Mitten im Abstiegskampf
Darum sitzt der Spieler mit dem grössten GC-Herz draussen

In der Hälfte der Spiele unter Marco Schällibaum steht Amir Abrashi nicht in der GC-Startelf. Der Trainer erklärts. Und der Spieler? Geht davon aus, in der Barrage wieder mitmachen zu können.
Publiziert: 20.05.2024 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2024 um 16:37 Uhr
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In der Hälfte der Spiele seit dem Trainerwechsel sass Amir Abrashi zu Beginn auf der Ersatzbank.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Sebastian WendelReporter Fussball

Nanu? Da hat GC gegen den FC Basel (0:1) die letzte Chance, den Klassenerhalt doch noch auf direktem Weg zu schaffen – doch ausgerechnet in diesem kapitalen Spiel verzichtet Trainer Marco Schällibaum auf Amir Abrashi. Der ist mit 1,72 Meter zwar der zweitkleinste Profi im Kader, dafür jener mit dem grössten GC-Herz! Gegen den FCB sitzt Abrashi schon zum zweiten Mal in Folge auf der Ersatzbank. Das gab es zuletzt vor über einem Jahr. 

Obwohl am Ende auch ein Abrashi in der Startelf nichts am Gang in die Barrage verändert hätte (weil Yverdon und Lausanne ihre Partien gewonnen haben): Die Frage nach dem freiwilligen Verzicht auf den Captain stellt sich dennoch. Zumal es bereits das dritte Mal im sechsten Spiel seit Schällibaums Amtsantritt war.

Zum Vergleich: Vorgänger Bruno Berner verzichtete ausser in der ersten Cuprunde gegen die Amateure des SV Schaffhausen nie freiwillig auf Abrashi. 

Marco Schällibaum begründet nach dem Schlusspfiff: «Im Spiel (2:0 gegen Yverdon; d. Red.) haben es Ndenge und Tobers im Mittelfeldzentrum sehr gut gemacht. Dahinter stecken auch taktische Gründe.»

Schällibaum würde es rückblickend anders machen

Im gleichen Atemzug lässt der GC-Feuerwehrmann zwischen den Zeilen durchblicken, dass er sich rückblickend besser anders entschieden hätte. Energie, Aggressivität – genau die Elemente, die Abrashi einbringt, gingen dem Aufbauspiel vor allem in der ersten Halbzeit ab.

«Das ist nicht so aufgegangen, wie ich es mir gewünscht habe», so Schällibaum – und weiter: «Amir ist mit Leidenschaft für GC unterwegs. Aber ich habe 20 Spieler mit Qualität, aus denen ich mich entscheiden muss.»

Abrashi selber ging nach dem Yverdon-Spiel noch davon aus, geschont zu werden. Spätestens, wenn der Trainer auch in den kapitalen Spielen gegen Thun auf seinen Spieler mit dem grössten GC-Herz verzichten sollte, wird die Personalie zum Politikum. 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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