Der FCZ muss im Endspiel am Ostermontag gegen YB um einen Platz in der Championship Group auf Benjamin Mendy (30) verzichten. Der Verteidiger hat sich am Samstag beim 0:4 gegen Basel einen Muskelfaserriss in der linken Wade zugezogen. Ausfallzeit: mindestens vier Wochen, womit die Saison für den Franzosen gelaufen ist, wie FCZ-Coach Ricardo Moniz (60) am Donnerstag bestätigt.
Offensichtlich hielt die Verletzung Mendy aber nicht davon ab, nach dem Spiel bis in die frühen Morgenstunden feiern zu gehen. Der Ex-ManCity-Profi tauchte wenige Stunden nach der Pleite im Klassiker am angesagtesten Event des Zürcher Party-Wochenendes auf, im ehemaligen Jelmoli-Warehouse, in dem für drei Tage Ladenflächen zu Tanzflächen umfunktioniert wurden. «Nach einem 0:4 kannst du dir das auch gegenüber den Fans nicht erlauben», sagt Moniz, der mit dem Spieler über den nächtlichen Ausflug aber noch nicht gesprochen hat.
«Da müssen wir ehrlich sein»
Bereits die Verpflichtung Mendys Anfang Februar steht unter einem schlechten Stern. Der in der Vergangenheit aktenkundig problematischen Umgang des Franzosen mit Frauen sorgt für grossen Wirbel. Und auch sportlich wirft die Verpflichtung schnell Fragen auf. Denn obwohl der Weltmeister von 2018 bei seinem Debüt ein Tor vorbereitet, wird offensichtlich, dass er körperlich nicht fit ist, was Ricardo Moniz vor dem Spiel gegen YB bestätigt. «Da müssen wir ehrlich sein, das haben alle gesehen. Er hat nicht das gebracht, was man von einem Spieler mit seinem Status erwartet.»
Die Verpflichtung Mendys sei ein Risiko gewesen, nachdem dieser zuvor ja monatelang keinen Ernstkampf bestritten habe, so Moniz. Womöglich habe Mendy den Faktor Fitness unterschätzt. «Aber wenn du nicht 100 Prozent fit bist, dann hast du in der Schweiz nichts zu suchen.»
Mendys Leistungen sorgen für mehr Frust als Lust unter den FCZ-Fans, auch wenn ihn sein Trainer verteidigt und seine Leader-Qualitäten im Trainingsalltag mit den vielen jungen Spielern immer wieder positiv herausstreicht. «Ich schütze alle Spieler – in guten und schlechten Zeiten. Persönlich ist sein Ausfall ein Verlust», so Moniz.
Unklar, wann sich Mendy verletzt hat
Mendys durchaus vorhandene fussballerische Qualität kommen nur punktuell zum Vorschein, seine Auftritte sind oft ein Ärgernis. Mehrmals verschuldet er Gegentore. Auch gegen Basel gibt er nach seiner Einwechslung kurz nach der Pause ein schlechtes Bild ab, wann er sich die Verletzung zugezogen haben soll, ist für die Beobachter im Stadion nicht ersichtlich. «Womöglich hat sich die Verletzung während des Spiels verschlimmert», sagt Moniz.
Spielt er nie mehr für den FCZ? Wie es mit Mendy, der noch einen Vertrag bis 2026 besitzt, weitergeht, ist offen. «Er hat noch nicht gezeigt, dass er eine Option ist, da muss man ehrlich sein», so Moniz. Als Person habe er auf ihn einen guten Eindruck gemacht. Klar ist: Die Akte Mendy bleibt eine affaire à suivre.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 32 | 35 | 58 | |
2 | Servette FC | 32 | 8 | 52 | |
3 | FC Luzern | 32 | 11 | 51 | |
4 | BSC Young Boys | 32 | 6 | 50 | |
5 | FC Lugano | 32 | 3 | 49 | |
6 | FC Zürich | 32 | -3 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 32 | 6 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 32 | 2 | 44 | |
9 | FC Sion | 32 | -9 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 32 | -10 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 32 | -19 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 32 | -30 | 27 |