Sion-Boss emotional wie nie
CC bricht wegen seinem Papa in Tränen aus

Sion-Präsident Christian Constantin gibt sich einem Doppel-Interview mit seinem Papa Martial privat wie nie – die beiden sprechen über die schwierige Kindheit von CC, den frühen Tod seiner Mutter und das «Chrampfer»-Leben des Vaters.
Publiziert: 24.09.2020 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2020 um 16:13 Uhr
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Christian Constantin mit seinem 89-jährigen Vater Martial.
Foto: ANDREA SOLTERMANN

Wohl keiner polarisiert so stark im Schweizer Fussball wie er. Christian Constantin, der 63-jährige Walliser Unternehmer und umtriebige Präsident des FC Sion, der landesweit bekannt ist für seinen enormen Trainerverschleiss. In einem Gespräch mit dem «Walliser Boten» zeigt sich der Sittener Patron nun von seiner emotionalen, sensiblen Seite. Es ist ein Gespräch, dem auch sein 89-jähriger Vater Martial beiwohnt.

Die beiden haben ein gutes Verhältnis, wollen die Zeit, die ihnen das Leben noch schenkt, gemeinsam geniessen. Denn früher war alles anders.

«Ich hatte nicht genug Zeit für ihn»

Martial Constantin, der im Wallis eine grosse Baufirma aufbaute, gibt zu, dass er sich früher «nur dem Unternehmen verschrieben» hatte: «Ich stand von morgens um vier Uhr bis um Mitternacht für die Firma im Einsatz.» Und der kleine Christian? «Ich hatte nicht genug Zeit für ihn, aber es ging nicht anders.»

Sein Sohn habe «gekämpft», vor allem auch dann, als seine Mutter Charlotte im Alter von nur 33 Jahren an Leukämie verstarb. CC war damals 13-jährig. Vater Martial erinnert sich: «Es war für ihn eine Tragödie, ihr dabei zuzusehen. Er war in dieser Zeit viel auf sich alleine gestellt, lehnte sich dann aber gegen sein Schicksal auf.»

Martial Constantin muss sich bei diesem Thema die nassen Augen trocknen. Wenig später übermannen auch CC die Gefühle, als die Frage kommt, ob er sich je vor seinem Papa geschämt habe. «Jeder Mensch hat seine positiven und negativen Seiten», meint Christian Constantin, nachdem ihm ein paar Tränen über die Wangen gelaufen sind. Martial Constantin fügt an: «Mein Sohn ist viel emotionaler, als viele Leute glauben.»

«Da ist er zu weit gegangen»

CC zeigt sich im Gespräch selbstkritisch, lobt dabei gleichzeitig seinen Vater: «Er ist nie polemisch, immer fair und vertrauensvoll. Er weiss ganz genau, dass Worte ein Werkzeug sind, und setzt sie sehr gezielt ein. Er sagte mir einmal: Wenn du nichts sagst, richtest du zumindest keinen Schaden an. Das habe ich mir manchmal vielleicht zu wenig zu Herzen genommen.»

Martial Constantin weiss, dass sein Sohn polarisiert – und auch er hat natürlich beispielsweise den Eklat, als CC TV-Experte Rolf Fringer tätlich angegriffen hatte, mitbekommen: «Da ist er zu weit gegangen, aber das muss ich ihm als alter Mann nicht mehr erklären.»

CC's Wunsch für die nahe Zukunft? «Ich wünsche mir, dass Martial gesund bleibt, damit wir einfach zusammen Zeit verbringen. So wie heute.»

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