Es ist ein ganz normales Haus in einer Wohnsiedlung in Urdorf ZH. Doch hier lebt ein Mann mit besonderer Geschichte. Ein ehemaliger FCZ-Stürmer, der sogar ein Tor gegen das grosse Real Madrid geschossen hat. Und das 1964 im Halbfinal des Europacups der Landesmeister. Also im Halbfinal der Champions League, wie der Dreikäsehoch wohl sagen würde, der im Treppenhaus Bruno Brizzi (87) freundlich grüsst.
Als Brizzi dann auf seinem Sofa Platz nimmt, sagt er: «Ich habe ja noch ein zweites Tor erzielt. Der Ball ging an den Pfosten, dann hinter die Linie und wieder ins Spielfeld zurück. Doch es hat leider nicht gezählt.»
Barça-Traum – Heute feiert der FCZ im Letzigrund mit einem Jubiläumsanlass seinen 125. Geburtstag. Weil bei der Planung unsicher war, wie viele Fans am eigentlichen Feier-Wochenende 31. Juli/1. August aufgrund der Coronasituation ins Stadion dürfen, wurde dann das Sion-Spiel im Oktober zum Jubiläumsspiel erkoren. Dabei sollte es ursprünglich ein Show-Spiel gegen Barcelona sein. Warum Barça? Der Zürcher Hans Gamper war Gründungsmitglied beider Klubs. FCZ-Präsident Ancillo Canepa: «Wir hatten mit den Barça-Verantwortlichen bereits einige Gespräche geführt.» Doch Corona und die hohen Geldforderungen kamen dazwischen. Mittlerweile ist Canepa gar froh, dass es nicht geklappt hat. «Irgendwie haben wir ja Glück gehabt. Nach dem Abgang von Messi ist Barça nicht mehr dasselbe. Sion ist ein valabler Ersatz», sagt Canepa und schmunzelt. Ernsthaft bleibt Trainer André Breitenreiter: «Wir wollen mit einem guten Spiel unseren Teil zur Feier beitragen.»
FCZ-Film – Vor dem Spiel feiert der Jubiläumsfilm «Nie usenand gah» seine Premiere. Filmstart im Letzigrund ist um 11 Uhr, Eintritt ab 10 Uhr. Das Matchticket ist gleichzeitig das Billett für die Jubiläumsfeier. In rund 90 Minuten plus Nachspielzeit wird die Geschichte des Klubs erzählt. Für Filmperlen vergangener Tage ist Regisseur Matthias Krobath tief ins SRF-Archiv gestiegen, andere seltene Sequenzen haben das FCZ-Museum oder langjährige Klub-Mitglieder beigesteuert.
Super-Fan – 125 knifflige Fragen zur Klubgeschichte an 125 Tagen – so suchte der FCZ auf seinen virtuellen Kanälen den Superfan. Beim Final kämpften die 125 Tagessieger um den Hauptpreis (Saisonkarten, Fanshop-Gutschein, Essen mit FCZ-Spielern). Der grosse Sieger? Ein FCZ-Fan aus der Stadt Zürich.
Ex-Stars – Während den Feierlichkeiten grüssen von der Stadion-Leinwand immer wieder ehemalige FCZ-Grössen wie Kult-Goalie Ike Shorumnu oder Ricardo Rodriguez und gratulieren zum Geburtstag.
Barça-Traum – Heute feiert der FCZ im Letzigrund mit einem Jubiläumsanlass seinen 125. Geburtstag. Weil bei der Planung unsicher war, wie viele Fans am eigentlichen Feier-Wochenende 31. Juli/1. August aufgrund der Coronasituation ins Stadion dürfen, wurde dann das Sion-Spiel im Oktober zum Jubiläumsspiel erkoren. Dabei sollte es ursprünglich ein Show-Spiel gegen Barcelona sein. Warum Barça? Der Zürcher Hans Gamper war Gründungsmitglied beider Klubs. FCZ-Präsident Ancillo Canepa: «Wir hatten mit den Barça-Verantwortlichen bereits einige Gespräche geführt.» Doch Corona und die hohen Geldforderungen kamen dazwischen. Mittlerweile ist Canepa gar froh, dass es nicht geklappt hat. «Irgendwie haben wir ja Glück gehabt. Nach dem Abgang von Messi ist Barça nicht mehr dasselbe. Sion ist ein valabler Ersatz», sagt Canepa und schmunzelt. Ernsthaft bleibt Trainer André Breitenreiter: «Wir wollen mit einem guten Spiel unseren Teil zur Feier beitragen.»
FCZ-Film – Vor dem Spiel feiert der Jubiläumsfilm «Nie usenand gah» seine Premiere. Filmstart im Letzigrund ist um 11 Uhr, Eintritt ab 10 Uhr. Das Matchticket ist gleichzeitig das Billett für die Jubiläumsfeier. In rund 90 Minuten plus Nachspielzeit wird die Geschichte des Klubs erzählt. Für Filmperlen vergangener Tage ist Regisseur Matthias Krobath tief ins SRF-Archiv gestiegen, andere seltene Sequenzen haben das FCZ-Museum oder langjährige Klub-Mitglieder beigesteuert.
Super-Fan – 125 knifflige Fragen zur Klubgeschichte an 125 Tagen – so suchte der FCZ auf seinen virtuellen Kanälen den Superfan. Beim Final kämpften die 125 Tagessieger um den Hauptpreis (Saisonkarten, Fanshop-Gutschein, Essen mit FCZ-Spielern). Der grosse Sieger? Ein FCZ-Fan aus der Stadt Zürich.
Ex-Stars – Während den Feierlichkeiten grüssen von der Stadion-Leinwand immer wieder ehemalige FCZ-Grössen wie Kult-Goalie Ike Shorumnu oder Ricardo Rodriguez und gratulieren zum Geburtstag.
Dann schmunzelt die FCZ-Legende. Denn Brizzi stellt fest, dass seine Erinnerung ans nicht gegebene Tor präsenter ist als die an die Entstehung des tatsächlich erzielten Treffers gegen die Welttruppe um Ferenc Puskas und Alfredo Di Stefano.
Doch das liegt auch daran, dass Brizzi von 1959 bis 1965 jede Menge Tore für den FC Zürich erzielt hat. 83 in 157 Pflichtspielen. Natürlich als Amateur – Profis gabs damals in der Schweiz noch nicht. Damit belegt er in der ewigen Torschützenliste des Stadtklubs den 9. Rang.
Einmalige Erinnerungsstücke
Noch heute könnte Brizzi die Entstehung jedes Tores nachlesen. Er legt sechs Alben auf den Stubentisch. Seine 2016 verstorbene Frau Myrtha hatte mit enormem Fleiss all seine Karrierejahre dokumentiert. Hunderte Zeitungsartikel und einmalige Erinnerungsstücke wie Bankett-Menükarten von Real, Fanpost, persönliche Genesungswunsch-Briefe etwa von Nati-Trainerlegende Karl Rappan und vieles mehr zeugen von seiner grossen Karriere.
Mittlerweile ist Brizzi, der am 2. November 88 Jahre alt wird, einer der ältesten noch lebenden FCZ-Spieler überhaupt. Der Klub hat ihn das ganze Leben lang begleitet, nicht nur die sechs Jahre als Spieler. Denn auch bei der Arbeit in der Geschäftsleitung eines Unternehmens halfen ihm seine Tore. «In der Baubranche sind viele sportinteressiert. Ich wurde immer wieder gefragt, ob ich der Brizzi vom FCZ sei. Sogar im Ausland. Das hat oft bei Abschlüssen geholfen – die Qualität der Arbeit musste dann aber dennoch stimmen.»
Klar, dass Brizzi schon Tage vor dem Jubiläumsspiel gegen Sion die Einladung griffbereit hält. «Es ist wirklich schön, wie sich der FCZ um die Ehemaligen kümmert. Canepa macht viel für uns», schwärmt die FCZ-Legende.
Schon als Kind ist er FCZ-Fan. Der Sohn eines Italieners wächst in der Stadt Zürich ganz in der Nähe des Letzigrunds auf, spielt auf der Fritschiwiese mit anderen Buben leidenschaftlich Fussball. Dort taucht irgendwann ein zehn Jahre jüngerer Knirps auf: ein gewisser Köbi Kuhn. Brizzi: «Am Anfang hat er uns die Bälle gebracht, die hinter das Tor geflogen sind. Irgendwann liessen wir ihn dann auch mitspielen.» Jahre später stehen Brizzi und Kuhn beim FCZ und auch in der Nati gemeinsam auf dem Platz. Die enge Beziehung der beiden bricht bis zu Kuhns Tod 2019 nie ab.
GC-Transfer kam nicht in Frage
Bis Brizzi, der kleine, aber schnelle Dribbler, vom rechten Flügel an der Seite von anderen Legenden wie Klaus Stürmer und Rosario Martinelli für seinen Lieblingsklub antritt, braucht es allerdings Umwege. Der Stadtzürcher wird als Achtjähriger Junior bei YF, später bei den Blue Stars. Die erste Station im Aktivfussball ist NLB-Klub Winterthur. «Damals haben wir in Schwamendingen gelebt, es war nicht weit bis nach Winti. Am Anfang bin ich sogar noch mit dem Velo ins Training.» Doch dann meldet sich der legendäre FCZ-Präsident Edi «Stumpen-Edi» Nägeli. Aber zur gleichen Zeit auch GC! Brizzi: «GC kam nicht in Frage, das war der Herrenklub. Ich habe mich dann mit Nägeli geeinigt.»
Das Monatssalär für den gelernten Metallbau-Konstruktionszeichner, der neben dem Fussball ganz normal arbeitete: 200 Franken. Dazu ein paar Franken Antritts-, Remis- und Siegesprämien. Doch zusammen mit dem älteren Bruder Rafael (machte später Karriere als Américaine-Partner von Radlegende Hugo Koblet!) für den FCZ zu spielen und quasi als Antrittsgeschenk auf eine Weltreise mit dem Klub zu gehen: unbezahlbar.
Brizzi: «Das war eine grosse Sache für mich. Ich war zuvor noch nie geflogen.» Doch 1959 gehts mit dem FCZ gleich für 30 Tage und rund 30’000 km nach Madrid, Lissabon, Caracas, Jamaika und in die USA. Auf dieser Tour bestreitet Zürich Freundschaftsspiele, so kommt Brizzi zu seinen ersten beiden Begegnungen mit Real.
Doch 1964, in der Saison nach dem ersten FCZ-Meistertitel seit 39 Jahren, gehts gegen Real dann sogar um den Europacup-Final. Mit Brizzi als Captain verliert Zürich im Letzigrund 1:2 und in Madrid dann das Rückspiel klar 0:6. «Das waren alles Weltstars, aber keiner hatte Starallüren», sagt Brizzi. Von Puskas lässt er sich ein Autogramm geben – das prangt seither in einem seiner Karriere-Alben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 16 | 22 | 29 | |
2 | FC Lugano | 16 | 6 | 28 | |
3 | Servette FC | 16 | 3 | 28 | |
4 | FC Zürich | 16 | 4 | 27 | |
5 | FC Luzern | 16 | 5 | 26 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 16 | 3 | 24 | |
7 | FC St. Gallen | 16 | 4 | 21 | |
8 | FC Sion | 16 | 1 | 20 | |
9 | BSC Young Boys | 16 | -3 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 16 | -11 | 16 | |
11 | FC Winterthur | 16 | -23 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 11 |