«Alpstaeg ist nun nur noch mehr motiviert»
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Nach dem GV-Eklat:«Alpstaeg ist nun nur noch mehr motiviert»

Theater in Luzern geht in die nächste Runde
FCL-Boss Alpstaeg angezeigt!

Beim FC Luzern bleibts unruhig. Gegen Big-Boss Bernhard Alpstaeg wurde Anzeige erstattet. Und der FCL-Verwaltungsrat ist vorerst bestätigt.
Publiziert: 21.12.2022 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2022 um 10:23 Uhr
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Bernhard Alpstaeg nach der GV in Luzern.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Es war alles angerichtet für den Rundumschlag von Bernhard Alpstaeg. Der gesamte Verwaltungsrat sollte auf einen Schlag abgewählt werden. Das sahen die Traktanden der ordentlichen Generalversammlung der FCL Holding AG vor. Doch wie schon vor einem Monat zieht Alpstaeg ein weiteres Mal, aber erneut nur vorerst, den Kürzeren.

Das ist der Verdienst des Minderheitsaktionärs Josef Bieri. Vor einem Monat verschob er in letzter Sekunde die ausserordentliche GV dank «vorsorglicher Massnahmen». Diesmal hat er zusammen mit seinen Anwälten und dem Verwaltungsrat kurzerhand einen «falschen Aktienbucheintrag korrigiert». Das hat zur Folge, dass «Bernhard Alpstaeg nur noch über eine Beteiligung von 27% der Aktien und Stimmen verfügt», schreibt der Klub in einer Medienmitteilung.

Bieri hat Aktien abgegeben

Damit war schnell klar, dass es an diesem Abend zu keiner Abwahl von Verwaltungsratsmitgliedern kommt. Stefan Wolf, Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince sind schliesslich allesamt für eine weitere einjährige Amtsdauer bestätigt worden. Nicht mehr zur Wahl angetreten ist einzig Bruno Affentranger.

Alpstaeg hat sich das Ganze natürlich komplett anders vorgestellt. Doch, dass es kein einfacher Abend wird, bemerkt er schnell. Weil Bieri einige seiner Aktien im Vorfeld abgegeben hat, werden nicht nur zwei Aktionäre an diesem Abend im Schützenhaus erwartet, sondern weit über fünfzig. Alpstaeg weigert sich deshalb zunächst, den Saal zu betreten. Er fühlt sich bedroht und will sich durch Walter Stierli vertreten lassen, der plötzlich ebenfalls im Schützenhaus auftaucht. Doch der Verwaltungsrat verwehrt ihm den Eintritt, da er kein geladener Gast ist.

Schliesslich überwindet sich Alpstaeg und betritt den Saal. Und dann kommts knüppeldick. Kaum ist Alpstaeg drin, gibt der Verwaltungsrat bekannt, dass er Strafanzeige gegen den Mehrheitsaktionär erstattet hat. Dabei geht es um den Aktiendeal zwischen ihm und dem früheren Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten Stierli. Unter dem Strich heisst, dass 25 Prozent von Alpstaegs 52-Prozent-Paket ruhen und er an der GV nur über 27 Prozent verfügt. Also nicht mehrheitsfähig ist. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht.

«Das ist ein Schmierentheater»

Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits findet nach der GV klare Worte. «Das ist ein Schmierentheater! Dass Stierli nicht zugelassen wurde, ist absurd. Wenn sie meinen, die Aktien gehören nicht Alpstaeg, dann müssen sie Stierli die 25 Prozent vertreten lassen. Was sich die Verwaltungsräte der FCL Holding und vor allem Präsident Stefan Wolf und Vizepräsident Josef Bieri leisten, um sich ihre Pfründe zu sichern, das ist der Schweiz und insbesondere des FC Luzern nicht würdig.»

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«Bernhard Alpstaeg will mit den 25 Prozent zurück ins Aktienbuch»
Alpstaegs Sprecher Sacha Wigdorovits
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Alpstaeg selbst hat zu diesem Zeitpunkt das Schützenhaus schon längstens durch die Küche und den Hinterausgang verlassen – genauso wie Stierli. Über Wigdorovits lässt er verlauten, dass er gleich doppelt klagen will. «Er will mit den 25 Prozent zurück ins Aktienbuch. Zudem wird er gegen die Durchführung der Generalversammlung unter dem Umstand, dass er nicht mit Aktienmehrheit von 52 Prozent stimmen konnte, klagen.» Eines sei zudem sicher: Die Blossstellung durch den Verwaltungsrat habe Alpstaeg erst recht motiviert, seinen Plan durchzuziehen und den VR sowie die Geschäftsleitung auszutauschen.

Der Verwaltungsrat, der Minderheitsaktionär Bieri sowie die vielen Kleinaktionäre sitzen derweil nach wie vor im Raum und feiern. Denn für sie ist es ein weiterer Etappensieg. Sprechen will im Nachgang trotzdem keiner der Beteiligten. Erst am Donnerstagvormittag wollen sie vor die Presse treten und ihren juristischen Kniff im Detail erklären. Klar ist: Ein Ende im Theater Alpstaeg ist nach diesem Abend weiter entfernt denn je.

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Mannschaft
SP
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PT
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14
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26
2
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20
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3
FC Lugano
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14
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14
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FC Luzern
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14
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14
6
20
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FC Sion
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14
0
17
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