Gestern hat die Klubführung des FC Luzern noch geschwiegen. Am Donnerstagmorgen hat sie sich dafür umso mehr Zeit genommen, um mit den Medienvertretern zu sprechen.
Die gestrige denkwürdige Generalversammlung bewegt. Über eine Stunde sitzen Präsident Stefan Wolf sowie Verwaltungsrat Ursula Engelberger-Koller da und beantworten fleissig die Fragen. Beim Grossteil der Diskussionen gehts um den Aktiendeal zwischen Walter Stierli und Bernhard Alpstaeg. Aus diesem Grund hat der Mehrheitsaktionär am Vorabend schliesslich seinen Willen nicht durchsetzen können und den Verwaltungsrat abwählen können. Denn Alpstaeg wurden kurzerhand 25 Prozent seiner Aktien entzogen und somit hatte er nicht mehr die nötige Mehrheit für seinen Plan.
Vor der GV hatte Stierli zwar noch über eine Medienmitteilung verlauten lassen, dass der Deal zwischen ihnen rechtens war. Das hätten ein unabhängiges Gutachten von 2019 und eine Prüfung durch KPMG bestätigt. Doch damit ist der FCL-Verwaltungsrat nicht ganz einverstanden. Zwar sei ein Kaufvertrag abgeschlossen worden. Eine Übertragung der Aktien sei dagegen nicht geschehen, meint Engelberger-Koller. Dann schildert sie grob, wie der Deal damals zustande gekommen ist: «Das Aktienpaket von Stierli ging zunächst an die FCL Holding AG, die es in die Obhut der Studhalter Rechtsanwälte AG gegeben hat. Erst als die FCL Holding die Aktien wieder zurückhaben wollte, um die Aktien im Wert von 7,5 Millionen Franken zu veräussern, behauptete Alpstaeg, dass die Aktien schon längstens ihm gehören.»
«Misswirtschaft? Dieser Vorwurf ist falsch!»
Nun ist die Angelegenheit Sache der Staatsanwaltschaft. «Bis das Gericht bestimmt, wem das Aktienpaket tatsächlich gehört, sind die Stimmrechte eingefroren.» Unter anderem auch aus diesem Grund wurde Stierli gestern die Teilnahme an der GV verwehrt. Denn anders als die Alpstaeg-Seite behauptet hat, sei das Aktienpaket nicht plötzlich wieder im Besitz von Stierli. «Seine damals abgegebene Aktien liegen jetzt wieder bei Studhalter Rechtsanwälte AG ohne Stimmrecht.» Es gab auch einen weiteren Grund dafür, dass Stierli nicht hineingelassen wurde: «Er war nicht eingeladen», meint Wolf.
Viele Fragen drehten sich am Donnerstagmorgen auch um die Behauptung von Alpstaeg, dass der Klub misswirtschafte und in den nächsten drei Jahren einen Verlust von 32 Millionen Franken in Aussicht stellt. Diese Behauptung sei falsch, sagen Engelberger-Koller und Wolf. Sie hätten einzig eine Berechnung gemacht, wie es kommen würde, wenn es zu einem FC Alpstaeg kommt und er den Klub allein führt. «Diese Daten basieren unter anderem auf Einnahmen von Sponsoren, Fans bzw. Saisonabos und dem Nachwuchs», betont Wolf.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |