Als Arthur Cabral am Donnerstag gegen Hammarby den ersten Treffer erzielt, streckt er mit einer Hand zwei Finger in die Luft. Und mit der anderen drei. Es ist ein Gruss an seinen Kumpel Raul in Brasilien. Der spielt bei Red Bull Bragantino, trägt die Nummer 23 und riss sich vergangenen Dienstag im Viertelfinal der Copa Sudamerica das Kreuzband.
Typisch Cabral! Mit wem auch immer man sich beim FCB über den brasilianischen Stürmer unterhält, alle unterstreichen seine Selbstlosigkeit. Ein Typ, der immer erst an andere denkt. Bescheiden, fast schüchtern, sehr zurückhaltend. Vorallem, was sein Privatleben betrifft. Von einer Lebensgefährtin ist nichts bekannt, sein Lieblingsessen ist Reis mit Bohnen. Aber nur, wenns die eigene Mama kocht, sagt ein enger Kumpel der Familie.
Papa Helio pusht den Sohn
Im Sommer wird Cabral zwei Wochen lang kulinarisch verwöhnt, die Eltern und die drei Schwestern kommen in Basel auf Besuch, ein Highlight für den Familienmenschen, der seine Liebsten schmerzlich vermisst. Vor allem Papa Helio ist eine wichtige Bezugsperson, in Brasilien arbeitete dieser jahrelang als Profi-Trainer im Bundesstaat Paraiba, pushte den Sohnemann zu Höchstleistungen, platzt nun fast vor Stolz, wenn er dessen Werdegang sieht. Die Cabrals stammen aus Campina Grande, einer 400'000-Einwohner-Stadt im Nordosten Brasiliens, 120 Kilometer von der Küste entfernt.
Mit 15 zieht es den Sohn, der in gut situierten Verhältnissen aufgewachsen ist, von zuhause weg, mit 16 bekommt er beim Ceará SC einen Profivertrag. Mit 17 gibt er sein Profi-Debüt, steigt dann in die höchste Liga auf, gewinnt zwei Landesmeisterschaften und empfiehlt sich via Top-Klub Palmeiras São Paulo für den FC Basel. Dort verzückt er seit fast zwei Jahren die Fans, in 82 Pflichtspielen für den FCB hat er sagenhafte 50 Treffer erzielt und 15 weitere aufgelegt.
Vorbild Ronaldo
Statistiken, die an Cabrals grosses Vorbild, Ronaldo erinnern. Nicht Cristiano, sondern Cabrals Landsmann. Jener Mann, der einst von Eindhoven aus eine Weltkarriere startete und zum besten Stürmer der Welt wurde.
Soweit ist Cabral noch nicht, das Zeug zum besten Angreifer der Super-League zu werden, hat der Brasilianer aber allemal. Die Frage ist, wie lange er noch in Basel bleibt.
Eine bevorzugte Liga habe er nicht, sagte der tiefgläubige Mann, der vor jedem Spiel betet, einst im Inteview mit der «BZ Basel.» Obs dereinst über die Serie A geht? Am Donnerstag jedenfalls wurde der ehemalige argentinische Nationalspieler Nicolas Burdisso (40) im St. Jakob-Park gesichtet. Der ist mittlerweile Technischer Direktor der AC Fiorentina. Klar ist: Für immer wird König Arthur nicht im Joggeli regieren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |