Der Lärm ist ohrenbetäubend. Die Raketen, die aus dem Walliser Fansektor abgefeuert werden, fliegen in den Genfer Himmel. Einige prallen sogar vom Dach ab und fallen in Richtung des Rasens. Mehrere Familien, die in der Nähe sitzen, packen die Sachen und gehen weg. Die Ordner rufen die Samariter.
Der Schiedsrichter sieht sich gezwungen, das Rhone-Derby Servette gegen Sion zwischen der 76. und 80. Minute zweimal zu unterbrechen. Nach einem Feuerwerk zünden die Sittener Fans eine irre Serie von Rauchbomben, deren Rauch das ganze Stadion einhüllt. Auch die Genfer Fans zünden pyrotechnische Gegenstände. Die Dominanz des FC Sion in dieser Hinsicht (und nur in dieser Hinsicht) ist jedoch unbestritten.
Die Reaktion von Constantin
Insgesamt wurden im Bericht von Schiedsrichter Urs Schnyder vier Spielunterbrechungen vermerkt. Die Liga wartete am Montagmorgen noch auf einen weiteren Bericht: den des Sicherheitsdelegierten. Danach könnte die Fachkommission oder, wenn die Vorfälle als schwerwiegend genug erachtet werden, die Disziplinarkommission eine Untersuchung einleiten.
Christian Constantin, der im Stadion von Genf anwesend war, sagt gegenüber Blick am Montag: «Als ich die Raketen gesehen habe, habe ich vor allem gehofft, dass niemand zu Schaden kommt. Seitdem ich den Verein leite, gab es Probleme mit den Fans und es wird sie immer geben.»
Wie sich das ändern könnte? Constantin macht Hoffnung. «Es bräuchte härtere juristische Sanktionen für die Täter und Stadien, die in Sachen Sicherheit besser ausgestattet sind. Zum Beispiel mit Pulverdetektoren.»
Präzedenzfälle bei Heim- und Auswärtsspielen
Die Sion-Anhänger fallen nicht zum ersten Mal negativ auf. Im März 2022 hatten sie die Toiletten im Berner Wankdorf komplett zerstört. Sogar die Waschbecken waren in Schutt und Asche gelegt worden.
In dieser Saison sind auch schon Feuerwerkskörper gezündet worden, als die Walliser im Oktober nach Winterthur reisten. Die Raketen wurden damals vertikaler gezündet.
Die Sittener fielen auch bei Heimspielen negativ auf, sei es gegen Servette, nachdem sich die Walliser Mannschaft Ende Juli in extremis auf dem Spielfeld zum Punkt rettete, oder gegen St. Gallen, nach der historischen Niederlage (2:7).
Jedes Mal wiederholte sich dasselbe Szenario: Ein Dutzend Ultras provozierte den Gästeblock und zündeten auf dem Weg dahin einige Rauchbomben. Die Sicherheitskräfte schienen systematisch überfordert zu sein.
Im vergangenen Herbst hatte die Liga ein Verfahren eröffnet und in einem Communiqué Stellung bezogen. «Die SFL verurteilt solche Handlungen aufs Schärfste und erwartet insbesondere, dass die Täter identifiziert und mit einem Stadionverbot belegt werden», hiess es darin. Die Vorfälle vom Sonntag in Genf werden wohl ebenfalls noch Auswirkungen haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |