Steilpass – die Super League ist wieder spannend
Das Ende der Langeweile

Endlich gibt es in der Super League wieder einen spannenden Spitzenkampf – der FCB und YB mischen da für einmal nicht mit.
Publiziert: 01.10.2024 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2024 um 11:40 Uhr
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Captain Pius Dorn und seine Luzerner Kollegen grüssen aktuell von der Tabellenspitze.
Foto: TOTO MARTI

Auf einen Blick

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Oliver GörzBlattmacher Sport

Kannst du dich erinnern, wie langweilig die Titelrennen der Super League in den vergangenen zehn Jahren regelmässig waren? Erst Basel und dann YB dominierten die Meisterschaft fast nach Belieben.

Fast immer hatten sie sich jeweils schon nach wenigen Spieltagen an der Tabellenspitze einen Puffer verschafft, den sie kontinuierlich ausbauten, sodass der Meister bereits im Herbst praktisch feststand. Selbst als der FCZ in der Saison 2021/22 die Phalanx für einmal durchbrechen konnte, lief es ähnlich: Nach 14 Runden übernahmen die Zürcher den Platz an der Sonne und gaben ihn bis zum Titelgewinn nicht mehr ab.

Vieles bleibt unvorhersehbar

Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Super League könnte in diesem Jahr spannender denn je werden. Und das nicht nur, weil aktuell die ersten vier Teams nur durch einen Punkt getrennt sind. Vor allem die Tatsache, dass bislang kein Team einen souveränen Eindruck gemacht hat, spricht für ein noch lange offenes Titelrennen.

Servette? Erst dreimal gewonnen, dann dreimal verloren, nun wieder drei Spiele ohne Niederlage. Umgekehrt Luzern: erst nur 1 Punkt aus den ersten beiden Spielen, anschliessend 16 Punkte aus sechs Spielen. Und auch Zürich und Lugano haben schon ein paar Federn gelassen.

Hinzu kommt, dass in dieser Aufzählung YB und Basel noch gar nicht dabei sind. Denn auch wenn vor allem die Berner in der Liga einen unterirdischen Saisonstart hingelegt haben, darf man die beiden ehemaligen Serienmeister mit ihren überlegenen finanziellen Möglichkeiten längst nicht abschreiben. Und die europäischen Wettbewerbe, in denen YB, Lugano und St. Gallen in den nächsten Wochen engagiert sind, werden zusätzlich dafür sorgen, dass in der Liga vieles unvorhersehbar bleibt.

Europäisches Geld von Vorteil – oder?

Das gilt im Übrigen auch für die meisten anderen Ligen in Europa. Ein dominantes Team, das schon frühzeitig die Weichen auf Durchmarsch stellt, zeichnet sich bisher weder in der Premier League noch in Bundesliga, Serie A oder La Liga ab. Natürlich sind es in den grossen Ligen immer noch einige wenige Klubs, die dank der Millionen aus dem internationalen Geschäft die Titel meist unter sich ausmachen. Doch die Konkurrenz ist grösser geworden, auch weil durch die aufgeblähten Europacups immer mehr Klubs davon profitieren.

Die teils astronomischen Summen sind in der Super League zwar noch nicht angekommen, dennoch konnten sich YB und Basel im vergangenen Jahrzehnt einen klaren Wettbewerbsvorteil durch ihre Champions-League-Teilnahmen sichern. Dass dies zumindest bislang in dieser Saison noch keine Rolle spielt, ist für alle Fussballromantiker ein tröstlicher Umstand. So dürfen wir hoffen, dass die Meisterschaft noch lange spannend bleibt und die Jahre der ermüdenden Dominanz erst einmal vorbei sind.

Wenn am kommenden Sonntag also der FCB die Young Boys empfängt, klingt das zwar nach Topspiel, ist es aber nicht. Die Spitzenpartien finden parallel statt, wenn Co-Leader FCZ den Dritten aus Lugano empfängt und St. Gallen als Fünfter gegen das viertplatzierte Servette antritt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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