«Fans haben zu viele Freiheiten in der Kurve»
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Blick-Reporter Kunz kritisiert:«Fans haben zu viele Freiheiten in der Kurve»

Nach Pyro-Skandal im Derby sucht die Schweiz nach Lösungen
Franzosen stellen faltbare Zäune vor die Fankurven

Zehn Jahre nach der Schande von Zürich ist der Letzigrund wieder Schauplatz von hässlichen Fanausschreitungen. Chaoten des FCZ werfen Pyros in den GC-Fansektor. Man ist fassungslos ob so viel Hirnlosigkeit.
Publiziert: 25.10.2021 um 00:49 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2021 um 09:27 Uhr
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Es sind Bilder, die will in einem Stadion niemand sehen.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Fussball-Redaktion

Es ist ein flottes, spannendes, unterhaltsames Zürcher Derby, diese Ausgabe Nummer 276. Und am Ende teilt man sich die Punkte. Brüderlich, wie es in der Sportsprache bisweilen heisst.

Doch an diesem Samstag ist gar nichts brüderlich. Schon vor Anpfiff liefern sich FCZ- und GC-«Fans» Scharmützel. Doch so richtig eskaliert die Sache erst nach Spielschluss, als Dutzende vermummter Chaoten – das Wort Fans lassen wir fortan aussen vor – sich so ungestört wie bei einem Sonntagspaziergang auf die Tartanbahn und dann zum GC-Fanblock begeben.

FCZ-Chaoten sorgen für Schande von Zürich 2.0
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Pyros nach packendem Derby:FCZ-Chaoten sorgen für Schande von Zürich 2.0

Dort werfen sie Pyros in den Sektor, die teils postwendend zurückkommen. Als sich ein rechtes Aufgebot an Security in ihre Richtung aufmacht, ergreifen sie die Flucht und kehren unbehelligt in den FCZ-Sektor zurück.

Ein Spuk, das Ganze. Aber einer, der Angst und Schrecken verbreitet. Weil die GC-Ultras bei Heimspielen häufig nicht anzutreffen sind, hat es im Block auch Familien mit Kindern. Diese in diesem und jene im benachbarten Sektor ergreifen die Flucht nach oben, als die Pyros fliegen.

Das sind genau die Bilder, die wir nicht wollen. Menschen in Panik wegen hirnlosen Vollidioten. Doch am Samstag war es wieder mal so weit. Genau zehn Jahre nach der (ersten) Schande von Zürich, als Krawalle im Zürcher Derby gar zu einem Spielabbruch führten.

Ob es Verletzte gab? Man weiss es noch nicht. Ohnehin wird sehr zurückhaltend kommuniziert. Dass alle Beteiligten die Vorfälle aufs Schärfste verurteilen, versteht sich von selbst.

FCZ, GC und Liga melden sich zu Wort

GC, der Heimklub, der für die Sicherheit hauptverantwortlich war, schreibt bloss: «Wir warten noch die verschiedenen Rapporte ab, um den genauen Ereignisablauf zu verstehen. (…) Die Gefährdung von Zuschauern, Stadionpersonal und Spielern ist für GC inakzeptabel.»

Der FCZ, der verantwortlich ist für seine Fans, schreibt zusätzlich einzig: «Der Stadtclub unterstützt die Polizei, um die Fehlbaren zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.» Was, Klammer auf, nichts als selbstverständlich ist. Oder soll der FCZ die Polizeiarbeit behindern?

Das Statement von FCZ-Präsident Ancillo Canepa: «Es ist enttäuschend, dass ein faires und spannendes Derby so enden musste. Diese sogenannten Fans schaden sich, der Kurve und dem FC Zürich.»

Wirklich deutlich wird einzig die Liga. Man merkt in deren Votum an, wie hässig die Verantwortlichen sind: «Die Swiss Football League bedauert, dass ein grossartiges Fussballspiel vom rücksichtslosen und verwerflichen Verhalten weniger Personen, die damit unter dem Deckmantel einer sogenannten Fanbewegung dem gesamten Schweizer Fussball schaden, überschattet wird. Die SFL wird ein Verfahren eröffnen und erwartet, dass die Täter identifiziert und für lange Zeit von Fussballspielen ausgeschlossen werden.»

Geschlossene Kurven und Geisterspiele?

Das Werfen von Pyros hält die Liga für speziell verwerflich, weil es im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich ist. Zumal das Abbrennen der über 1000 Grade heissen und unlöschbaren illegalen Feuerwerkskörper schon für sich alleine einen Straftatbestand darstellt.

Die Erwartung der Ligabosse soll dahin gehen, dass ihre Justiz Kurvenschliessungen verhängt oder gar Geisterspiele. Und warum nicht auch Punktabzüge? In Frankreich sind Lille, Lens und Marseille nach zuletzt massiven Ausschreitungen – vorerst auf Bewährung – damit belegt worden.

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Müssen jetzt die personalisierten Tickets her?

Ganz bestimmt hat mit den Vorfällen von Samstag die Diskussion über personalisierte Tickets neue Nahrung erhalten. Sie war schon vor dieser Saison bei der Taskforce für die Sicherheit rund um Fussballspiele immer wieder ein Thema. In England, Italien und Belgien gibt es diese schon. Selbst in Italien, vor ein paar Jahren der schlimmste Hort von Ausschreitungen in den Stadien, ist einigermassen Ruhe eingekehrt. Die Fans haben die Tickets irgendwann geschluckt. Zumindest jene, welche keine Randale im Kopf haben. Die anderen brauchts nicht.

Und wo gabs in dieser Saison Krawalle? In Frankreich, wie erwähnt, und in der zweiten Bundesliga. In beiden Ländern gibts keine personalisierten Tickets. Apropos Frankreich: Dort setzt man ein einfaches, aber probate Mittel ein, um das Verlassen der Fansektoren zu verhindern: Rollbare, zusammenfaltbare Zäune, die nur schwer zu überklettern sind. Im Fall einer Massenpanik aber sehr einfach zu entfernen sind. Nur schon das hätte in Zürich geholfen.

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Mannschaft
SP
TD
PT
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FC Lugano
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18
6
31
2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
30
4
FC Luzern
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18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
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29
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FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
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FC Sion
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18
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FC St. Gallen
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18
6
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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17
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