Als Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti (42) in der 80. Minute beim Spiel gegen St. Gallen seinen Mittelstürmer Kacper Przybylko (31) auswechselte, hagelte es Pfiffe und Buhrufe von der altehrwürdigen Haupttribüne des Cornaredo. Die Pfiffe galten aber nicht Przybylko, sondern seinem Trainer. Die Tifosi konnten es nicht verstehen, dass der beste Mann auf dem Platz beim Stand von 1:1 zehn Minuten vor Schluss runter musste.
Denn zuvor machte der Pole eindrücklich Werbung in eigener Sache. Sein erster Treffer nach acht Minuten wurde wegen einer harten Abseitsentscheidung vom VAR einkassiert – Mai stand im Blickfeld von St.-Gallen-Keeper Zigi.
Als er dann kurz vor der Pause wieder traf, zum 1:1-Ausgleich, hob Schiri-Assistent Zürcher die Fahne. Allerdings zu Unrecht, der VAR griff wieder ein – und diesmal durfte Przybylko endlich jubeln. «Ja, leider hat das erste Tor nicht gezählt. Das war sehr schade. Aber ich habe wirklich ein gutes Spiel gemacht, ich lobe mich selten selbst – aber ich habe viele Bälle festgemacht, gute Bälle gespielt und im Sechzehner gewesen. Und mit einem Quäntchen Glück mache ich nach der Pause das 2:1», bilanzierte der Neuzugang von Chicago Fire seinen Auftritt beim 1:1 gegen St. Gallen.
Przybylko top, aber Lugano sucht noch einen Stürmer
Przybylko machte damit auch Werbung in eigener Sache. Es war bereits sein dritter Saisontreffer im fünften Meisterschaftsspiel. Dazu kommt noch der Hattrick beim 7:1 im Cup bei Brühl St. Gallen.
Dennoch ist aus Lugano zu hören, dass man noch einen Mittelstürmer verpflichten will. Zan Celar (25), der letztjährige Co-Torschützenkönig der Super League, verliess die Tessiner im Sommer zu den Queens Park Rangers nach London. Deshalb ist Sportkoordinator Carlos da Silva (40) dran, für Celar einen Nachfolger zu finden. Doch das Thema lacht Przybylko nur weg. «Ich habe nichts von Gesprächen über einen neuen Stürmer gehört.»
Ob und wann ein neuer Konkurrent für Przybylko im Cornaredo seine Zelte aufschlagen wird, steht noch nicht fest. Croci-Torti ist auf jeden Fall froh, dass er Przybylko hat. «Ich halte ihn für einen guten Stürmer. Er kann ein wichtiger Spieler für uns werden. Gegen St. Gallen hatten wir 67 Prozent Ballbesitz. Deshalb ist es wichtig, dass wir einen Stürmer wie ihn haben, der die Bälle in der Spitze halten kann. Und er hat einen super Charakter gezeigt, dass er nach dem aberkannten Tor noch seinen Treffer zum 1:1 gemacht hat.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |