Sieglos-Serie geht weiter
St. Gallen so schlecht wie seit zwölf Jahren nicht mehr

10 Pflichtspiele, kein Sieg. Der FCSG steckt in der grössten Ergebniskrise seit der Abstiegssaison. Beim 1:1 gegen Servette tankt die Elf aber immerhin Moral.
Publiziert: 30.04.2023 um 09:51 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2023 um 10:46 Uhr
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Jérémy Guillemenot wartet seit zehn Spielen auf einen Sieg.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

St. Gallen in Führung? Bedeutet in dieser Saison nicht viel! 17 Mal lag Grün-Weiss in Front, am Ende aber sprangen bloss sechs Siege dabei raus. Auch gegen Servette erzielt der FCSG das 1:0. Guillemenot schickt Witzig, der bezwingt SFC-Goalie Frick mit einem sehenswerten Lupfer. Kurz vor der Pause ists dann ausgerechnet der Torschütze, der einen Handspenalty verschuldet. An der Seitenlinie zofft sich Coach Peter Zeidler mit dem vierten Offiziellen, nützen tuts nichts. Bedia verlädt Zigi. Und Witzig, der zuvor noch Held war, vergeht das Lachen.

Auch Lukas Görtler hat zuletzt auf Grinsattacken verzichtet, vor dem Duell gegen Servette malt St. Gallens Captain gegenüber dem «Tagblatt» ein trauriges Bild. «Es ist nicht leicht, wenn man so viele Spiele lang nicht gewonnen hat. Die Stimmung ist extrem schlecht. So habe ich das in St. Gallen noch nicht erlebt, seit ich hier bin. Es wird von aussen extrem viel infrage gestellt. Man merkt, wir sind dem Publikum etwas schuldig, und man merkt, wir machen einiges kaputt, das wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben.»

Ein Punkt für die Moral

Gegen Servette betreiben die Espen beim 1:1 Wiedergutmachung. Görtler spricht nach dem Spiel von einem Punkt der Moral. Gegen einen Gegner, der in dieser Saison erst einmal zuhause verloren habe. Gleichwohl bleiben die Ostschweizer auch im zehnten Pflichtspiel en suite ohne Sieg. Das gabs in St. Gallen seit der Saison 2010/11 nicht mehr! Damals reihte man gar zehn Pflichtspielpleiten aneinanderreihte – und stieg am Ende der Saison ab.

Gegen Servette reichts zumindest für einen Punkt. Görtler sagt hinterher gegenüber Blue: «Es war enorm wichtig, hier in Genf nicht zu verlieren. Servette hat eine super Mannschaft. Und mit dem Selbstvertrauen, das wir derzeit haben, ist es nicht leicht, nach Genf zu fahren. Wenn wir wieder verloren hätten, wäre die Stimmung extrem schlecht gewesen.» Man habe aber gekämpft, so Görtler. Sich gegen die Krise gestemmt. «Jeder hat für jeden verteidigt.»

Abstiegskampf wohl vorbei

Eigenschaften, die es im Abstiegskampf braucht. Den hatte Espen-Coach Peter Zeidler nach der Niederlage gegen Winterthur ausgerufen, nach dem Unentschieden in Genf liegen die St. Galler fünf Runden vor Schluss acht Zähler vor Aufsteiger Winterthur und deren sieben vor dem FC Sion. Die haben aber beide noch ein Spiel weniger absolviert und spielen heute gegen Basel und den FC Zürich.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
25
25
42
2
FC Lugano
FC Lugano
24
9
42
3
FC Luzern
FC Luzern
25
6
42
4
Servette FC
Servette FC
24
4
39
5
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
25
10
37
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
25
6
36
7
FC Zürich
FC Zürich
25
-2
36
8
BSC Young Boys
BSC Young Boys
24
5
34
9
FC Sion
FC Sion
25
-5
30
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
25
-18
24
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
25
-10
23
12
FC Winterthur
FC Winterthur
24
-30
17
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