Es ist, als sei David Degen wieder Fussballprofi. Heikle Themen umdribbelt der FCB-Boss wie früher seine Gegenspieler. Als Blick fragt, ob er nach dem Abgang von Arthur Cabral (27 Tore) den Meistertitel verkauft habe, weicht Degen aus: «Ihn zu ersetzten, ist eine Challenge. Wir sind nun gefordert und müssen in den nächsten Tagen liefern.» Man habe im Sinn, für Cabral gleich zwei neue Stürmer zu verpflichten.
Degen will die Kosten drücken
Auf die Frage, ob er nun besser schlafe, weil sich die finanziell prekäre Situation durch die Verkäufe von Edon Zhegrova (für 7,5 Mio. zu Lille) und Arthur Cabral (für 16,5 Mio. zur Fiorentina) entspannt habe, antwortet Degen: «Wir haben Cabral nicht verkauft, weil wir das Messer am Hals haben, sondern weil die wirtschaftlichen Bedingungen stimmen.» Ziel sei es, das strukturelle Defizit auf ein Minimum zu bringen. «Wir können nicht jedes Jahr 20, 30 Millionen an Transfererlösen generieren.»
In Zukunft werde man beim FCB «andere Gehälter» zahlen, so Degen. «Wir haben ein Lohngefüge, an welches wir uns halten müssen und das wird nicht gesprengt werden.» Fabian Frei kann ein Lied davon singen. Der Top-Verdiener verlängert kurz vor der Pressekonferenz seinen Vertrag bis 2024. Und nimmt massive Lohneinbussen in Kauf.
Kasami zögert noch
Nicht jeder ist damit einverstanden. Linksverteidiger Raoul Petretta zum Beispiel. «Ihm haben wir eine Offerte für eine Vertragsverlängerung unterbreitet, doch er hat sie ausgeschlagen», sagt Degen. Das Eigengewächs wird den Klub bald verlassen. Auch mit Pajtim Kasami würde man gerne verlängern, doch der Mittelfeldspieler zögere noch mit der Unterschrift. «Ich weiss nicht, warum», sagt Degen. Aber er wolle in Zukunft nur noch Spieler im Kader haben, die sich zu 100% zum FCB bekennen.
Degen hat mit Trainern gesprochen
Apropos bekennen: Von Patrick Rahmen sei man mittlerweile zu 100% überzeugt, so Degen. Noch im alten Jahr hatte der FCB-Boss eine Trainerdiskussion befeuert, unter anderem wurden Gespräche mit Ex-Hoffenheim-Coach Alfred Schreuder geführt. «Ja, wir haben vor dem Jahreswechsel mit anderen Trainer-Kandidaten geredet», gibt Degen offen zu. Die Diskussion habe sich mittlerweile aber erledigt.
Auf die Frage, ob die neuen Assistenten Boris Smiljanic oder Guillermo Abascal an Rahmens Stuhl sägen könnten, antwortet Degen: «Wir werden das nicht aufkommen lassen. Wenn einer damit anfängt, ist es der Anfang vom Ende. Wir arbeiten als ein Team.» Klar ist aber: Sollten die Resultate ausbleiben, dann hätte der FCB mit Smiljanic und Abascal zwei ehemalige Cheftariner in seinen Reihen, die in die Lücke springen könnten.
Rahmen selbst bleibt cool. «Unser Ziel ist der Meistertitel.» Und das, obwohl er mit Zhegrova und Cabral fast 70% seiner Skorerpunkte verliert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |