Es ist wohl Murphy’s Law. Diese Lebensweisheit besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgeht. Daran wird wohl auch Luzern-Trainer Mario Frick gedacht haben, als er im SonntagsBlick das Interview mit FCL-Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg liest, in welchem dieser seinem Präsidenten Stefan Wolf und Sportchef Remo Meyer ziemlich unverblümt Faulheit und Unfähigkeit vorwirft.
Eigentlich ein unerhörter Vorgang nach der zweitbesten Rückrunde letzte Saison und dem geglückten Saisonstart. Auch gegen Leader YB liefert der FCL ein starkes Spiel ab. Doch dann lässt man Benito in der Nachspielzteit der Nachspielzeit gewähren, was der Aargauer zu einer Massflanke auf den Kopf von Jean-Pierre Nsame ausnützt. Der Franko-Kameruner profitiert von der Unaufmerksamkeit von Burch und des eingewechselten Beka. YB belohnt sich majestätisch für einen soliden Auftritt, der aber nicht mehr war.
«Die Spieler kriegen die Unruhe mit»
Die Luzerner sind am Boden zerstört. Und sofort denkt einer an das, was im Vorfeld passiert ist: «Wenn in der grössten Zeitung der Schweiz solch ein Interview erscheint, kriegen das die Spieler mit. Das geht gar nicht anders. Und das hat irgendwo Einfluss», sagt Frick. Nicht auf die Leistung. Die war richtig gut. «Manchmal ist es eben nicht gerecht», sagt Pascal Schürpf, der mit einem Zaubertor die YB-Führung ausglich. Und weiter: «Was neben dem Spielfeld läuft, interessiert uns nicht. Wenn man zuhause gegen YB spielt, hat man andere Gedanken.»
Nicht aber der Coach. «Es ist Karma! Wenn man mit solcher Unruhe ins Spiel steigt, hat man auch kein Glück. Das wäre uns in der letzten Rückrunde nicht passiert. Weshalb dieses Theater nun schleunigst aufhören muss.» Wie? Frick weiter: «Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich bin nicht Politiker. Aber ich weiss, welch demütige Menschen Stefan Wolf und Remo Meyer sind. Die haben ein riesiges blauweisses Herz!» Sagts. Und er fügt hinzu: «Nun habe ich in meinen Emotionen schon zu viel gesagt. Alles Weitere würde das Ganze noch weiter aufbauschen.»
Egli: «Alpstaeg ist ein Ignorant»
Klartext zum Thema Bernhard Alpstaeg gibts auch von Ex-Luzern-Coach Andy Egli, der das Spiel aufmerksam verfolgte: «Er ist ein Ignorant, der keine Ahnung von Fussball hat und kein Verständnis für Haltungen, die ihm nicht in den Kram passen. Es ist tragisch, dass man sich mit Reichtum und der Macht des Stadionnamensrechts legitimiert, über Menschen zu urteilen, von deren Job man keine Ahnung hat.»
Die FCL-Fankurve zeigt übrigens auch eine klare Reaktion auf die Alpstaeg-Aussagen. «Meyer, Wolf & Co: Wir stehen hinter euch», steht auf einem Banner in Halbzeit eins.
Solche Sorgen hat YB derzeit nicht. Die Kabine wird nach dem Sieg zum Ballermann. Laute Musik und passende Gesänge. Da wird gefeiert, als wenn man den Titel schon zurück nach Bern geholt hätte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |