Hans-Jörg «Joko» Pfister blickt zurück
«Manchmal warteten drei Frauen gleichzeitig auf mich»

Hans-Jörg «Joko» Pfister ist eine Servette-Legende. Und noch heute erzählt er gerne seine Geschichten aus jener Zeit, als er noch der Rockstar des Stade des Charmilles war.
Publiziert: 14.03.2024 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2024 um 08:54 Uhr
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Hans-Jörg «Joko» Pfister ist eine der schillerndsten Figuren des Servette FC.
Foto: Keystone
Timothée Guillemin

Der Applaus ist verhalten, als Hans-Jörg «Joko» Pfister (72) am letzten Sonntag den Rasen des Stade de Genève betritt. Er hat viel für den Klub gemacht, ist eine Legende. Doch ein Grossteil des heutigen Publikums gehörte zu seinen grössten Zeiten wohl noch nicht zu den Stadionbesuchern. «Und da kommt der blonde Engel!», wird Pfister per Stadionmikrofon angekündigt.

Der blonde Engel ist mittlerweile ergraut. Seine Liebe zu Servette aber ist stark wie eh und je. «Genf ist in meinem Herzen etwas Besonderes und noch heute fühle ich mich da jedes Mal glücklich wie ein Kind», so der gebürtige Bieler. Nach 72 Toren in 159 Partien für die Grenats zog es Pfister 1979 zu GC. «Eigentlich hätte ich mich als Deutschschweizer in Zürich besser fühlen sollen, aber das war nicht der Fall.»

Nun ist seine grosse Liebe drauf und dran, Fussball-Geschichte zu schreiben. In der Liga jagen die Genfer den ersten Titel seit 1999. Zwanzig Jahre zuvor hatte es den legendären Double-Sieg gegeben. Damals bei der Wundertruppe der Genfer mit dabei? Joko Pfister. Den Spitznamen «Joko» mochte seine Mutter übrigens nicht. «Sie wollte, dass ich Hans-Jörg genannt werde, nichts anderes», sagt er mit einem Lachen. 

Jetzt können neue Geschichten geschrieben werden

Auch sonst geizt der heute 72-Jährige nicht mit Anekdoten. Er war der Rockstar des Stade des Charmilles, des ehemaligen Servette-Stadions. «Manchmal habe ich mich nach dem Spiel mit drei Frauen gleichzeitig verabredet. Sie dachten alle, sie seien meine einzige Verabredung. Als sie dann alle vor dem Ausgang warteten, nahm ich einen anderen Ausgang. Danach habe ich sie jeweils getrennt zu mir gerufen», erzählt Pfister und lacht.

Ab diesem Mittwoch werden die glorreichen Servette-Zeiten in einem Film mit dem Titel «Servette mon enfance» (Servette meine Kindheit) aufgelebt. Der Streifen ist ein Lebenswerk eines Servette-Fans. Mit dabei sind die Ex-Spieler Bernd Dörfel, Jacky Barlie, Péter Pázmándy, Valér Németh, die Brüder Gilbert und Gérard Castella, Umberto Barberis und eben Joko Pfister.

Der anderthalbstündige Film findet sein Ende am Abend des Cup-Viertelfinals gegen Fortuna Düsseldorf im Jahr 1979 (1:1). Viele Geschichten, viele Anekdoten, viele tolle Erinnerungen. Und nun liegt es an Miroslav Stevanovic, Alexis Antunes, Jérémy Frick und der restlichen Truppe von Coach René Weiler, neue Heldenstorys zu schreiben. 

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