Die grosse Frage nach dem Spielabbruch in Luzern: Bekommt Stefan N. Stadionverbot, oder ist der mutmassliche Rädelsführer der GC-Hooligans am Donnerstag beim Spiel gegen YB im Stade de Suisse?
«Den kennt man, der war nicht vermummt und bekommt umgehend Stadionverbot wegen Betreten des Rasens», kündigt Liga-Präsident Heinrich Schifferle im «Tages-Anzeiger» an.
Nur was heisst umgehend? Schon am Donnerstag trifft Absteiger GC in Bern auf Meister YB.
Auf dem üblichen Weg hätte die Zeit kaum für ein Stadionverbot für Donnerstag gereicht. Weil das Stadionverbot jeweils mit einem eingeschriebenen Brief zugestellt werden muss und dieser aktiv abgeholt werden muss, dauert es zwischen Urteilsspruch und Vollzug auch schon mal Wochen.
Doch dieses Mal reagiert die Liga sofort und verhängt gegen fünf GC-Chaoten – darunter auch Stefan N. – Stadionverbote, die ab sofort gelten. Insgesamt hat die SFL bei der Polizei einen Antrag gestellt, um alle 57 Personen zu identifizieren, die in Luzern das Spielfeld betreten hatten. Gegen sie alle soll ein Stadionverbot ausgesprochen werden.
«Es ist unsere Pflicht gegenüber allen friedlichen Fussballfans, diejenigen Personen mit einem langjährigen Stadionverbot zu belegen, die bewusst den geregelten Ablauf der Meisterschaft stören und sich nicht an unsere Regeln halten», sagt Liga-CEO Claudius Schäfer.
Und weiter: «Besonderes schockierend war der tätliche und verbale Angriff gegen einen dunkelhäutigen Spieler. Gegen rassistische Denkweisen und jegliche Art von Diskriminierung müssen wir alle gemeinsam vehement vorgehen.»
Die Liga hat gelernt und verschickt das Stadionverbot gleich doppelt – eingeschrieben und auch per A-Post. Deshalb tritt das Verbot per sofort in Kraft. Stefan N. darf am Donnerstag nicht ins Stade de Suisse!
Für die Umsetzung ist Gastgeber YB verantwortlich. Der Veranstalter organisiert die Eintrittskontrolle ins Stadion. Ob mit Hilfe der Polizei, wird nicht verraten. Aus taktischen Gründen gibt die Berner Polizei über ihre Planung rund ums Risikospiel keine Auskünfte.
Falls Stefan N. dennoch im Stade de Suisse auftauchen sollte, droht ihm eine Anklage wegen Hausfriedensbruch. Der GC-Chaot war nicht nur bei den beiden abgebrochenen Spielen in Luzern und Sion involviert. Wie TV-Bilder zeigen, war Stefan N. auch beim Cup-Out in Nyon mit auf dem Platz, als GC-Fans ein erstes Mal die Leibchen ihrer Spieler einforderten (siehe Galerie). (red)
Zwei Tage nach dem Spielabbruch haben sich auch die GC-Fans zu den Vorfällen im Luzerner Stadion geäussert. Weil sich die eigene Mannschaft emotionslos «abschlachten» liess, habe man die Reissleine ziehen müssen, schreiben die Zürcher über die Plattform «Sektor IV».
«Rassismus, faschistisches Verhalten und jegliche andere Art von extremistischem Verhalten» würde man in der Kurve aber nicht tolerieren. Bei GC herrsche ein offener Geist, auch gegenüber anderen Kulturen.
Die von den GC-Spielern erpressten Trikots habe man gemäss eigenen Informationen gespendet.
Zwei Tage nach dem Spielabbruch haben sich auch die GC-Fans zu den Vorfällen im Luzerner Stadion geäussert. Weil sich die eigene Mannschaft emotionslos «abschlachten» liess, habe man die Reissleine ziehen müssen, schreiben die Zürcher über die Plattform «Sektor IV».
«Rassismus, faschistisches Verhalten und jegliche andere Art von extremistischem Verhalten» würde man in der Kurve aber nicht tolerieren. Bei GC herrsche ein offener Geist, auch gegenüber anderen Kulturen.
Die von den GC-Spielern erpressten Trikots habe man gemäss eigenen Informationen gespendet.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |