Itten über seine Lehrjahre
«Im Ausland bist du einfach eine Nummer»

Cedric Itten ist einer der besten Stürmer der Super League. Der YB- und Nati-Stürmer erzählt von seinen Lehrjahren im Ausland und warum er körperlich so zugelegt hat.
Publiziert: 21.10.2023 um 11:06 Uhr
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Cedric Itten wühlt sich bei YB pudelwohl.
Foto: Pius Koller
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Cedric Itten (26) ist in Form. Auch wenn er in der Nati beim 3:3 gegen Belarus nicht überzeugen kann, in den letzten drei Spielen mit YB trifft er immer. Beim 1:0 gegen GC schiesst er mit dem seinem Aussenrist-Ablenker ein Traumtor, in Belgrad erfüllt er sich beim 2:2 gegen Roter Stern mit seinem ersten Treffer in der Champions League einen Kindheitstraum. Und gegen Basel lässt der gebürtige Basler nach seiner Einwechslung die gegnerischen Verteidiger wie Slalomstangen stehen und trifft überlegt zum 3:0.

Itten steht in direkter Konkurrenz mit Jean-Pierre Nsame (30), dem Torschützenkönig der letzten Saison, der auch jetzt wieder mit fünf Toren einer der vier Top-Torschützen der Liga ist. Die beiden verbindet ein sehr gutes Verhältnis, wie Itten betont. Er habe Nsame im Spital besucht, nachdem dieser Vater geworden sei. «Und Jean-Pierre war bei mir zu Hause, als ich verletzt war.» Bei wichtigen Spielen setzt YB-Trainer Wicky derzeit aber auf Itten. In den vier Partien der Champions League (inkl. Playoffs) stand dieser immer in der Startaufstellung. 

Lehrjahre in der Fremde

Bei YB fühlt sich Itten rundum wohl. Die Wertschätzung des Vereins spürt er. Auch deswegen hat er seinen Vertrag mit dem Double-Sieger noch einmal um ein weiteres Jahr bis 2027 verlängert. Das Thema Ausland ist für ihn deswegen aber noch nicht abgehakt. «Wenn ein Angebot kommt, bei dem der Klub und ich dahinter stehen können, sind wir offen», so Itten. 

Erzwingen will und muss er nichts, schliesslich hat Itten bereits zwei Jahre im Ausland gespielt. 2020 wechselt er von St. Gallen zu den Glasgow Rangers mit Trainer Steven Gerrard. Der Durchbruch gelingt ihm aber nicht, weswegen er ein Jahr später für eine halbe Saison zu Greuther Fürth in die Bundesliga ausgeliehen wird. Nach der Rückkehr zu den Rangers stösst Itten im Sommer 2022 zu YB.

Die Erfahrung in der Fremde haben ihn geprägt. «Im Ausland ist es knallhart, da bist du einfach eine Nummer. Entweder du funktionierst oder du bist schnell wieder weg.» In Glasgow hätten 55'000 Zuschauer gepfiffen, wenn es nach zehn Minuten 0:0 gestanden und er einen Fehlpass gespielt habe, so Itten. «Die Erfahrungen haben mich abgehärtet.» 

An Muskelmasse zugelegt

Seine Zeit im Ausland will Itten aber nicht missen. Er hat mit ehemaligen Topstürmern wie Roy Makaay (48) und Jermain Defoe (41) zusammengearbeitet und auch in Sachen Professionalität viel gelernt. Bei den Rangers seien die Spieler von neun bis vier Uhr auf der Anlage gewesen. «Auch bei YB wird sehr professionell gearbeitet. Aber im Ausland wird teils schon noch mehr gemacht.»

Itten investiert viel in seinen Körper. Er hat sieben Kilogramm an Muskelmasse zugelegt. «Es geht in erster Linie um die Verletzungsprophylaxe», so Itten. Damit könne man nicht erst beginnen, wenn man im fortgeschrittenen Alter sei. Bei YB ist er einer der Ersten, der im Stadion erscheint, und einer der Letzten, der es verlässt. Auch an freien Tagen zieht Itten, der in der Nähe vom Wankdorf wohnt, meistens sein Programm durch.

Am Samstag empfängt YB Leader FCZ zum Spitzenspiel. Restlos überzeugt hat der Meister bislang noch nicht. «Wir haben noch Luft nach oben», sagt auch Itten. Aufgrund der Dreifachbelastung und der Rotation im Team sei dies aber verständlich. «Und die Punkte, die wir in der Liga holen müssen, haben wir geholt.» Auch gegen den FCZ? Das wird sich zeigen. 

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