Darum gehts
- FCZ-Verteidiger Mendy feiert nach 0:4-Niederlage gegen Basel im Ausgang
- Mendys Leistung auf dem Platz bisher enttäuschend und umstritten
- FCZ könnte am Ostermontag gegen YB Einzug in Meisterrunde verspielen
Was war das für eine Klatsche! Demontiert und vorgeführt wurde der FC Zürich am Samstag vom Erzrivalen aus Basel. Am Ende stand eine 0:4-Ohrfeige, die man an der Limmat nicht so schnell vergessen wird. Neben der sportlichen Demütigung ist nun auch mit Blick auf die Tabelle mächtig Feuer im Dach. Schliesslich könnten die Zürcher am Ostermontag am letzten Quali-Spieltag gegen Meister YB den Einzug in die Meisterrunde noch verspielen.
Einen schien das am Wochenende allerdings überhaupt nicht zu kümmern: FCZ-Verteidiger Benjamin Mendy (30). Der Franzose wurde nach dem Spiel im Ausgang gesichtet. Der Ex-ManCity-Profi tauchte wenige Stunden nach der Pleite am angesagtesten Event des Zürcher Party-Wochenendes auf, im ehemaligen Jelmoli-Warehouse, in dem für drei Tage Ladenflächen zu Tanzflächen umfunktioniert wurden. Bis in die Morgenstunden feierte der Weltmeister von 2018 in der aussergewöhnlichen Location.
Auf dem Platz zeigt er bisher nichts
Grosse Party nach Klassiker-Klatsche, schlechter Leistung und vor dem Hintergrund der akuten Gefahr, mit der Qualifikation für Europa auch das letzte FCZ-Saisonziel zu verpassen – das passt aber so oder so nicht zum grossen Bild des französischen Leaders und Vorbilds für die Jungen, das die FCZ-Verantwortlichen unermüdlich von Mendy zu zeichnen versuchen.
«Die positiven Dinge überwiegen», sagte zum Beispiel Ricardo Moniz (60) kürzlich über Mendy. Dieser Einschätzung des FCZ-Trainers lässt sich je länger, desto weniger folgen. Auf dem Platz zeigt der Franzose bisher nichts, was die wohl polarisierendste Verpflichtung in der Geschichte des FC Zürich rechtfertigen würde. Dass man ihn im Winter trotz eines in der Vergangenheit aktenkundig problematischen Umgangs mit Frauen geholt hat, sorgt bis heute für grossen Wirbel rund um den Klub. Auf dem Platz sieht die Bilanz erschreckend aus: Mangelnde Fitness, und bis auf einen Assist in seinem ersten FCZ-Einsatz im Februar gegen Yverdon fiel der Franzose fast ausschliesslich durch Szenen unter dem Motto «Pleiten, Pech und Pannen» auf.
Zuletzt am vergangenen Samstag, als er beim Stand von 0:3 gegen den FCB unter Pfiffen im Heimstadion eingewechselt wird. Obwohl der einstige ManCity-Starverteidiger erst in der 54. Minute ins Spiel kommt, schafft er es in der kurzen Zeit noch zur Auszeichnung «Der Schlechteste» und ins Flop-Team der Runde von Blick. «Fehler beim 0:4, Fehler beim zurückgenommenen 0:5, Fehler dazwischen, Fehler davor. Seine Einwechslung gibt einer wankenden FCZ-Abwehr den Rest», so das Fazit (Blick-Note: 2). Unter diesen Vorzeichen direkt im Anschluss in den Ausgang zu gehen – wahrlich nicht sonderlich geschickt.
War er schon am Freitag im Ausgang?
Vom Klub hat er allerdings nach aktuellem Stand nichts zu befürchten: Für den Party-Ausflug gibt es für Mendy keine Konsequenzen gemäss Bussenkatalog. Egal ob Sieg oder Niederlage, die Spieler dürfen ihre Freizeit nach den Spielen frei gestalten. Wenig erfreut wäre man beim FC Zürich derweil, wenn sich Berichte von Warehouse-Gästen bewahrheiten würden, dass Mendy schon am Freitag im Szene-Popup-Club vor Ort war – in der Nacht vor dem Klassiker. Der Verteidiger hat dies allerdings gegenüber den Klubverantwortlichen klar dementiert. Da die Warehouse-Partys bereits um 20 Uhr starteten, wäre es auch möglich, dass der Profi dort gesichtet wurde und gleichzeitig pünktlich zur eingeforderten Bettruhe zu Hause war.
Ist nach der Party nun vor der Party? Für Mendy und seine Teamkollegen kommts am Osterwochenende zur Wahrheit im Kampf um die Championship Group. Mit einem Punkt gegen YB kann sich der FC Zürich für die Top 6 qualifizieren und die Ziele der Saison weiterhin im Blick behalten. Danach folgt für die FCZ-Stars Ende April ein spielfreies Wochenende – und für Benjamin Mendy die Möglichkeit, die Sechseläuten-Partys der Stadt Zürich kennenzulernen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 32 | 35 | 58 | |
2 | Servette FC | 32 | 8 | 52 | |
3 | FC Luzern | 32 | 11 | 51 | |
4 | BSC Young Boys | 32 | 6 | 50 | |
5 | FC Lugano | 32 | 3 | 49 | |
6 | FC Zürich | 32 | -3 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 32 | 6 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 32 | 2 | 44 | |
9 | FC Sion | 32 | -9 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 32 | -10 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 32 | -19 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 32 | -30 | 27 |