«Einfach Vollidioten, die so einen Scheiss rauslassen»
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Sion-Trainer Walker:«Einfach Vollidioten, die so einen Scheiss rauslassen»

Sion-Goalie Fayulu am Boden
«Fühle mich, wie wenn man auf mich geschossen hätte»

Sion-Goalie Tim Fayulu am Tag nach dem Rassismus-Skandal. Er ist am Boden zerstört. «Es fühlt sich an, wie wenn jemand auf mich geschossen hätte.»
Publiziert: 22.08.2021 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2021 um 17:39 Uhr
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Am Ende der Rudelbildungen kriegt St. Gallens Teammanager Ramin Pandji von Ref Lukas Fähndrich die rote Karte gezeigt.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Man spürt durch das Telefon hindurch, wie aufgewühlt der junge Mann auch eine Nacht nach den Vorfällen mit den St.-Gallen-Fans im Anschluss ans Spiel im Kybunpark ist. Für Timothy Fayulu (22) ist es die schlimmste Nacht seines Lebens. «Ich habe keine Sekunde geschlafen. Es ging einfach nicht, wenn man so voller Hass ist.» Um vier Uhr morgens erst war der Teambus des FC Sion zurück im Wallis. Es ist 12.30 Uhr, als Fayulu sich meldet.

Tim, wie geht es Ihnen einen halben Tag nach den Vorfällen?
Timothy Fayulu: Nicht gut. Ich bin K.o. Ich fühle mich, wie wenn man auf mich geschossen hätte.

Sie haben geweint.
Ja. Man kennt solche Dinge ja aus den sozialen Medien. Aber wenn es dich persönlich betrifft, ist das was ganz Anderes. Und ehrlich: Es generiert Hass! Dabei ist das ein Gefühl, das ich sonst nicht kenne.

Schildern Sie uns, was genau passierte.
Das Spiel war vorbei, ich ging ins Tor, um mein Tüchlein mitzunehmen und habe die St. Galler Fans dabei ein bisschen aufgezogen, indem ich mit meinen Händen so tat, als ob ich sie nicht hören würde.

Hier kommts zur Rudelbildung im Kybunpark
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Nach Rassismus-Eklat:Hier kommts zur Rudelbildung im Kybunpark

Und dann?
Gings ab. «Scheiss Fayulu», riefen Sie, Und dann auch «F… Monkey.» Da war klar und deutlich zu hören. Unmissverständlich.

Was haben Sie da gedacht?
Zuerst dachte ich mir: Ich lasse das vorbeigehen und gehe in die Garderobe. Dann kam Nicolas Lüchinger zu mir.

… der nichts von den rassistischen Beleidigungen wusste.
Nein. Er sagte mir: «Hör doch auf unsere Fans anzumachen! Gehe jetzt in die Kabine.» In diesem Augenblick wirkte das auf mich, wie wenn er den Fans recht gäbe, die mich als «Affen» tituliert hatten. Da brach für mich eine Welt zusammen.

Dann kam Serey Die hinzu.
Genau. Auch er wusste von nichts. Ich erklärte es ihm. Und dann ging es erst richtig los.

Mit St. Gallens Goalie Zigi haben sie ebenfalls gesprochen.
Ja. Ich sagte ihm: Rede mit deinen Fans. Das geht gar nicht. Aber er sagte: «Gehen wird doch mal in die Garderobe, damit sich alles beruhigt.» Ich aber wollte unter gar keinen Umständen in die Kabine. Das hätte so gewirkt, wie wenn ich ihnen recht geben, klein beigeben und die Sache verharmlosen wollte. So ging ich völlig aufgeputscht und gestikulierend auch zum Schiri. Dafür sah ich auch noch Gelb.

Was muss nun passieren?
Die Liga* muss den Vorfall untersuchen. Und dann sanktionieren.

Wie?
Das weiss ich nicht. Viel wichtiger ist aber, dass alle Klubs zusammenstehen und gemeinsam dezidiert gegen Rassismus vorgehen. Nun war ich das Opfer. Morgen ist es ein anderer. Wir müssen so schnell wie möglich so weit sein, dass so etwas nie mehr passiert.

*Die Swiss Football League leitet eine Untersuchung ein

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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