Kabinen- und Trainings-Verbot
So übel wird Stürmer Rapp in Lausanne behandelt

Simone Rapp (28) muss bei Lausanne nicht nur alleine trainieren, der Stürmer wurde sogar aus der Kabine geworfen und darf nicht mal mehr im Campus frühstücken.
Publiziert: 07.01.2021 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2021 um 16:45 Uhr
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Stürmer Simone Rapp darf bei Lausanne nicht mehr mit trainieren. Zudem darf er auch nicht mal mehr in die Kabine.
Foto: Keystone
Michael Wegmann

Lausannes Torjäger Aldin Turkes (24) wird monatelang mit einem Kreuzbandriss ausfallen. Kommt jetzt die grosse Chance von Mittelstürmer Simone Rapp? Nein! Denn Rapp ist beim Super-Ligisten nicht mehr erwünscht. Man will den 28-jährigen Tessiner längst los sein – und das lässt man ihn spüren. Obwohl er sich immer professionell verhalten hat.

Laut BLICK-Informationen darf Rapp seit Monaten nicht nur nicht mit der Mannschaft trainieren. Er darf nicht mal mehr auf dem Campus frühstücken und «Zmittag» essen. Auch zum Physio-Raum hat er keinen Zugang mehr. Zudem hat er Kabinen-Verbot, muss sich in der Gästekabine umziehen. Ende letzten Jahres soll er gar aus der Kabine geworfen worden sein.

Keine Trikotnummer mehr

Er darf erst trainieren, wenn seine Teamkollegen ihre Einheit beendet haben. Mal mit einem Konditionstrainer, mal mit Staff-Mitglied Xavier Margairaz, zwischendurch mit der U21. Meist sind die ebenfalls aussortierten Nicolas Gétaz (er hat gerade eben seinen Vertrag aufgelöst) und Stürmer Anthony Koura an seiner Seite. Immerhin werden die beiden auf der Klub-Homepage noch mit einer Trikotnummer aufgeführt, Rapp hat nicht mal mehr eine Rückennummer. Ein Insider sagt zu BLICK, dass sogar Rapps Teamkollegen nicht wissen, wie sie sich verhalten sollten, wenn sie ihm begegnen.

Die Verletzung von Turkes und der Jahreswechsel haben nichts daran geändert, Rapp wird weiterhin isoliert. Das Kabine- und Kantine-Verbot will Rapp weder bestätigen noch dementieren. Er betont aber, dass er sich gegenüber allen immer korrekt verhalten habe. Rapp: «Ich bin nicht mehr Teil des Projekts, das muss ich akzeptieren. Die Verantwortlichen haben mir schon länger mitgeteilt, dass sie ohne mich planen und dass ich hier nie mehr zum Spielen komme.»

Im Januar 2018 hat Lausanne Rapp für rund eine Million Franken von Thun ins Waadtland gelotst und den Stürmer mit einem lukrativen Vertrag bis Sommer 2021 ausgestattet. Gepasst hat es aber nie. Ein Jahr darauf wird Rapp vom damaligen Challenge-Ligisten zum FC St. Gallen ausgeliehen, später auch zum FC Thun. Dass es ihm primär um Fussball und nicht ums Geld geht, hat er damals gezeigt. Bei beiden Leihgeschäften hat er auf eine Stange Geld verzichtet.

Denn weder bei St. Gallen noch beim FC Thun hat Besitzerklub Lausanne seine Lohndifferenz übernommen. Wohl kein Spielerberater hätte solche Deals akzeptiert. Aber Rapp hat keinen. «Ich werde mich nun intensiv um einen neuen Klub bemühen, denn ich will spielen.»

Auch Schneuwly auf dem Abstellgleis

Nur, wer bei Lausanne ist verantwortlich für diese Degradierungen? Für diesen schlechten Stil? Trainer Giorgio Contini? Kaum! Es scheint augenscheinlich, dass Sportchef Souleymane Cissé federführend ist. Der Ex-Profi, der im Juni 2020 das Amt als Sportchef übernommen hat, weilte beim Trainings-Start zuhause in der Elfenbeinküste. Und Contini will sich zur «Causa Rapp» nicht äussern.

Übrigens: Ein weiterer grosser Name auf den Contini nicht mehr zählen darf, ist Christian Schneuwly (32). Dem 310-fachen Super-League-Spieler wurde auch mitgeteilt, dass er in der Meisterschaft nicht mehr spielen wird.

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