Er war der erste St. Galler Neuzugang in diesem Sommer. Der Österreicher Fabian Schubert, der mit seinem Kärntner Dialekt wohl manch einen Schweizer herausfordert. Schweizerdeutsch verstehe er allerdings schon ziemlich gut.
Mit einigen Titeln im Gepäck – Torschützenkönig in Liga und Cup, Spieler der Saison – wechselt der 27-Jährige vom österreichischen 2.-Liga-Meister Blau-Weiss-Linz in die Ostschweiz. Wettbewerbsübergreifend verbucht «Schubi», wie er sich in den sozialen Medien nennt, 39 Tore in 31 Spielen in der vergangenen Saison.
«Ich habe kein schlechtes Gefühl»
Eine Ausbeute, die unweigerlich Erwartungen schürt. Bisher ist Schubert in den ersten fünf Meisterschaftsrunden allerdings noch kein Tor gelungen. Nur im Cup gegen 1.-Liga-Klub FC Münsingen sowie in Testspielen. Sich deswegen nun einen Kopf machen? Nein, nicht Schubert. Der Österreicher, der sich in der Schweiz bereits «pudelwohl» fühlt und mit seiner Frau zehn Minuten vom Stadion entfernt eine Wohnung gefunden hat, ist die Ruhe selbst und sagt: «Ich habe deswegen kein schlechtes Gefühl. Ich komme in jedem Spiel zu Torabschlüssen, es ist nur eine Frage der Zeit, bist der erste rein geht.» Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass er einen Moment brauchen werde, um sich an das höhere Niveau, aber auch an das neue System zu gewöhnen.
Bei Blau-Weiss Linz war der 1,94-Meter-Hüne als Solospitze unterwegs. Nun muss er sich neu mit einem Sturmpartner abstimmen.
Obwohl Schubert sehr bescheiden mit seiner Titelausbeute aus der vergangenen Saison umgeht, räumt er doch ein, dass sie eine «Genugtuung» sei. Um ein Haar wäre der Naturliebhaber vor zwei Jahren nämlich nicht in Linz, sondern wieder bei seinem Heimatverein Völkermarkt in der 4. Liga gelandet.
Linz sei Dank
Wäre da nicht sein Umfeld gewesen, dass ihn bestärkt hatte, einen neuen Anlauf zu nehmen. Was war passiert? Schubert musste vor seiner Zeit in Linz richtig unten durch. Alles beginnt vielversprechend. Vor sechs Jahren springt der Stürmer von der vierten österreichischen Liga hoch in die 1. Bundesliga zu Ried. Trifft in seinen ersten drei Kurzeinsätzen zweimal. Von Überforderung kann also nicht die Rede sein.
Es folgt ein Trainerwechsel und Schubert landet von heute auf morgen auf der Bank, «ohne einen wirklichen Grund. Das hat mich als 20-Jähriger richtig zerfressen», sagt er. Auch bei Hartberg und Sturm Graz kann er sich nicht durchsetzen. Versauert, wie er selber sagt, auf der Bank. Zeitweise will man ihn gar als Innenverteidiger einbauen. Schubert resigniert.
Doch Linz, allen voran der Trainer, schenkt ihm wieder Vertrauen. «Das hat mir mental sehr gut getan. Plötzlich glaubte ich wieder daran, es im Profi-Fussball schaffen zu können.» Und mit seinen Glanzleistungen spielt sich Schubert in den Fokus zahlreicher Klubs aus Deutschland, Asien, aber auch der österreichischen Bundesliga. Die ist für Schubert vorerst allerdings «kein Thema mehr».
Die allerletzten Feinabstimmungen
Sowieso hat der FC St. Gallen das Rennen gemacht und für Schubert, der im Herbst mit seiner Frau mit der Planung für ein Haus in der gemeinsamen Heimat Kärnten beginnen will, heisst es jetzt, noch die allerletzten Feinabstimmungen hinzukriegen, um auch den FCSG mit seinen Torjägerqualitäten zu erfreuen.
Nach der Wahnsinns-Saison bei Blau-Weiss, der Hochzeit mit seiner Anja «fehlt nur noch das Tor zum perfekten Glück», so Schubert lächelnd. Ob es heute gegen Servette klappt?
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |