Jetzt spricht GC-Präsi Sky Sun
«Titel? Je früher, desto besser!»

Wegen Corona sass er lange in China fest, nun ist GC-Präsident Sky Sun (35) zurück. Und liefert Antworten auf drängende Fragen: Was passiert bei einem Abstieg? Was macht der Stadtrivale FCZ besser als GC? Wie schlimm ist der Streit zwischen Sportchef und CEO?
Publiziert: 23.04.2022 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2022 um 11:00 Uhr
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Wegen Corona ist Sky Sun erst seit zwei Wochen zurück in der Schweiz – und will mindestens bis Saisonende bleiben.
Foto: Sven Thomann
Sebastian Wendel

Blick: Möchten Sie dem FC Zürich zum Titel gratulieren?
Sky Sun: Warum nicht? Ich habe grossen Respekt vor ihrer Arbeit. Wenn sie Meister werden, dann nicht zufällig, sondern weil sie während 36 Spieltagen die beste Mannschaft waren. Darum: Gratulation und Respekt FC Zürich!

Ist es hart, als GC-Präsident ausgerechnet dem Stadtrivalen zum Titel gratulieren zu müssen?
Das motiviert uns, noch besser zu arbeiten. Wir wollen in Zukunft nicht nur mit dem FC Zürich, sondern mit allen anderen Klubs mithalten.

Was kann GC vom FC Zürich lernen?
Im Detail weiss ich ja nicht, wie der FCZ geführt wird. Aber wenn wir die Resultate vergleichen, dann machen sie momentan den besseren Job als wir – keine Frage. Man muss aber auch sehen, dass wir der Aufsteiger sind.

Haben Sie eine Beziehung zum FCZ-Besitzerehepaar Canepa?
Ich habe sie einige Male an Liga-Konferenzen getroffen.

Apropos Liga: Die Super League soll auf zwölf Teams aufgestockt werden, dazu sind Playoffs angedacht. Ihre Meinung?
Das Ziel ist ja, mehr Wettbewerb in die Liga zu bekommen. Mit zwölf Teams gibt es keinen perfekten Modus und ich verstehe die Zweifel an den Playoffs. Grundsätzlich bin ich für Veränderung, man muss auch mal etwas wagen.

Das GC-Defizit in dieser Saison soll zehn Millionen Franken betragen. Wieviel der 50 Millionen, die Sie anfangs als Investitionssumme genannt haben, sind schon verbraucht?
Wir haben nie eine konkrete Summe Geld versprochen. Unser Plan ist langfristig und wenn nötig, ist der Investor für finanzielle Unterstützung bereit. Doch wir müssen ein Geschäftsmodell aufbauen, das den Klub möglichst selbsttragend macht.

Persönlich

Sky Sun (35) ist seit 2020 GC-Präsident und als solcher der Gesandte von Besitzerin Jenny Wang. Diese wiederum ist die Ehefrau von Guo Guangchang, Gründer des Milliarden-Konzerns Fosun. Vor seinem Amtsantritt bei GC arbeitete Sun für den Premier-League-Klub Wolverhampton, der ebenfalls im Besitz von Fosun ist. Seine Frau und sein zweijähriger Sohn leben in Schanghai.

Sky Sun (35) ist seit 2020 GC-Präsident und als solcher der Gesandte von Besitzerin Jenny Wang. Diese wiederum ist die Ehefrau von Guo Guangchang, Gründer des Milliarden-Konzerns Fosun. Vor seinem Amtsantritt bei GC arbeitete Sun für den Premier-League-Klub Wolverhampton, der ebenfalls im Besitz von Fosun ist. Seine Frau und sein zweijähriger Sohn leben in Schanghai.

Wie lange geben Sie sich Zeit, mit GC Titel zu gewinnen?
In dieser Saison geht es darum, in der Super League anzukommen. Aber wir stehen weiterhin zu der Aussage, im langfristigen Projekt mit GC Titel zu gewinnen – je früher, desto besser.

Würde der Investor auch bei einem Abstieg an GC festhalten?
Wir müssen alles dafür tun, dieses Szenario zu verhindern. Ein Abstieg würde jedoch nichts an unserem Bekenntnis zu GC ändern.

Rang 8 nach 30 Spieltagen: Sind Sie zufrieden mit Trainer Giorgio Contini?
Er ist der Hauptverantwortliche für die Resultate und deshalb wie wir alle nicht glücklich über die Rückrunde. Giorgio kennt den Schweizer Fussball, er ist fleissig und will immer Lösungen finden. Ich bin von seinen Fähigkeiten überzeugt.

Allein in dieser Saison gab es fast 40 Mutationen im Spielerkader. So ist es für jeden Trainer schwierig, eine Spielphilosophie einzuimpfen.
Hinter jedem Transfer steckt eine Idee. Die Spieler, die wir holen, haben Qualität. Sie zu integrieren, ist eine der Aufgaben des Trainers. Das ist nicht einfach, klar. Aber wir können alle lernen aus der Vergangenheit.

Wie nah sind Sie als Präsident den Spielern?
Unsere Beziehung ist professionell. Ich mag die Jungs, habe regelmässig Kontakt mit ihnen und ich denke, sie haben es gut untereinander. Jeder spielt gerne für GC und will mit der Mannschaft und persönlich besser werden.

GC kommt in der Öffentlichkeit und in den Medien schlecht weg. Kümmert Sie das?
Mich interessiert nur Kritik, aus der wir lernen können. Gerüchte und falsche Behauptungen lassen mich kalt.

Es heisst, GC ist vom anderen Fosun-Klub Wolverhampton gesteuert.
Komplett falsch. Alles, was GC betrifft, entscheiden wir hier.

Es heisst, Sportchef Seyi Olofinjana und CEO Jimmy Berisha können nicht miteinander.
Auch falsch. Sie sind beide intelligente Personen und arbeiten professionell zusammen.

GC ist in der Zuschauertabelle Drittletzter. Enttäuscht Sie das?
Den Menschen, die kommen, möchte ich danken für ihre Unterstützung. Die sportlich schwierige Zeit in den vergangenen Jahren ist sicher der Hauptgrund für die vielen leeren Ränge. Bei der Stadion-Frage sind uns die Hände gebunden, eine reine Fussballarena würde mehr Fans an die Spiele locken. Ich habe mein Team zudem angewiesen, dass wir uns vermehrt in der Bevölkerung zeigen, damit wir zum Beispiel Kinder abholen und sie dazu bringen können, GC-Fans zu werden. Und wir wollen unsere Spiele noch attraktiver machen: Vor, während und nach den Spielen soll Feststimmung herrschen.

Zum Schluss eine persönliche Frage: Denken Sie darüber nach, Ihre Familie in die Schweiz zu holen und hier sesshaft zu werden?
Das wird die Zukunft zeigen. Es ist immer besser, als Leader persönlich vor Ort zu sein. Ich interessiere mich sehr für die Menschen und die Kultur hier. Vielleicht können Sie beim nächsten Interview mein Deutsch testen (lacht).

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Mannschaft
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TD
PT
1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
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14
6
25
4
Servette FC
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14
2
25
5
FC Luzern
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14
4
22
6
FC St. Gallen
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14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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14
0
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BSC Young Boys
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16
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Yverdon Sport FC
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14
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FC Winterthur
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Grasshopper Club Zürich
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14
-11
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