namen Hannes W. Keller († 84) verbunden. In den frühen Nullerjahren rettete der millionenschwere Physiker den Klub vor dem finanziellen Ruin. Sohn Mike ist mittlerweile Präsident. Lohn kriegt er keinen. Stattdessen unterstützen er und sein Bruder Tobias den Klub pro Jahr mit einem tiefen siebenstelligen Betrag.

Zürich

2005 wurde Ancillo Canepa FCZ-Verwaltungsrat, ein Jahr später Präsident, ehe er 2013 gemeinsam mit Ehefrau Heliane (seither ebenfalls Verwaltungsrätin) die Aktienmehrheit übernahm. Mittlerweile haben die Canepas einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in den Klub gepumpt, sich aber nie selber einen Lohn oder Spesen ausbezahlt. Wäre ja auch komisch: Das Geld würde von Canepas Konto auf jenes des FCZ fliessen und von dort wieder zurück zu Canepa.

St. Gallen

Die Ostschweizer lassen auf Anfrage ausrichten, dass «Präsident Matthias Hüppi für sein Engagement und die Führungsverantwortung angemessen und im Rahmen der Lohnstruktur des FC St.Gallen 1879 entschädigt» werde. Über die Höhe des Lohns kann nur spekuliert werden.

Luzern

Stefan Wolf ist nicht nur der Präsident, sondern auch CEO. Entsprechend steht er auf der Lohnliste der Zentralschweizer. Insidern zufolge soll er jährlich einen sechsstelligen Betrag im niedrigen Bereich verdienen. Dafür zuständig, dass Geld in den Klub fliesst, sind die zerstrittenen Aktionäre Bernhard Alpstaeg auf der einen und Josef Bieri und Co. auf der anderen Seite.

Lausanne-Sport

Präsident Leen Heemskerk steht auf der Gehaltsliste von Ineos. Neben seiner Tätigkeit bei Lausanne-Sport ist der Holländer weiterhin als Finanzchef von Ineos Olefins & Polymers Asien tätig.

Basel

Präsident David Degen ist über seine eigene Firma T44 beim FCB mit einem Mandatsvertrag angestellt. Sein Verdienst sei aber meilenweit von den Zahlen entfernt, die herumgeistern. In Fan-Foren ist von jährlich 400'000 Franken zu lesen.

Yverdon

Jeffrey Saunders ist Präsident des Klubs, gleichzeitig aber auch Miteigentümer und zusammen mit Haupteigentümer Jamie Welch Aktionär. Marco Degennaro, der drei Jahre lang als Geschäftsführer angestellt war, ist seit April wieder für den FC Sion tätig.

GC

Ähnlich wie Sky Sun und Matt Jackson unter den Chinesen ist GC-Präsidentin Stacy Johns eine Abgesandte der neuen US-Besitzer. Ihren Lohn erhält sie vom Los Angeles FC, bei dem sie als Finanzchefin angestellt ist. Johns hat sich bei der Übernahme von GC als Interimspräsidentin der Grasshopper Fussball AG zur Verfügung gestellt – seither wird nach einer Nachfolge aus der Schweiz oder Europa gesucht, diese Person wird künftig als VR-Präsident/-in und CEO in Doppelfunktion agieren und ein Gehalt im mittleren sechsstelligen Bereich kassieren.

Lausanne-Ouchy

Der Präsident ist auch der Eigentümer: Vartan Sirmakes, CEO des Uhrenherstellers Franck Muller. Für das Führen des Tagesgeschäfts sind aber Yagan Hiraç (Sportchef) und Serge Duperret (Vizepräsident) zuständig, die beide für ihre Arbeit entlöhnt werden.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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