Auf einen Blick
- Lugano-Trainer übernimmt Verantwortung für Niederlage gegen St. Gallen
- St. Gallens Stürmer Nsame beeinflusst Spiel positiv, peitscht Fans an
- Nsame hat 108 Tore in der Super League erzielt
Mattia Croci-Torti (42) blickt nach der 1:2-Pleite gegen den FCSG in die Gegend, als sei er in Gedanken schon auf der langen, stimmungsarmen Car-Reise zurück vom Kybunpark ins Tessin. Auf die Frage, ob er leide, antwortet der Lugano-Trainer, dass er einen grossen Fehler gemacht und verantwortlich für die Niederlage sei. «Ich habe Valenzuela für den verletzten Aliseda eingewechselt!» Und das sei nach hinten losgegangen. «Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr Fussball gespielt und der Gegner hat gut Druck gemacht. St. Gallen war am Ende stärker und hat verdient gewonnen.»
Dann, gegen Ende seines Monologs, macht er aus den Espen gar einen Titelkandidaten: «Sie haben Geubbels, Akolo und Nsame. Mit diesen Stürmern muss St. Gallen Meister werden.»
Nur: Spielen die Espen so wie in der ersten Halbzeit, dann reichts noch nicht mal für die besten Sechs. Lugano hat Spiel und Gegner im Griff, führt verdient mit 1:0. Nichts, rein gar nichts, spricht zu diesem Zeitpunkt für einen Sieg der Ostschweizer. Erst als mit Jean-Pierre Nsame (31) der zweiterfolgreichste Stürmer der Super League-Geschichte (108 Tore) eingewechselt wird, wendet sich das Blatt.
«Nsame ist ein erfahrener Hase»
Auf die Frage, wie wichtig der Routinier auf und neben dem Platz nach kurzer Zeit schon sei, antwortet FCSG-Trainer Enrico Maassen (40): «Er ist ein Spieler mit vielfältigen Qualitäten. Er ist gut in der Box, kann ablegen, weiss, wo das Tor steht, ist ein erwachsener Mann mit Persönlichkeit.»
Und der Neuzugang macht die Fans heiss. Schon nach kurzer Zeit peitscht Nsame den Espenblock an. Maassen gefällts: «Da sieht man, dass er ein erfahrener Hase ist. Und das haben wir uns gewünscht.» Dass er in seinem zweiten Spiel seinen ersten Skorerpunkt schreibt und den Siegtreffer vorbereitet, ist die Kirsche auf der Torte. Obs am Sonntag gegen den FCZ für die Startelf reichen wird?
Ausgeschlossen ist es nicht, Maassen aber nimmt ein wenig den Fuss vom Gas. Weil er keiner ist, der einzelne Spieler in den Vordergrund stellt. Und es ihm sichtlich unangenehm ist, bei Nsame über seinen Schatten springen zu müssen. «Der Mann hat eine grosse Strahlkraft. In jedem Interview rede ich nur von ihm, da kommen die anderen fast ein wenig zu kurz.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 22 | 26 | 40 | |
2 | FC Lugano | 22 | 7 | 38 | |
3 | FC Luzern | 22 | 6 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Zürich | 22 | -1 | 33 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
7 | FC St. Gallen | 22 | 6 | 32 | |
8 | BSC Young Boys | 22 | 2 | 31 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 22 | -15 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 22 | -30 | 14 |