BLICK: Herr Meyer, sind Sie müde?
Remo Meyer: Müde? Nein, müde bin ich nicht. Ich spüre eher eine grosse Vorfreude in mir. Ich freue mich auf die kommenden Partien. Warum fragen Sie?
Weil Sie als Sportchef sicherlich strenge Wochen hinter sich haben …
… ja, die Transfer-Zeit war intensiv, das stimmt. Wir haben einige Veränderungen vorgenommen. Nun aber haben wir ein gutes Team zusammen und ich freue mich auf den weiteren Verlauf der Saison.
Kann ein Sportchef überhaupt mal Ferien machen?
Man muss in diesem Beruf flexibel sein, das ist klar. Man versucht aber, ab und zu freie Tage einzubauen.
Wie beurteilen Sie Ihre Arbeit in den letzten Wochen? Sind Sie zufrieden?
Wir haben über weite Strecken das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Sieben neue Spieler haben wir geholt, dazu kommen zwei Junge aus dem Nachwuchs. Ein Umbruch hat stattgefunden, den haben wir so aber auch geplant. Wir haben mehr Qualität im Team, die Basis für die Zukunft haben wir damit legen können.
Nun ist der FC Luzern endlich wieder konkurrenzfähig …
… es gab zuvor eine Art Vakuum, ja. Wir hatten viele Abgänge, die aber für uns vorhersehbar waren. Jener Abgang von Francesco Margiotta kam aber überraschend noch dazu.
Margiotta hat sich nach seiner starken Saison einen neuen Vertrag erhofft. Weil der FC Luzern seinen Forderungen aber nicht nachgekommen ist, hat Margiotta das Training geschwänzt. Die Luzerner haben daraufhin rechtliche Schritte gegen den Stürmer eingeleitet.
Sind Sie von Margiotta enttäuscht?
Ja, das bin ich. Wir haben ihm diese Plattform in der Super League ermöglicht. Er kam damals aus einer nicht ganz einfachen Situation von Lausanne zu uns. Bei uns hat er dann gezeigt, dass er ein wichtiger Spieler sein kann. Sein Verhalten am Schluss war aber nicht akzeptabel – gegenüber dem Team und dem Klub.
Man hatte in der Vergangenheit auch Probleme mit Juric oder mit Eleke. Nun der Fall mit Margiotta. Kann der FCL mit eher schwierigen Spielern einfach nicht umgehen?
Man kann diese Fälle nicht vergleichen. Tomi Juric beispielsweise war viel verletzt. Bei Blessing Eleke hat die Leistung in der ersten Saison gestimmt, in der zweiten dann nicht mehr. Die Wahrheit liegt letztlich immer auf dem Platz. Die Leistung muss stimmen. Das hat nichts mit dem Charakter eines Spielers zu tun. Und Francesco hat gezeigt, dass er wichtig sein kann. Aber sein Verhalten war am Ende nicht korrekt.
Mittlerweile sind wir wieder voll in der Meisterschaft. Doch nach wie vor sorgt Corona für Probleme. Wie beeinflusst Sie das Virus?
Es beeinflusst uns alle, da kommt man nicht dran vorbei. Wir sind weit vom Normalstatus entfernt. Wir versuchen, so gut wie möglich zu arbeiten und unsere Schutzkonzepte umzusetzen. Aktuell bin ich froh, dass wir einen einigermassen normalen Trainingsbetrieb gewährleisten können. Das ist wichtig und dafür sind wir dankbar.
Kann ein Sportchef überhaupt Homeoffice machen?
(lacht) Eher selten. Es ist wichtig, dass ich während den Trainings und an den Spieltagen präsent bin. Ich muss mich ja auch regelmässig mit den Spielern und dem Staff austauschen können und das geht halt weniger gut per Telefon oder Skype.
Funktioniert der Austausch auch mit Fabio Celestini? Sein Vertrag wurde ja immer noch nicht verlängert …
Ja, auch da sind wir natürlich im Austausch. Und wir sind wirklich zufrieden. Der ganze Staff hat die volle Rückendeckung des Klubs. Die Priorität lag in den letzten Wochen auf der Kaderplanung. Die ist nun abgeschlossen. Sobald es etwas zu kommunizieren gibt, werden wir das machen.
Mehr zur Super League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |