Sinneswandel der Ex-Mäzenin
Beim Oeri-Abschied gabs noch warme Worte für Heusler

Als Gisela «Gigi» Oeri den FCB verliess, lobte sie ihren Nachfolger Bernhard Heusler noch in den höchsten Tönen. Elf Jahre später gibts Saures.
Publiziert: 16.06.2023 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2023 um 12:09 Uhr
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Eine Umarmung zur Stabsübergabe: Gigi Oeri übergibt im Januar 2012 an Bernhard Heusler.
Foto: Keystone

Wen auch immer man fragt im Umfeld des FC Basel: Alle betonen, dass Gigi Oeri (67) für Klartext stand. Eine direkte Person. Eine, die gesagt habe, wenn ihr etwas nicht passte.

Umso überraschender kommt die Attacke auf Bernhard Heusler (59). Elf Jahre nach ihrem Abgang wirft die langjährige FCB-Mäzenin ihrem Nachfolger in einem «BAZ»-Interview vor, ihr «den Stuhl weggezogen» zu haben. «Wir hatten eine tolle Zeit, es ging nur aufwärts. Viele Leute im Verein haben uns toll unterstützt. Bis zum Tag X, als ich von Bernhard Heusler aus dem FC Basel gedrängt wurde», wird Oeri zitiert.

«Heusler, der perfekte Nachfolger»

Tag X sei, so ist aus dem Umfeld der Roche-Erbin zu vernehmen, der Tag, an dem Georg Heitz beim FCB Sportchef wurde. Und Heusler sich vermehrt mit seinem kongenialen Partner über sportliche Belange beratschlagt habe. Statt mit Oeri.

Auf Nachfrage, dass es sich beim Vorwurf an die Adresse Heuslers um heftige Unterstellungen handle, antwortet Oeri: «Ja, aber so empfinde ich das heute.» Vor elf Jahren hingegen, als Oeri ihren Abschied beim FCB verkündete, klang das noch ganz anders. Damals schmierte die Roche-Erbin ihrem Nachfolger regelrecht Honig um den Mund. «Glauben Sie mir, ich wäre nicht abgetreten, wenn ich in Bernhard Heusler nicht einen perfekten Nachfolger gewusst hätte. Ich bin überzeugt, dass er der richtige Mann und es der richtige Moment ist.»

Oeri hatte grossen Anteil am Erfolg

Warum der Sinneswandel? Aus Oeris Umfeld ist zu vernehmen, dass sich die langjährige Mäzenin daran störe, dass sie rückblickend zur Geldgeberin reduziert werde. Dabei habe sie sich auch inhaltlich stark eingebracht und den Klub vor Heusler selber geführt. Das Gefühl, nur auf ihr Mäzenatentum reduziert zu werden, habe sie beim Abgang 2012 wahrscheinlich so noch nicht gehabt. Vielmehr habe es sich in den vergangenen Jahren beim Sinnieren über die Vergangenheit angestaut. Sie habe Heusler mit dem Interview nicht diskreditieren wollen, aber es habe neben ihm auch noch andere wichtige Leute in der FCB-Geschichte gegeben.

Unter anderem sie selbst, wie sie im Interview mit der «BAZ» unterstreicht: «Letztlich ist es doch so: In den Klub hat Heusler nie etwas investiert, ausser seinem Wissen und Können. Aber er hat überall die Lorbeeren einkassiert, bevor er sich 2017 zurückzog. Das war aus seiner Sicht natürlich richtig. Als Präsident war er sehr gut für den FC Basel. Mir gab er zu verstehen, dass es mein Geld brauche, aber nicht mehr.»

Heusler selbst zeigt sich gegenüber Blick schockiert über die Vorwürfe: «Frau Oeri war in unserer gemeinsamen Zeit in der FCB-Führung viel mehr als ‹nur› eine Geldgeberin, weshalb ich auch dafür gesorgt hatte, dass sie zur ersten Ehrenpräsidentin des Klubs ernannt wurde. Es gab keinen Anlass, Frau Oeri aus dem Klub zu drängen.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
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14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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