«Vielen Dank den Genfer Fans für ihre Anwesenheit und eine gute Heimreise.» Der Satz des St. Galler Stadionsprechers nach der Niederlage am Samstagabend entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Nur etwa 50 Personen hatten am Samstag nämlich im Gästesektor Platz genommen, um die Niederlage von Servette in St. Gallen (3-0) zu verfolgen. Manch einer fragt sich, wo denn die eigentlich mit dem Extrazug angereisten Fans der Grenats geblieben sind.
Geiger rätselt, der Klub teilt aus
«Wir haben bemerkt, dass es ein Problem gab. Das ist schade, denn die Anwesenheit der Fans treibt uns immer an. Ich weiss nicht, was passiert ist», sagte Servette-Coach Alain Geiger.
Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff veröffentlicht der Klub eine Medienmitteilung. «Der Klub fragt sich, warum ein grosser Teil seiner Fans heute Abend nicht im Kybunpark erschienen ist. Nach den ersten uns bekannten Informationen scheint es, als hätte die Kantonspolizei St. Gallen beschlossen, ohne Rücksicht und ohne Kommunikation mit den Klubs selbständig vorzugehen», drückte der Verein seinen Ärger aus. So hätten die beiden Klubs die Ankunft der Fans aus der Westschweiz «minutiös» vorbereitet, die Polizei sei dann einfach dazwischengegrätscht. «Dies ist inakzeptabel und der Servette FC wird verlangen, dass ein solches Vorgehen aufgeklärt wird».
Während sich weder Alain Geiger noch der Klub selbst, das Ausbleiben so richtig erklären konnte, wusste FCSG-Präsident Matthias Hüppi mehr: «Die Polizei verlangte eine Kontrolle der Ausweise der Genfer Fans. Diese weigerten sich jedoch. Letztlich konnte keine Lösung zwischen den beiden Parteien gefunden werden. Es war keine Entscheidung von uns und es geschah auf der Strasse.»
Hüppi bedauert das Wegbleiben der Fans
Hüppi erklärt die Kontrolle mit Vorfällen vor einigen Monate. Beim letzten Servette-Auswärtsspiel Ende Oktober in der Ostschweiz kam es nach dem Spiel zu Ausschreitungen zwischen den Ordnungskräften und den Fans. «Ein Polizist wurde damals verletzt», meinte Hüppi. Der Präsident der Ostschweizer bedauert die Vorfälle: «Selbst unsere Fans haben in der ersten Viertelstunde nicht gesungen, um ihre Solidarität zu zeigen.»
Am Samstagabend bestätigte die St. Galler Polizei in einer ausführlichen Mitteilung die Version von Matthias Hüppi. Auch die Behörden führen die Ausschreitungen vom letzten Herbst als Begründung für die Kontrollen an. «Nach dem Spiel griffen einige Servette-Anhänger friedliche FCSG-Fans an. Zudem warfen sie Steine, Flaschen und weitere Gegenstände gegen die Polizei. Ein Polizist wurde dabei verletzt.»
Die Ordnungskräfte erklären, dass sie aufgrund ihrer Ermittlungen und der Überwachungsvideos «20 mutmassliche Straftäter» identifizieren konnten. «22 Personen, welche als mögliche Straftäter infrage kamen, wurden anschliessend auf verbotene Gegenstände durchsucht, deren Personalien erfasst sowie von ihnen ein Foto erstellt. Dies, um die Personen mit den Dossiers abzugleichen.» Bei der Kontrolle wurden neun der möglichen 20 mutmasslichen Straftätern identifiziert.
Ein ruhiger Ausklang des Abends
«Nach der Kontrolle vor Ort wurden alle Personen entlassen», heisst es in der Erklärung abschliessend. «Der grösste Anteil der Fans verbrachte die Spielzeit auf eigenen Entscheid ausserhalb des Gästesektors.» Der Rest des Abends verlief dann offenbar friedlich, sowohl während des Spiels als auch bei der Abreise der Servettiens. (hon)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |