Witzig trifft Gegenspieler mit offener Sohle
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St. Gallen im Glück:Witzig trifft Gegenspieler mit offener Sohle

«Schiri wollte was gutmachen»
Espen-Matchwinner Witzig hätte vom Platz gehört

St. Gallens Siegtorschütze gegen SLO profitiert von der grosszügigen Linie des Schiedsrichters. «Es war sehr glücklich», gibt Christian Witzig zu.
Publiziert: 25.02.2024 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2024 um 13:51 Uhr
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In der Nachspielzeit gegen SLO tritt St. Gallens Christian Witzig zum Penalty an.
Foto: keystone-sda.ch
Jan Stärker

95. Minute im Spiel des FC St. Gallen gegen Stade Lausanne-Ouchy. Nach einem Zweikampf zwischen FCSG-Stürmer Willem Geubbels und Lausanne-Verteidiger Lucas Pos zeigte Schiedsrichter Johannes von Mandach (29) auf den Penalty-Punkt. Ein harter, wenn wohl auch richtiger Entscheid. Christian Witzig (23) schnappt sich den Ball und verwandelt den Penalty zum 1:0-Siegtreffer für St. Gallen.

Dabei hätte das FCSG-Eigengewächs genau 36 Minuten vorher vom Platz fliegen müssen. Doch Schiri Von Mandach, der allgemein eine grosszügige Linie hatte, drückte nach dem Foul von Witzig gegen Ouchys Romain Bayard (59.) beide Augen zu und liess Gnade vor Recht walten. So wurde Witzig schliesslich zum Matchwinner.

«Es war glücklich»

«Ich war sehr froh, dass ich beim Penalty noch auf dem Platz stand. Es war sehr glücklich», grinste der Torschütze. «Aber ich denke, der Schiedsrichter wollte was gutmachen nach der ersten Halbzeit, als es nach dem Foul an mich (Witzig zeigt auf eine Risswunde am rechten Unterschenkel) nicht mal eine Gelbe Karte gibt. Er sagte nach meinem Foul aber auch: ‹Das war das Letzte, dass du gemacht hast. Kein Wort mehr, kein Foul mehr, nichts!› Daran habe ich mich gehalten.» Der Schiedsrichter «verhilft» St. Gallen somit zum Sieg – und Witzig zu seinem ersten Profi-Penalty.

Zeidler stürmt nach spätem Siegtor den Platz
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Denn der Siegtreffer war nicht nur Witzigs zweites Saisontor, sondern auch der erste Penalty in seiner dritten Profisaison in St. Gallen. Und das Recht, diesen Penalty zu schiessen, verdiente er sich im Training am Donnerstag vor dem Spiel gegen Lausanne-Ouchy. «Wir haben Penalty geübt und Christian hat gegen alle drei Keeper verwandelt», erklärt St. Gallens Trainer Peter Zeidler (61) die Auswahl von Witzig als Penaltyschützen. «Deshalb war es vor dem Spiel so abgesprochen, dass Christian schiesst. Und er hat auch diese Coolness, dass er den Ball reinhaut.»

«Mehr Druck geht nicht»

Beim Schützen war die Nervosität beim Penalty gross, dennoch verwandelte er sicher rechts unten zum Sieg. «Mehr Druck geht wohl nicht in der Nachspielzeit vor den eigenen Fans. Ich habe mir den Ball hingelegt, wusste, wo ich hin schiessen will, bin schnell angelaufen, um dem Goalie keine Zeit zu geben. Und dann war der Ball drin. Von so einer Situation habe ich als Jugendspieler schon geträumt.»

Klar, dass sich nach dem Treffer alle auf Witzig stürzte – auch Trainer Zeidler, der zum Sprint von der Bank aus ansetzte. «Der Spurt war ganz schlecht. Ich habe gedacht, wenn Witzig den Penalty reinmacht, versuche ich, so schnell zu laufen, wie ich noch kann. Handgestoppt war es sehr lange, die Jungs hatten schon fast zu Ende gefeiert, als ich endlich ankam», lachte Zeidler über seinen Premierenlauf bei einem Tor einer seiner Mannschaften.

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